Versailles der Meere: Der Leuchtturm von Cordouan
Seit 400 Jahren weist der „Phare de Cordouan“ den Schiffen den Weg in die größte Flussmündung Europas – und seit Juli 2021 ist er auch UNESCO-Weltkulturerbe. Ein unvergessliches Erlebnis ist schon die Anreise mit dem Boot, denn der Turm befindet sich auf einem Felsplateau im Atlantik. Der älteste, auf See gebaute und noch aktive Leuchtturm Europas datiert auf das Jahr 1611.
Er ist angelehnt an die berühmten Leuchttürme der Antike und diente der französischen Monarchie als Symbol für Macht. Heute gilt er als architektonisches Meisterwerk und erstrahlt noch immer in königlichem Glanz – mit einer eigenen Wohnung und Kapelle für den König sowie prunkvollen Glasfenstern. Die Anreise ist mit dem Shuttle-Boot ab Royan oder Verdon-sur-Mer möglich. Preis: 49 Euro für Erwachsene, 43 Euro für Kinder bis 16 Jahre.
Eine Ära geht zu Ende: Der Leuchtturm von Grosse Terre
1972 erbaut, 17 Meter hoch: Der „Phare de Grosse Terre“ in der Vendée ist einer der letzten großen Leuchttürme, die in Frankreich errichtet wurden. Einst diente er den Seefahrern als Orientierungshilfe. Er markierte nicht nur den Eingang in den Hafen von Saint-Gilles-Croix-de-Vie, sondern warnte zudem vor der felsigen Küste, wie sie für diesen Abschnitt der Vendée charakteristisch ist. Adresse: Avenue de la Corniche, 85270 Saint-Hilaire-de-Riez.
Allein auf weiter Flur: Der Leuchtturm von Contis
Der Leuchtturm im gleichnamigen Ort Contis Plage entstand im Jahre 1862 auf Anordnung von Napoléon III. rund 15 Kilometer südlich von Mimizan. Damals noch ganz in Weiß gehalten, fällt er heute nicht nur dank seiner Höhe von 38 Metern ins Auge: Auch der schwarze, spiralförmig verlaufende Anstrich macht ihn so besonders.
Der einzige Leuchtturm im Département Les Landes entging 1944 nur knapp der Zerstörung, heute ist er wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Adresse: Chemin de la Lanterne, Contis-Plage, 40170 Saint-Julien-en-Born. Eintritt: 3 Euro für Erwachsene, 1 Euro für Kinder von drei bis zwölf Jahren.
Grenzposten: Der Leuchtturm von Biarritz
Auf dem Cap Hainsart, 73 Meter über dem Meeresspiegel, thront der weiße Leuchtturm von Biarritz. Das 44 Meter hohe Leuchtfeuer markiert die Grenze der zwei südlichsten Départements der französischen Atlantikküste: Les Landes mit seinen Sandstränden im Norden und die felsige Küste des französischen Baskenlandes im Süden.
Wer die 248 Stufen erklimmt, den erwartet eine spektakuläre Rundumsicht auf den Atlantischen Ozean, die Küste und die Berge der Pyrenäen. Adresse: Avenue de l’Impératrice, 64200 Biarritz. Eintritt: 3 Euro ab 16 Jahre, 2,50 Euro unter 16 Jahre.
Zeugnis der Vergangenheit: Der Semaphor von Saint Gildas
Nördlich der Insel Noirmoutier ragt die Landzunge von Saint Gildas in den Atlantik. 1861 erbaut, markiert der Leuchtturm den südlichen Eingang in die Loire-Mündung. Im 19. Jahrhundert diente der zwölf Meter hohe Mast auf dem Gelände zur Überwachung von Küste und Kommunikation.
Heute ist im Leuchtturm ein Museum untergebracht, das die Entwicklung und Geschichte der maritimen Kommunikation aufgreift und von den Schiffsunglücken in der Loire-Mündung zeugt. Adresse: Pointe Saint-Gildas, 44770 Préfailles. Eintritt: 4,50 Euro für Erwachsene, 3,50 Euro für Kinder.
Duett auf der Insel Ré: Der Phare des Baleines
Mit seinen 57 Metern Höhe zählt der Phare des Baleines zu den höchsten Leuchttürmen Frankreichs. Aber auch in seiner Leuchtkraft ist der 1854 fertiggestellte Gigant kaum zu übertreffen, denn seine Reichweite beträgt 50 Kilometer.
Die westlichste Flanke der Insel Ré teilt sich der „Grand Phare“ mit seinem älteren, aber deutlich kleineren Bruder, der bereits im 17. Jahrhundert errichtet wurde. 257 Stufen führen auf eine Aussichtsplattform mit einem Rundumblick auf Meer, Wälder, Sumpflandschaften und die Insel. Adresse: 155 route du Phare, 17590 St-Clément des Baleines; Eintritt: 3,90 Euro für Erwachsene, 2,50 Euro für Kinder von sieben bis zwölf Jahren.