Bei Mauritius denken die meiste nur an die Strände. Die Insel beherbergt aber auch einige der beeindruckendsten Naturschätze im Indischen Ozean. Besonders bemerkenswert sind die Nationalparks, die nicht nur durch ihre außergewöhnliche Schönheit, sondern auch durch ihre enorme biologische Vielfalt bestechen.
In diesen geschützten Gebieten findet man zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten, die sonst nirgendwo auf der Welt vorkommen. Die atemberaubenden Landschaften, die von üppigen Wäldern über majestätische Hügel bis zu klaren Flüssen und Wasserfällen reichen, machen die Nationalparks von Mauritius aber auch sonst zu einzigartigen und faszinierenden Reisezielen.
Der Black River Gorges Nationalpark

Der Black River Gorges Nationalpark ist das Kronjuwel der mauritischen Natur. Als größter Nationalpark der Insel bedeckt er zwei Prozent der Inselfläche und beherbergt nicht nur den letzten Regenwald von Mauritius, sondern auch mehr als 300 Arten blühender Pflanzen und neun Vogelarten, die ausschließlich auf dieser Insel vorkommen.
Mit über 50 Kilometern Wanderwegen bietet der Park sowohl anspruchsvolle Aufstiege als auch leichte Waldwanderungen. Ein Highlight ist der Black River Peak, der mit 828 Metern über dem Meeresspiegel den höchsten Punkt von Mauritius markiert und einen spektakulären Panoramablick bietet.
Naturparadies Bras d’Eau

Im Nordosten von Mauritius erstreckt sich der Bras d’Eau Nationalpark mit einer faszinierenden Kombination aus natürlicher Schönheit, historischem Erbe und biologischem Reichtum. Die üppigen Wälder umfassen eine Vielzahl von Pflanzenarten – darunter seltene mauritische Ebenholzbäume, Farne und Orchideen. Wanderwege schlängeln sich durch das dichte Grün und führen vorbei an Ruinen, die Zeugnisse der kolonialen Geschichte sind.
Besonders beeindruckend ist die Diversität der Vogelwelt im Bras d’Eau Nationalpark. Nicht nur der elegante Flug des Mauritiusfalken zieht hier die Aufmerksamkeit auf sich, sondern auch der melodische Gesang des mauritischen Paradiesschnäppers. Darüber hinaus gibt es viele weitere faszinierende Vogelarten zu entdecken.
Ein beliebter Wanderweg ist der „Coq Du Bois Loop”. Er führt durch Obstgärten mit üppig blühenden Mango- und Litschibäumen. Entlang dieses Pfades bieten sich immer wieder fantastische Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung, da viele der gefiederten Bewohner hier ihr Zuhause haben.
Nationalpark Islets

Acht der 49 Inseln, die Mauritius umgeben, bilden gemeinsam den Islets National Park. Die größte davon – die Île d’Ambre – erstreckt sich über 140 Hektar und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. Die Küsten sind von dichten Mangroven gesäumt und die Landschaft wird durch leuchtend gelbe Tecoma-Blumen, majestätische Palmen und hoch aufragende Kiefern geprägt. Mit etwas Glück können auch seltene Wildtiere sowie endemische Schmetterlinge beobachtet werden.
Zu den kleineren Inseln des Parks gehören die Île aux Flamants – eine winzige Sandbank mit strahlend weißem Sand vor der Ostküste von Mauritius – und der Pigeon Rock vor der Nordküste, der einen bedeutenden Lebensraum für Seevögel bildet. Experten unternehmen regelmäßig Expeditionen zu diesen Orten, um die Artenvielfalt zu überwachen.
Die Nationalparks von Mauritius sind also nicht nur Orte der natürlichen Schönheit, sondern auch wichtige Schutzzonen der Tier- und Pflanzenwelt. Die Besucher sind eingeladen, diese faszinierenden Plätze zu erkunden und die Wunder der mauritischen Natur zu erleben. Es besteht auch die Möglichkeit, eine geführte Vogelbeobachtungswanderung mit einem Biologen oder andere geführte Touren durch die Nationalparks zu buchen.

Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.
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