Fünf geheimnisvolle Höhlen in Kroatien, die man besichtigen kann

Mit mehr als 11.500 Höh­len und Grot­ten ist Kroa­tien reich an un­ter­ir­di­schen Na­tur­wun­dern. Ver­bor­gen un­ter der Erd­ober­flä­che, er­streckt sich eine spek­ta­ku­läre Welt vol­ler Ge­schich­ten um pracht­volle Na­tur­schön­hei­ten. Fünf Höh­len in Kroa­tien, die man auch be­sich­ti­gen kann, stel­len wir hier vor.

Wer sich in die un­ter­ir­di­sche Welt Kroa­ti­ens be­gibt, ent­deckt atem­be­rau­bende Krea­tio­nen der Na­tur, die nach­hal­tig in Er­in­ne­rung blei­ben. Ge­rade bei hö­he­ren Tem­pe­ra­tu­ren sind die küh­len Höh­len ein be­lieb­tes Aus­flugs­ziel für die ganze Fa­mi­lie und bie­ten eine will­kom­mene Ab­küh­lung. Die ver­bor­gene Welt ist da­bei so be­ein­dru­ckend, dass ein voll­stän­di­ger Be­richt ein gan­zes Buch fül­len könnte.

Barać – auf den Spuren des Höhlenbären

Ba­rać Höh­len (c) CNTB /​ Stipe Su­rac

Ins­ge­samt 150 Höh­len be­fin­den sich in der Un­ter­welt der Re­gion Plit­vice . Doch nur die Ba­rać-Höh­len dür­fen be­sich­tigt wer­den. Sie be­fin­den sich un­weit des Na­tio­nal­parks Plit­vicer Seen und ge­ben den Be­su­chern bei ei­ner ge­führ­ten Tour ei­nen spek­ta­ku­lä­ren Ein­blick in die un­ter­ir­di­sche Welt Kroa­ti­ens.

Vor­bei an präch­ti­gen Sta­lag­mi­ten, Sta­lak­ti­ten und bis zu zehn Me­ter ho­hen Sta­lagna­ten, tau­chen die Be­su­cher in die Jahr­tau­sende alte Ge­schichte der Höhle ein. Da­bei ent­de­cken sie auch den ehe­ma­li­gen Le­bens­raum ei­nes Höh­len­bä­ren und er­fah­ren mehr über die wich­ti­gen ar­chäo­lo­gi­schen Funde aus dem 7. Jahr­hun­dert vor Chris­tus. Das Er­leb­nis, wenn voll­kom­mene Stille herrscht und die Lich­ter in der Höhle aus­ge­hen, ist ein­ma­lig.

Vranjača – eine unterirdische Glitzerwelt

Höhle Vran­jača (c) CNTB /​ Ivo Bio­cina

Die Höhle Vran­jača un­weit von Split wurde einst nur durch Zu­fall ent­deckt. Vor mehr als 100 Jah­ren zwang sich der da­ma­lige Grund­stücks­ei­gen­tü­mer durch ei­nen klei­nen Spalt, als er auf der Su­che nach ei­ner ver­letz­ten Taube war. Ihm er­öff­nete sich ein spek­ta­ku­lä­rer An­blick, der noch heute die Be­su­cher ver­zau­bert. Durch die vie­len Säu­len und Sta­lag­mi­ten wirkt die Höhle sehr ver­schach­telt und er­weckt den Ein­druck vie­ler wei­te­rer Wege und Ecken, die noch ent­deckt wer­den wol­len.

Man­che Säle sind in ein grün­li­ches oder bläu­li­ches Licht ge­taucht. Ebenso ma­gisch ist der An­blick der Fels­wände, die mit fun­keln­den Kris­tal­len über­sät sind und die Höhle in ei­nem schim­mern­den Glanz er­strah­len las­sen. Da die Tem­pe­ra­tur ganz­jäh­rig 15 Grad Cel­sius be­trägt, müs­sen die Be­su­cher nicht daran den­ken, di­ckere Klei­dung ein­zu­pa­cken. Wer möchte, kann sich da­nach auf den Weg zum Gip­fel des 1.325 Me­ter ho­hen Vickov Stu­puf ma­chen. Der Wan­der­weg be­ginnt nahe dem Ein­gang zur Höhle.

Modrič – ein Abenteuer in wilder Natur

Modrič Höhle (c) CNTB /​ Mo­rana Ba­cic

Die Modrič-Höhle in der Nähe von Zadar bie­tet ein ganz be­son­de­res Er­leb­nis, denn sie ist na­tur­be­las­sen und ver­fügt über keine für Be­su­cher in­stal­lier­ten Ge­län­der oder Lam­pen. Den­noch kann sie von Aben­teu­er­lus­ti­gen mit ent­spre­chen­der Aus­rüs­tung si­cher er­kun­det wer­den.

