Türme von Notre-Dame sind wieder für Besucher geöffnet

Mehr als sechs Jahre nach dem ver­hee­ren­den Brand, der die welt­be­rühmte Pa­ri­ser Ka­the­drale schwer be­schä­digte, sind die bei­den Türme von Notre-Dame wie­der für Be­su­cher ge­öff­net. Frank­reichs Prä­si­dent Em­ma­nuel Macron war am 19. Sep­tem­ber der erste of­fi­zi­elle Gast.

Der Süd­turm der Ka­the­drale er­hebt sich 69 Me­ter über die Dä­cher der fran­zö­si­schen Haupt­stadt. Wer die 424 Stu­fen bis zur Spitze er­klimmt, wird mit ei­nem spek­ta­ku­lä­ren Blick über Pa­ris be­lohnt. Der Zu­gang zwi­schen Süd- und Nord­turm wurde voll­stän­dig neu ge­stal­tet. Eine dop­pelte Wen­del­treppe im Süd­turm sorgt nun für ei­nen rei­bungs­lo­se­ren Be­su­cher­ver­kehr – ein deut­li­cher Fort­schritt ge­gen­über der frü­he­ren Enge.

Traditionelle Handwerkskunst

Notre-Dame de Pa­ris (c) Yan­nick Bo­schat

Be­son­ders ein­drucks­voll zeigt sich der neue Dach­stuhl, der wäh­rend des Rund­gangs sicht­bar ist. Für seine Re­kon­struk­tion wur­den mehr als 1.000 fran­zö­si­sche Ei­chen ver­wen­det, die man nach mit­tel­al­ter­li­chen Tech­ni­ken be­ar­bei­tet hat. Der ur­sprüng­li­che Dach­stuhl war beim Brand am 15. April 2019 voll­stän­dig zer­stört wor­den. Die Re­stau­rie­rung gilt als Meis­ter­leis­tung tra­di­tio­nel­ler Hand­werks­kunst und als Sym­bol für die kul­tu­relle Wi­der­stands­kraft Frank­reichs.

Be­glei­tet vom Lei­ter der Bau­ar­bei­ten, Phil­ippe Jost, ließ sich Prä­si­dent Macron die be­rühm­ten Was­ser­speier und die gro­tes­ken Fi­gu­ren auf den Tür­men zei­gen. Ei­nige da­von muss­ten nach dem Brand neu an­ge­fer­tigt wer­den. Be­son­ders be­trof­fen war der Nord­turm, des­sen Ein­sturz zeit­weise be­fürch­tet wurde. Auch der Süd­turm wurde um­fas­send sa­niert: Sein Ge­bälk war von Holz­schäd­lin­gen be­fal­len und wurde voll­stän­dig er­setzt. Beide Türme er­hiel­ten zu­dem ein mo­der­nes Brand­schutz­sys­tem.

Zugang für die Öffentlichkeit

Vierge à l_​enfant dit Notre Dame de Pa­ris (c) Pas­cal Le­maître

Seit 20. Sep­tem­ber sind die Türme wie­der für Be­su­cher zu­gäng­lich. Die Ein­tritts­kar­ten kos­ten 16 Euro und sol­len in Kürze on­line auf der of­fi­zi­el­len Web­site von Notre-Dame er­hält­lich sein. Der Ein­tritt in die Ka­the­drale ist kos­ten­los, die On­line-Re­ser­vie­rung ei­nes Zeit­fens­ters aber not­wen­dig.

Be­reits im De­zem­ber 2024 war das Haupt­ge­bäude von Notre-Dame nach um­fas­sen­den Re­stau­rie­rungs­ar­bei­ten wie­der er­öff­net wor­den. Die nun er­folgte Wie­der­eröff­nung der Türme mar­kiert ei­nen wei­te­ren Schritt auf dem Weg zur voll­stän­di­gen Wie­der­her­stel­lung der Ka­the­drale – ei­nem Bau­werk, das wie kaum ein an­de­res für die Ge­schichte, den Glau­ben und die Iden­ti­tät Frank­reichs steht.

www.notredamedeparis.fr

Autor: Wolfgang Tropf

Wolf­gang ist seit 26 Jah­ren als Rei­se­jour­na­list tä­tig. In die­ser Zeit hat er 118 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – die meis­ten da­von mehr­fach. Wor­über er hier auf travel4news schreibt, kennt er da­her fast im­mer aus ei­ge­nen Er­fah­run­gen.

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