Wandern auf Madeira gehört zu den eindrucksvollsten Naturerlebnissen in Europa. Die portugiesische Atlantikinsel ist berühmt für ihre spektakuläre Landschaft, ein ganzjährig mildes Klima und ein bestens ausgebautes Netz an Wanderwegen.
Im Sommer 2025 präsentiert sich die Insel mit modernisierten Wegen entlang der Levadas, nachhaltig erschlossenen Routen und neuen Möglichkeiten, die Landschaft authentisch zu Fuß zu entdecken.
Die alten Levadas – einst von Hand geschaffene Wasserkanäle – schlängeln sich heute wie stille Pfade durch dichte Lorbeerwälder und atemberaubende Vulkanlandschaften und zählen zu den Highlights jeder Wanderreise nach Madeira. Besonders eindrucksvoll ist die „Levada dos Cedros”, die durch einen märchenhaft mit Moos bedeckten Wald im UNESCO-geschützten Laurisilva-Gebiet führt.
Mit einer Länge von 7,2 Kilometern und einer Dauer von drei Stunden bietet die Strecke einen moderaten Schwierigkeitsgrad. Hoch hinaus geht es indes beim „Glaciar do Planalto”. Auf dem Weg über die Hochebene Paul da Serra können die Wanderer geomorphologische und geologische Zeugnisse sehen, die die Existenz eines Gletschers belegen – gepaart mit weiten Ausblicken, einer seltenen Hochlandvegetation und einem Hauch von Wildnis.
Digitale Hilfe und 3 Euro Nutzungsgebühr
Die „Vereda do Burro” – eine Höhenroute zwischen Pico do Arieiro und Achada do Teixeira – bietet wiederum spektakuläre Panorama-Ausblicke auf die zentrale Bergkette und ist ein Muss für fortgeschrittene, ambitionierte Wanderer. Unterwegs können sie den Poço da Neve – einen igluförmigen Brunnen aus dem Jahr 1813 – besichtigen, der einst zur Lagerung von Schnee und Hagel diente.
Neben klassischen Touren hat Madeira 2025 auch neue nachhaltige Wanderstrecken eingeführt. Um den Besucherstrom besser zu lenken, die Sicherheit zu erhöhen und sensible Naturräume zu entlasten, setzt die Insel dabei verstärkt auf digitale Orientierungshilfen. So bietet das offizielle Tourismusportal nun tagesaktuelle Informationen zum Zustand der Wanderwege, zu Sperrungen, Wetterbedingungen und empfohlenen Routen.
In besonders sensiblen Wandergebieten – etwa im zentralen Bergmassiv – wird inzwischen eine Nutzungsgebühr von drei Euro pro Person ab zwölf Jahren erhoben. Die Zahlung erfolgt unkompliziert online über das offizielle Wanderportal von Madeira oder per App oder QR-Code. Die Einnahmen fließen vollständig in die Instandhaltung der Wege, den Naturschutz und die Unterstützung lokaler Anbieter.
Besonders bereichernd sind die geführten Wanderungen mit zertifizierten lokalen Guides. Sie eröffnen nicht nur neue Perspektiven auf Flora, Fauna und Geologie, sondern ermöglichen auch einen persönlichen Zugang zur Kultur der Insel. Von Touren zur Vogelbeobachtung bis zu Wanderungen zum Sonnenaufgang verbindet Madeira dabei körperliche Aktivität mit tiefem Naturgenuss.
Insgesamt bietet die Insel über 3.000 Kilometer Wanderwege, die von einfachen Küstenpfaden bis zu Gipfeltouren reichen. Ob ambitionierter Bergwanderer, Genuss-Wanderer oder Familien mit Kindern: Für jeden Anspruch und jedes Niveau gibt es passende Routen.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.