Kultur

Friaul-Julisch Venetien: Vier Städte mit Kunst, Genuss und Lifestyle

Nichts ist ein­fa­cher als das Herz an Fri­aul-Ju­lisch Ve­ne­tien zu ver­lie­ren, wenn man ei­nen „Capo” in den ge­müt­li­chen Kaf­fee­häu­sern von Tri­est ge­nießt, in Udine zum Ein­kau­fen durch die Alt­stadt bum­melt, in Görz die ar­chi­tek­to­ni­schen Schätze ei­ner be­weg­ten Ge­schichte ent­deckt und sich in Por­de­none ganz dem Kunst- und Kul­tur­ge­nuss hin­gibt.

Die Re­gion Fri­aul-Ju­lisch Ve­ne­tien steckt vol­ler Ge­schichte und Kul­tur. Das gilt für die vier ge­nann­ten Städte Tri­est, Udine, Görz und Por­de­none, die wir hier emp­feh­len, aber auch für viele klei­nere Orte wie Aqui­leia, Ci­vi­dale del Friuli oder Pal­ma­nova mit ih­ren Kir­chen, Klös­tern und his­to­ri­schen Ge­bäu­den, die zum UNESCO-Welt­kul­tur­erbe ge­hö­ren.

Ponte del Dia­volo /​ Ci­vi­dale del Friuli (c) Paolo Dio­mede auf un­s­plash

In der Berg­re­gion der Do­lo­mi­ten ver­ste­cken sich zu­dem kleine Dör­fer, die das Tor in eine wun­der­schöne Berg­land­schaft bil­den und in klei­nen Mu­seen von ih­rer Le­bens­weise und Ver­gan­gen­heit be­rich­ten. Al­len ge­mein­sam sind da­bei die herz­li­che Gast­freund­schaft und die Freude, die Tra­di­tio­nen und ku­li­na­ri­schen Spe­zia­li­tä­ten der Re­gion zu tei­len.

Nicht zu­letzt zeich­net sich Fri­aul-Ju­lisch Ve­ne­tien durch Weine von höchs­ter Qua­li­tät aus. Vier DOC-Ge­biete (Col­lio, Friuli Isonzo, Friuli Colli Ori­en­tali, Friuli) und drei DOCG-Ge­biete (Pi­co­lit, Ra­man­dolo, Ro­sazzo) über­schnei­den sich in der Hü­gel­land­schaft, zu der un­ter an­de­rem Go­ri­zia, Cor­mons, Ci­vi­dale del Friuli und San Da­niele del Friuli ge­hö­ren.

Triest – Kaffee und das Erbe der Habsburger

Friaul
Caffè Tom­ma­seo /​ Tri­est (c) Mas­simo Cri­vel­lari

Schön, kul­ti­viert und mit vie­len Spu­ren der Habs­bur­ger-Ver­gan­gen­heit, gilt Tri­est als das „kleine Wien am Meer”. Hier kreuz­ten sich Völ­ker, Re­li­gio­nen und Spra­chen und be­grün­de­ten die mit­tel­eu­ro­päi­sche und zu­gleich me­di­ter­rane Seele der Stadt. Viele Li­te­ra­ten fühl­ten sich von die­sem be­son­de­ren Ort an der Adria an­ge­zo­gen und ver­fass­ten hier ei­nige ih­rer wich­tigs­ten Werke – dar­un­ter Ja­mes Joyce, Italo Svevo und Um­berto Saba.

Ihre Spu­ren fin­den sich al­ler­orts. Sie auf Rund­gän­gen und in Mu­seen zu er­le­ben, ist In­spi­ra­tion pur. Wer sich an­schlie­ßend bei ei­nem „Nero”, „Capo” oder „Capo in B” in ei­nem der his­to­ri­schen Kaf­fee­häu­ser nie­der­lässt, ist ge­nau dort, wo sich die Li­te­ra­ten tra­fen und Li­te­ra­tur ge­lebt wurde. Und wo die für Tri­est ty­pi­sche Kaf­fee­haus-Kul­tur bis heute le­ben­dig ist.

Görz – Europas Kulturhauptstadt 2025

Chiesa di Santo Spi­rito /​ Go­ri­zia (c) Luigi Vi­tale

Einst zu Ös­ter­reich ge­hö­rend, wurde Görz (ita­lie­nisch Go­ri­zia) nach dem Ers­ten Welt­krieg an Ita­lien an­ge­schlos­sen. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg kam es zur Tei­lung der Stadt zwi­schen Ita­lien und dem da­ma­li­gen Ju­go­sla­wien. Heute ist Görz eine mul­ti­kul­tu­relle Grenz­stadt mit viel Charme, wert­vol­len Kunst­schät­zen und ar­chi­tek­to­ni­schen High­lights.

