Die Top-Erlebnisse auf den Spuren der Ureinwohner in Australien

Aus­tra­lien ist ein Land vol­ler le­ben­di­ger Ge­schichte, die tief in der Kul­tur und Spi­ri­tua­li­tät der Ur­ein­woh­ner – der Ab­ori­gi­nal Peo­ple – ver­wur­zelt ist. Auf ei­ner Reise durch den Kon­ti­nent of­fen­ba­ren sich nicht nur atem­be­rau­bende Land­schaf­ten, son­dern auch Ein­bli­cke in hei­lige Orte und alte Tra­di­tio­nen.

Be­son­ders viele Spu­ren der Ur­ein­woh­ner fin­den sich im Bun­destaat South Aus­tra­lia – vom be­ein­dru­cken­den Ar­ka­roo Rock und dem Sacred Can­yon, wo Fels­ma­le­reien und Gra­vu­ren aus der Traum­zeit über­dau­ert ha­ben, über hei­li­gen See Kati Thanda (Lake Eyre) bis zur Yorke Pen­in­sula, wo die Na­rungga le­ben.

Wit­jira Na­tio­nal Park Flin­ders Ran­ges and Out­back (c) SATC /​ Harry Vick

Auch der „In­di­ge­nous Tou­rism Trail” auf der Eyre Pen­in­sula ver­bin­det Orte von spi­ri­tu­el­ler und kul­tu­rel­ler Be­deu­tung – und in der Haupt­stadt Ade­laide war­ten gleich zwei Mu­seen mit um­fang­rei­chen Samm­lun­gen ei­ner der äl­tes­ten Kul­tu­ren der Welt auf.

1  |  Arkaroo Rock und Sacred Canyon

Ar­ka­roola in Flin­ders Ran­ges Out­back (c) SATC /​ John Mon­tesi

Tief­rot leuch­tet die Erde im Ikara-Flin­ders Ran­ges Na­tio­nal Park – rund sechs Au­to­stun­den nörd­lich von Ade­laide. In­mit­ten spek­ta­ku­lä­rer Ge­steins­for­ma­tio­nen ver­birgt sich hier mit dem Ar­ka­roo Rock ein Ort von be­son­de­rer Be­deu­tung. Über ei­nen drei Ki­lo­me­ter lan­gen Wan­der­weg er­reich­bar, of­fen­bart er ur­alte Fels­ma­le­reien und Gra­vu­ren, die kunst­voll mit Ocker- und Koh­le­far­ben ge­schaf­fen wur­den.

Diese jahr­tau­sen­de­al­ten Bil­der er­zäh­len die Schöp­fungs­ge­schichte von Wil­pena Pound – dem im­po­san­ten Berg­mas­siv, das für das Volk der Ad­n­ya­mat­hanha ein hei­li­ger Ort ist – und zeu­gen von ei­ner tie­fen Ver­bin­dung zur Na­tur. Auch die mäch­ti­gen Sand­stein­wände des Sacred Can­yon – der „hei­li­gen Schlucht“ – sind mit ur­alten Gra­vu­ren ver­ziert. Tief in den Fels ge­ritzt, er­zäh­len sie von ver­gan­ge­nen Zei­ten und zei­gen Tier­spu­ren, mensch­li­che Fi­gu­ren, Was­ser­stel­len so­wie ge­heim­nis­volle Sym­bole.

2  |  Kati Thanda – Lake Eyre

Kati Thanda-Lake Eyre Na­tio­nal Park (c) Greg Snell

„Kati Thanda” be­deu­tet in der Spra­che der Ara­bana- und Dieri-Völ­ker schlicht „See“. Einst als Lake Eyre be­kannt, ist Was­ser hier je­doch sel­ten zu fin­den. Ge­rade des­halb kommt dem größ­ten Salz­see Aus­tra­li­ens im Nor­den des süd­aus­tra­li­schen Out­backs eine be­son­dere Be­deu­tung für die Ab­ori­gi­nal Peo­ple der Re­gion zu. Denn das Was­ser wird als Ge­schenk des Him­mels be­trach­tet und ist ein Hin­weis auf die Zy­klen des Le­bens.

Meist ist der Kati Thanda voll­kom­men aus­ge­trock­net, doch in Jah­ren mit au­ßer­ge­wöhn­lich star­ken Re­gen­fäl­len kann er sich für kurze Zeit in eine wahre Oase und ei­nen Zu­fluchts­ort für zahl­rei­che Vö­gel und an­dere Tiere ver­wan­deln, die den See dann als Brut­stätte nut­zen. Den spi­ri­tu­el­len Ort, der mit zahl­rei­chen kul­tu­rel­len Er­zäh­lun­gen ver­bun­den und Be­stand­teil der Traum­zeit-Le­gen­den ist, ent­deckt man am bes­ten bei ei­nem Rund­flug – zum Bei­spiel mit Wright­sair ab Wil­liam Creek, Coo­ber Pedy oder Ar­ka­roola.