Die Höhle er­streckt sich auf ei­ner Länge von 840 Me­tern und bie­tet bei ei­ner kon­stan­ten Tem­pe­ra­tur von 15 Grad Cel­sius das per­fekte Klima für eine Ent­de­ckungs­tour. Wer mit of­fe­nen Au­gen un­ter­wegs ist, wird ei­nige wun­der­same Dinge in den Fels­for­ma­tio­nen er­ken­nen – wie etwa eine Or­gel, ei­nen Tin­ten­fisch oder ei­nen Bä­ren. Der ei­ge­nen Fan­ta­sie sind da­bei keine Gren­zen ge­setzt.

Vrelo – entlang eines unterirdischen Sees

Höhle Vrelo (c) CNTB /​ Ne­bosa Anic

In der Re­gion Kvar­ner un­weit des be­lieb­ten Ba­jer-Sees liegt mit der Höhle Vrelo ein wahr­lich mys­ti­scher Ort. Ob­wohl sie nicht be­son­ders groß ist, zeich­net sie sich durch ihre üp­pi­gen Höh­len­de­ko­ra­tio­nen aus, die ein­zig­ar­tig sind. Die sel­te­nen Zap­fen­for­men und an­dere Ge­bilde sind durch die stän­dig wech­seln­den Was­ser­stände in der Höhle ent­stan­den.

Eine wei­tere Be­son­der­heit sind der kleine kris­tall­klare See, der in ei­nen klei­nen Was­ser­fall mün­det, und ein Bach, der sich durch die Höhle schlän­gelt. Für Mil­lio­nen von Jah­ren war die präch­tige Höhle ver­bor­gen ge­blie­ben, ehe sie schließ­lich nur durch Zu­fall bei Bau­ar­bei­ten in den 1950er-Jah­ren ent­deckt wurde.

Odysseus – eine sagenhafte Höhle

Odys­seus Höhle (c) CNTB /​ Inux Me­dia

Die Odys­seus-Höhle auf der In­sel Ml­jet hat eine Ent­ste­hungs­ge­schichte, die ih­rem Na­mens­trä­ger alle Eh­ren macht. Die Le­gende be­sagt, dass der an­tike Held Odys­seus wäh­rend ei­nes dra­ma­ti­schen Un­wet­ters auf See eine Zu­flucht in der Höhle ge­fun­den hatte. Sein Schiff zer­schellte an den rauen Fel­sen und er suchte schwim­mend nach Fest­land.

Plötz­lich tat sich ein Loch in­mit­ten der to­ben­den Wel­len auf und Odys­seus schwamm in die Höhle, die sein Le­ben ret­tete. Je­doch wen­dete sich nun sein Schick­sal: Die Nym­phe Ca­lypso ver­zau­berte ihn und hielt ihn sie­ben Jahre als ih­ren Lieb­ha­ber ge­fan­gen. Erst auf den Be­fehl von Zeus durfte Odys­seus sei­nen Heim­weg an­tre­ten. Dar­auf­hin starb Ca­lypso an ih­rem ge­bro­che­nen Her­zen.

Noch heute kann man in die Höhle durch das Loch im Meer ein­tau­chen. Wer den Land­weg wählt, läuft vor­bei an Wein­ber­gen und Oli­ven­hai­nen bis zu ei­ner stei­len Treppe, die in die Höhle führt. Die beste Be­suchs­zeit ist wäh­rend der Mit­tags­sonne, die die Höhle in wun­der­schö­nen Blau­tö­nen er­strah­len lässt. Ein ma­gi­sches Er­leb­nis, das schon Odys­seus be­tört hat.

Kraljičina špilja – Zuhause der Königin Teuta

Kral­jičina špilja (c) CNTB /​ Da­vor Ro­stuha

Diese Höhle fas­zi­niert nicht nur durch ihr äu­ße­res Er­schei­nungs­bild, son­dern auch durch ihre fas­zi­nie­rende Ge­schichte. Auf der Nord­seite der In­sel Vis be­fin­det sich Kral­jičina špilja – die „Höhle der Kö­ni­gin”. Die Le­gende be­sagt, dass die wahr­lich ma­jes­tä­ti­sche Höhle einst das Zu­hause der il­ly­ri­schen Kö­ni­gin Teuta war.

Sie wird als mäch­tige Kö­ni­gin des Mee­res be­schrie­ben, vor der so­gar die Rö­mer große Angst hat­ten. Das Meer hat die Höhle über Jahr­hun­derte ge­formt und so sind fünf Räume ent­stan­den, die alle durch Kor­ri­dore mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Wun­der­schön, aber et­was ver­steckt, ist die Höhle durch ei­nen ein­stün­di­gen Spa­zier­gang öst­lich des Dor­fes Oključna zu er­rei­chen.

croatia.hr

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Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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