Argentinien: Der „Zug in die Wolken“ fährt wieder

Der „Tren a las Nu­bes“ in der nörd­li­chen Pro­vinz Salta ist wie­der un­ter­wegs. Seit 9. Juli 2016 kön­nen die Be­su­cher Ar­gen­ti­ni­ens bei drei Fahr­ten pro Wo­che eine der spek­ta­ku­lärs­ten Bahn­fahr­ten auf ei­ner der höchst­ge­le­ge­nen Stre­cken der Welt er­le­ben.

Der Bau der Ei­sen­bahn ent­stand aus dem Wunsch, Salta über die An­den hin­weg mit Chile zu ver­bin­den. Der US-In­ge­nieur Ri­chard Maury als Lei­ter des Vor­ha­bens plante da­für in den 1920er-Jah­ren eine ein­zig­ar­tige Trasse, die bis heute be­steht – mit ei­nem kom­ple­xen Sys­tem von Kehr­schlei­fen, Brü­cken, Via­duk­ten, Tun­neln und Spitz­keh­ren.

Die Aben­teuer-Reise be­ginnt in der Pro­vinz­haupt­stadt Salta auf 1.187 Me­tern See­höhe und en­det am Pass La Pol­vo­r­illa bei San An­to­nio de los Co­bres auf 4.220 Me­tern See­höhe. Der Zug legt da­bei eine Stre­cke von 217 Ki­lo­me­tern bei ei­ner Ge­schwin­dig­keit von 35 km/​h zu­rück, durch­quert spek­ta­ku­läre Land­schaf­ten und bie­tet zu­dem die Mög­lich­keit, Orte wie die Queb­rada del Toro oder Santa Rosa de Ta­stil auf der al­ten In­ka­straße „Qha­paq Ñan“ ken­nen­zu­ler­nen, die zum UNESCO-Welt­kul­tur­erbe ge­hört.

Der „Tren a las Nu­bes“ bie­tet Platz für 300 Pas­sa­giere. Die Ab­fahr­ten fin­den an je­dem Diens­tag, Don­ners­tag und Sams­tag statt und star­ten im­mer in den frü­hen Mor­gen­stun­den. Wäh­rend der Bahn­fahrt er­hal­ten die Rei­sen­den ein Früh­stück und Snacks. Die Be­treu­ung er­folgt durch zwei­spra­chige Gui­des. Die me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung an Bord ist eben­falls ge­währ­leis­tet.

Un­ter­wegs wird zwei­mal Halt ge­macht. Die erste Hal­te­stelle ist da­bei be­son­ders be­ein­dru­ckend, denn nach­dem eine Höhe von 4.200 Me­tern über dem Mee­res­spie­gel er­reicht wurde, wird der Via­dukt La Pol­vo­r­illa über­quert. Hier ent­fal­tet sich die Un­end­lich­keit der ar­gen­ti­ni­schen Puna.

Die Brü­cke ist 63 Me­ter hoch und be­steht aus ei­ner Kurve von 224 Me­tern Länge. Nach dem Über­que­ren kön­nen die Pas­sa­giere aus­stei­gen, die reine Luft der An­den auf dem Ge­sicht spü­ren, lang­sam her­um­lau­fen, um den Kör­per an die Höhe zu ge­wöh­nen und Fo­tos ma­chen, die be­zeu­gen, dass man buch­stäb­lich die Wol­ken be­rührt.

Die zweite Hal­te­stelle be­fin­det sich in San An­to­nio de los Co­bres – ei­nem tra­di­tio­nel­len An­den­dorf, in dem man den Le­bens­stil und die Kul­tur der Re­gion ken­nen­ler­nen kann. Tra­di­tio­nelle Tänze und Mu­sik ge­hö­ren ebenso dazu wie Kunst­hand­werk und Stoffe aus Lama‑, Vi­kunja- und Al­pa­ka­wolle. Von hier geht es dann mit dem Bus zu­rück nach Salta, das noch am sel­ben Tag ge­gen 21 Uhr abends.

Im Jahr 2015 trans­por­tierte der „Tren a las Nu­bes“ ins­ge­samt 10.350 Pas­sa­giere, von de­nen rund 20 Pro­zent Aus­län­der wa­ren. Für das Jahr 2016 er­war­ten die Be­hör­den ei­nen An­stieg auf 19.000. Nicht we­ni­ger un­be­deu­tend ist die Tat­sa­che, dass heuer für die Orte an der Stre­cke ein Ge­winn von 9 Mil­lio­nen US-Dol­lar er­war­tet wird. Wei­tere In­for­ma­tio­nen zum „Zug in die Wol­ken“ gibt’s in spa­ni­scher Spra­che auf www.trenalasnubes.com.ar und zu Ar­gen­ti­nien all­ge­mein in Deutsch auf der Web­site www.argentina.travel/de.

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