Peru bietet weit mehr als nur Machu Picchu. Das südamerikanische Land überrascht immer wieder mit seiner Vielfalt, seiner Küche und seinen besonders gastfreundlichen Menschen, kann aber auch mit zahlreichen Superlativen und einigen erstaunlichen Fakten aufwarten.
Titicacasee: Strickende Männer in großer Höhe

Der majestätische Titicacasee liegt 3.812 Meter über dem Meeresspiegel und gilt als der höchstgelegene schiffbare See der Welt. Doch nicht nur das: Er beherbergt mit 3.810 Metern über dem Meeresspiegel auch den höchstgelegenen Strand der Welt – „Collata Suyo” auf der Insel Taquile.
Diese Insel weist zudem eine mehr als 500 Jahre alte Textiltradition auf, die von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurde. Männer, Frauen und Kinder widmen sich der Herstellung unterschiedlicher Kleidungsstücke. Die farbenfrohen Mützen und Schals verraten dabei das Alter, den Familienstand und die soziale Stellung des Trägers. Die Weber sind in der Gemeinschaft anerkannt und spielen eine zentrale Rolle bei den traditionellen Festen und Zeremonien auf der Insel.
Pozuzo : Tiroler Lebensart im Dschungel

Das idyllische Dorf Pozuzo wurde im Jahr 1859 von Tirolern und Rheinländern gegründet und ist ein faszinierendes Beispiel für die Verschmelzung europäischer und peruanischer Kulturen. Die Isolation des Dorfes bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts hat dazu beigetragen, dass Kultur und Sprache der Kolonisten bis heute erhalten geblieben sind.
So findet hier jedes Jahr im September ein großes Bierfest statt, das mittlerweile auch Besucher aus ganz Peru und aus dem Ausland anzieht. An vielen Fassaden erstrahlt Fachwerk, Blasmusik ist häufiger zu hören als Salsa oder Cumbia und auf den Tellern landen Würstchen öfter als Ceviche.
Amazonas: Der Ursprung des Flusses

Die Quelle des Amazonas liegt nicht etwa in Brasilien, wie viele glauben, sondern in Peru. Der längste und größte Fluss der Erde entspringt fast 7.000 Meter von seiner Mündung entfernt an der steilen Felswand des Nevado Mismi auf 5.597 Metern Seehöhe in der Region Arequipa.
Von dort aus schlängelt sich der Amazonas durch den peruanischen Dschungel und bietet zahlreiche Möglichkeiten für abenteuerliche Erkundungen. Am beliebtesten und auch am bequemsten sind dabei Flusskreuzfahrten, die von Iquitos – der Hauptstadt der Region Loreto – starten und in mehr oder weniger luxuriösen Varianten angeboten werden.
Caral: Die älteste Zivilisation Amerikas

Die heilige Stadt Caral – etwa 200 Kilometer nördlich von Lima gelegen – ist mit rund 5.000 Jahren die älteste bekannte Zivilisation auf dem amerikanischen Kontinent. Seit 2009 gehört Caral zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt umfasst 32 monumentale Gebäude – darunter zeremonielle Zentren, Wohnsektoren und Werkstätten – und zeugt damit von einer hoch entwickelten sozialen, politischen und wirtschaftlichen Organisation in der späten Archaik-Periode.
Die Nasca-Linien: Geoglyphen im Wüstensand

Die Nasca-Linien in der Region Ica im Süden von Peru gehören zu den größten archäologischen Rätseln der Welt. Die alten Geoglyphen, die in den Wüstenboden von Nasca und Palpa geritzt wurden, sind nur aus der Luft vollständig sichtbar und stellen Tiere, Pflanzen und geometrische Formen dar.
Ein eigens errichteter Aussichtspunkt zeigt die Formationen aus der Vogelperspektive. Ihr Zweck und ihre genaue Entstehung sind bis heute ungeklärt, was zahlreiche Theorien und Spekulationen hervorgerufen hat. Die Nasca-Linien sind somit ein faszinierendes Beispiel für die künstlerischen und technischen Fähigkeiten der alten Kulturen Perus.

Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.
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