So ist es auch nicht ver­wun­der­lich, dass Görz zu­sam­men mit Nova Go­rica in Slo­we­nien die Eu­ro­päi­sche Kul­tur­haupt­stadt 2025 sein wird. Ein Be­such ist aber schon jetzt loh­nens­wert, denn Füh­run­gen zu spe­zi­el­len The­men er­zäh­len von der be­weg­ten Ge­schichte der Stadt und neh­men den Be­su­cher mit auf eine Ent­de­ckungs­reise zwi­schen Ver­gan­gen­heit und Zu­kunft.

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Au­ßer­dem ist Ge­nie­ßen aus­drück­lich er­wünscht. Die hoch­wer­ti­gen Weine der DOC- und DOCG-An­bau­ge­biete in der Hü­gel­land­schaft des Col­lio rund um Görz zu ver­kos­ten und da­bei nicht auf die re­gio­na­len Schin­ken- und Käse-Spe­zia­li­tä­ten zu ver­ges­sen, ist ein ku­li­na­ri­sches Muss für je­den Be­su­cher.

Udine – Einkaufsbummel in der Altstadt

Tie­po­los Fres­ken­kunst in Udine © Uld­e­rica Da Pozzo

Udine ist die per­fekte Stadt für alle, die mit schö­nen Plät­zen und Bau­wer­ken ge­spickte Stadt­spa­zier­gänge lie­ben und das gern mit ei­nem Ein­kaufs­bum­mel ver­bin­den. So fin­den sich an der Piazza Gi­a­como Matteotti zum Bei­spiel die Chiesa di San Gi­a­como so­wie viele kleine Ca­fés und Bars.

Die Piazza della Li­bertà ist ein wun­der­schö­ner ve­ne­zia­nisch ge­präg­ter Platz mit dem mar­kan­ten Rat­haus von Udine – der Log­gia del Li­o­nello. Im Dom kön­nen Werke des Ba­rock­künst­lers Gi­am­bat­tista Tie­polo be­wun­dert wer­den. Er war für Auf­trags­ar­bei­ten in der Stadt. Eine Aus­stel­lung im Pa­lazzo Pa­tri­ar­cale zeigt Fres­ken des Meis­ters aus dem 18. Jahr­hun­dert.

In der Alt­stadt sind auch die klei­nen Lä­den und Bou­ti­quen zu fin­den, die Mode und Kunst­hand­werk für je­des Bud­get ver­kau­fen. Char­mante Re­stau­rants bie­ten re­gio­nale Spe­zia­li­tä­ten und beste Weine der Re­gion. Ge­führte Tou­ren zei­gen wei­tere span­nende Aspekte der Stadt – wie „Künste & Be­rufe”, „Ein Spa­zier­gang zwi­schen Was­ser und Wein” oder „Das ro­man­ti­sche und char­mante Udine”.

Pordenone – Paläste, Kirchen und Schokolade

Sü­ßes in der „Pas­tic­ce­ria Cioc­co­la­te­ria Pe­ra­to­ner“ /​ Por­de­none © Ales­san­dro Cas­tig­li­oni

Por­de­none ist his­to­risch und mo­dern zu­gleich. Prunk­volle Pa­tri­zi­er­pa­läste, der ro­ma­nisch-go­ti­sche Dom San Marco und der Pa­lazzo Ric­chieri bil­den die pracht­volle Ku­lisse für Kunst­mu­seen, Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen und Fes­ti­vals – dar­un­ter das in­ter­na­tio­nal be­kannte Li­te­ra­tur­fes­ti­val „Por­de­non­el­egge“ und die Stumm­film­tage „Gior­nate del Ci­nema Muto”.

Ga­le­rien mo­der­ner und zeit­ge­nös­si­scher Kunst oder das Co­mic-Mu­seum “PAFF!” sind ebenso span­nend wie das in­ter­ak­tive und ex­pe­ri­men­telle Sci­ence Centre Im­ma­gi­na­rio Sci­en­ti­fico, das Wis­sen­schaft zum Mit­ma­chen und Er­le­ben bie­tet – und für die süße Pause zwi­schen­durch gibt es Nasch­werk aus Scho­ko­lade in der äl­tes­ten Kon­di­to­rei der Stadt – der „Pas­tic­ce­ria Cioc­co­la­te­ria Pe­ra­to­ner“.

Stadt­füh­run­gen brin­gen den Be­su­chern die Kunst­schätze und die „be­malte Stadt“ nä­her. Emp­feh­lens­wert ist auch der Be­such der Mo­sa­ik­stadt Spi­lim­bergo. Die In­ter­na­tio­nale Mo­sa­ik­schule „Scuola Mo­sai­cisti del Friuli” fei­erte 2022 ih­ren 100. Ge­burts­tag. Bei ei­ner Füh­rung er­fah­ren die Be­su­cher viel über die Ur­sprünge der Stadt und die Ge­schichte der welt­be­kann­ten Mo­saik-Kunst.

www.turismofvg.it