La Palma ist bekannt als Paradies für Wanderer abseits des Massentourismus, eignet sich aber auch bestens für Gourmets, die auf der Suche nach neuen Erfahrungen sind. Eine Vielzahl authentischer Gerichte und Produkte, die durch die Lage der kleinen Kanaren-Insel, das Klima und das kulturelle Erbe geprägt sind, ermöglichen besondere kulinarische Erlebnisse auf La Palma.
Traditionelle Inselgerichte
Die Besucher von La Palma können in den Restaurants eine Vielzahl traditioneller Gerichte genießen. Das Angebot reicht dabei von Vorspeisen wie den Chicharrones (knusprige Schweineschwarten) mit Gofio (einem Mehl auf Basis von geröstetem Getreide) und lokalen Käsesorten mit Mojo Picón bis zu herzhaften Suppen wie einem Kichererbseneintopf oder einem Weizeneintopf.
Die Hauptgerichte beinhalten sowohl Fleisch als auch Meeresfrüchte – beispielsweise Ziegenfleisch, gegrilltes Schweinefleisch oder frischen Fisch wie geschmorte Vieja und gegrillten Bigeye Thunfisch. La Palma blickt aber auch auf eine lange Geschichte im Zuckerrohranbau zurück, die maßgeblich die Süßwaren-Traditionen der Insel geprägt hat. Viele traditionelle Süßigkeiten wie Rapadura, Príncipe Alberto und Marquesotes sind noch immer fester Bestandteil der Küche.
Diese Tradition setzt sich auch in der Rum-Produktion fort. Der Rum aus La Palma wird direkt aus frischem Zuckerrohrsaft destilliert, was ihm seinen authentischen Geschmack und Aroma verleiht – im Gegensatz zu den meisten Rum-Sorten, die aus Melasse hergestellt werden. Diese altehrwürdige Methode wird in der Ron Aldea Distillerie – einer der ältesten der Insel – gepflegt. Seit 1936 bewahrt die Familie Quevedo dieses Handwerk, das Besucher im Aldea Rum Interpretation Museum entdecken können.
Weine, die Shakespeare schmeckten
Die Weinproduktion auf La Palma begann bereits im Jahr 1505, als spanische Siedler die ersten Reben auf der Insel einführten. Der vulkanische Boden, die hoch gelegenen Weinberge und die atlantischen Passatwinde verleihen den Weinen bis heute einen unverwechselbaren Geschmack.
Besonders erwähnenswert sind dabei die Teaweine, die in Fässern aus Teebaumholz – dem Holz der Kanarischen Kiefer – gereift sind, sowie die Weine aus der Malvasia-Traube, deren Süße schon William Shakespeare in mehreren seiner Werke lobte. Heute umfasst die Ursprungsbezeichnung „La Palma“ 18 Weingüter und 537 Hektar an Weinbergen, von denen viele aich Führungen und Verkostungen anbieten.
Die traditionellen Käsesorten von La Palma
La Palma hat auch eine lange Tradition in der Käseherstellung mit typischen Sorten aus der Milch der einheimischen palmerianischen Ziegen, die unter einer Herkunftsbezeichnung geschützt und bekannt für ihre unverwechselbaren Aromen sind. Die alten Methoden der Käseherstellung wurden über Generationen hinweg gepflegt und gewährleisten nach wie vor eine hohe Qualität. Die Besucher können lokale Käsereien besichtigen, um diese Käsesorten zu probieren und mehr über ihre Produktionsprozesse zu erfahren.
Die Salinen von Fuencaliente
Die Salinen von Fuencaliente im Süden von La Palma sind bekannt für die Herstellung von hochwertigem Meersalz und tragen zur kulinarischen Identität der Insel bei. Die Landschaft bietet einen auffälligen Kontrast aus schwarzer Lava, blauem Ozean und den weißen und rosa Tönen der Salzpfannen. Die Besucher können im „Jardín de la Sal“ – einem thematischen Restaurant – den Salzproduktionsprozess kennenlernen und Produkte wie die reinste Form von Salz – das „Flor de Sal” – kaufen.
Kulinarische Erlebnisse und lokale Märkte

Die kulinarischen Erlebnisse von La Palma gehen aber weit über das Essen hinaus und umfassen auch kulturelle Veranstaltungen und lokale Märkte. Feste wie „La Vendimia“ in Fuencaliente und „Almond Tree in Flower“ in Puntagorda feiern das landwirtschaftliche Erbe der Insel und präsentieren regionale Spezialitäten.
Im Bananenmuseum, im Gofio-Museum und im Haus des Weins erfährt man mehr über die landwirtschaftliche Geschichte der Insel, während auf lokalen Bauernmärkten frische Produkte wie kanarische Bananen, Avocados und weitere tropische Früchte sowie handgefertigte Gegenstände wie Trauben-Weidenkörbe und bestickte Tischdecken angeboten werden.
Für alle Besucher, die sich für nachhaltige Landwirtschaft interessieren, empfiehlt sich die biologische Bananenfarm Platanologico, die bei geführten Touren einen Einblick in umweltfreundliche landwirtschaftliche Praktiken gibt.

Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.