3  |  Indigenous Tourism Trail

Coffin Bay Na­tio­nal Park /​ Eyre Pen­in­sula (c) SATC /​ Elise Cook

Der „In­di­ge­nous Tou­rism Trail” an der West­küste der Eyre Pen­in­sula führt zu zahl­rei­chen Or­ten, die für die Ab­ori­gi­nal Peo­ple der Re­gion so­wohl spi­ri­tu­ell als auch kul­tu­rell von gro­ßer Be­deu­tung sind. Die Reise be­ginnt im ma­le­ri­schen Poon­in­die nahe Port Lin­coln und führt über Tumby Bay, Coffin Bay und die be­ein­dru­cken­den Ta­lia Ca­ves bis zum Head of Bight ‑ei­ner spek­ta­ku­lä­ren Bucht rund 80 Ki­lo­me­ter nord­west­lich von Null­ar­bor, in der Süd­ka­per­wale in den Win­ter­mo­na­ten ihre Jun­gen zur Welt brin­gen.

Der „In­di­ge­nous Tou­rism Trail” ist per­fekt ge­eig­net für ei­nen Road­trip. Auf gut aus­ge­schil­der­ten Stra­ßen kommt man so­wohl an Aus­sichts­punk­ten als auch an Stät­ten vor­bei, die ei­nen Ein­blick in Tra­di­tio­nen und Ge­schich­ten der in­di­ge­nen Völ­ker ge­ben. Da sind zum Bei­spiel die Höh­len­ma­le­reien der Ta­lia Ca­ves oder das Ceduna Arts and Cul­ture Cen­ter mit Ge­mäl­den, Skulp­tu­ren, Schmuck und hand­ge­fer­tig­ten Ar­te­fak­ten, die die Traum­zeit-Ge­schich­ten und das kul­tu­relle Erbe wi­der­spie­geln.

4  |  Yorke Peninsula

Dhilba Gu­u­randa-In­nes Na­tio­nal Park /​ Yorke Pen­in­sula (c) SATC /​ Josh Geelen

Quen­ten Agius ist ein Nach­fahre der Na­rungga und Ng­ad­juri. Sein Zu­hause und das sei­nes Vol­kes ist die Yorke Pen­in­sula in Süd­aus­tra­lien. Mit „Ab­ori­gi­nal Cul­tu­ral Tours” lädt er Rei­sende ein, tief in die Kul­tur und Tra­di­tio­nen sei­ner Vor­fah­ren ein­zu­tau­chen. Da­bei liegt ihm be­son­ders am Her­zen, die Ge­schich­ten, Weis­hei­ten und Wun­der sei­nes Vol­kes wei­ter­zu­ge­ben und zu tei­len.

Im Dhilba Gu­u­randa – In­nes Na­tio­nal Park – ei­nem der Ziele sei­ner mehr­tä­gi­gen Tou­ren – kann man tra­di­tio­nel­len Ze­re­mo­nien bei­woh­nen, den be­we­gen­den Traum­zeit-Ge­schich­ten lau­schen und ur­alte Fund­stät­ten er­kun­den. Da­bei er­öff­nen sich ein­zig­ar­tige Ein­bli­cke in den Na­tio­nal­park aus der Per­spek­tive sei­ner ur­sprüng­li­chen Hü­ter. Wer lie­ber in­di­vi­du­ell und auf ei­gene Faust un­ter­wegs ist, folgt auf vier Etap­pen dem „Co­as­tal Way Road Trip”.

5  |  Adelaide

Lu­cky Dum­pling Mar­ket /​ Ade­laide (c) SATC /​ Mi­chael Wa­ter­house

Aus­gangs­punkt ei­ner Rund­reise durch Süd­aus­tra­lien ist fast im­mer Ade­laide als Haupt­stadt des Bun­destaa­tes. Hier be­her­bergt das South Aus­tra­lian Mu­seum die welt­weit größte Samm­lung von Kul­tur­ge­gen­stän­den der Ab­ori­gi­nal Peo­ple. Zu den her­aus­ra­gends­ten Ex­po­na­ten ge­hö­ren da­bei die Yuen­dumu Doors – kunst­voll be­malte Holz­tü­ren, die als Lein­wand für die spi­ri­tu­el­len Ge­schich­ten der Traum­zeit dien­ten und heute als fas­zi­nie­ren­des Bei­spiel in­di­ge­ner Kunst gel­ten.

Dar­über hin­aus prä­sen­tiert das Mu­seum rund 3.000 wei­tere Ar­te­fakte, die ei­nen tie­fen Ein­blick in die rei­che Kul­tur der Ab­ori­gi­nal Peo­ple ge­wäh­ren. Nur we­nige Schritte ent­fernt – in der South Aus­tra­lian Art Gal­lery – er­war­tet die Rei­sen­den mit den Dot Pain­tings ein wei­te­res be­deu­ten­des Ka­pi­tel. Diese ein­zig­ar­tige Tup­fen­tech­nik, die in den 1970er-Jah­ren ih­ren Ur­sprung fand, ist bis heute ein prä­gen­des Merk­mal der Kunst und ein Aus­druck der le­ben­di­gen Tra­di­tio­nen, die über Ge­ne­ra­tio­nen hin­weg wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

www.southaustralia.com

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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