Fort Kniepass ist das neueste Ausflugsziel im Salzburger Saalachtal. Mit einer spannenden Ausstellung, einem Erlebnisweg zum Thema „Grenzen“, der längsten und höchsten Röhrenrutsche der Alpen und einer Freiluftarena für Veranstaltungen bietet das Areal unvergessliche Erlebnisse für Groß und Klein.
Vom Grenzposten „Chniepoz“ zum Fort Kniepass
Im Jahr 1350 wurde der „Chniepoz“, der als befestigter Grenzposten eine zentrale Rolle im Salzburger Saalachtal spielte, erstmals urkundlich erwähnt. 1613 ließ Erzbischof Markus Sittikus die Talenge entlang der Saalach durch Felssprengungen verbreitern, ehe Erzbischof Paris Lodron die Festung 1621 weiter ausbaute.
„Es ist mir eine große Freude und Ehre, diese neue Liegenschaft der Salzburger Burgen und Schlösser zu eröffnen und das geschichtsträchtige Fort Kniepass in Zukunft zu einem Ort der Begegnung und des Erlebens zu machen. Mit unserem ganzjährigen Angebot aus Kultur, Action und Kulinarik schaffen wir ein vielseitiges Besuchserlebnis und freuen uns auf vielfältige Veranstaltungen – von Theater und Konzerten bis zu Familienfesten und Workshops.“
Elisabeth Schratl, Verwalterin von Fort Kniepass
Dank des Fehlens von Kampfhandlungen blieb der historische Grenzposten weitgehend im Originalzustand erhalten und diente später als Repräsentationsgebäude und Schützenstation. Nun schlägt er mit der Eröffnung als Fort Kniepass ein neues Kapitel in seiner bewegten Geschichte auf und soll mit Kultur, Action und regionaler Kulinarik zum idealen Ausflugsziel für Einheimische und Gäste werden.
Ein touristisches Ausflugsziel entsteht
Im Oktober 2023 wurde mit den Bauarbeiten rund um die Festung Kniepass begonnen. Behutsam wurde die alte Anlage mit Tor- und Mannschaftshaus saniert und die alte Ausfallspforte wieder aktiviert. Planung und Umsetzung des Projekts lagen in der Hand der Salzburger Burgen und Schlösser, die auch die Festung Hohensalzburg, die Burg Hohenwerfen und die Burg Mauterndorf betreiben, erhalten und weiterentwickeln.
Im Kultur- und Erlebnisbereich wird zum Start mit rund 65.000 Zutritten pro Jahr gerechnet. Die Kosten für die Revitalisierung von Fort Kniepass inklusive Wegebau, Parkplätzen, Ausstellung und Errichtung des neuen, modernen Besucherzentrums samt Gastronomie betrugen rund 15 Millionen Euro. Die private Investition des Rutschenbetreibers Thomas Reisenhofer beträgt zusätzlich rund 800.000 Euro.
Spannendes und Historisches zum Thema Grenzen
Im 14. Jahrhundert war Fort Kniepass ein Grenzposten auf dem Weg zwischen Österreich und Deutschland. Nicht zuletzt aus diesem Grund beschäftigen sich der Erlebnisweg KniePASS, der die 55 Höhenmeter vom Tal hinauf auf die Befestigungsanlage von Fort Kniepass überwindet, mit dem Thema „Grenzen“.
Ausgestattet mit einem Booklet – dem „KniePASS“ – durchwandern die Besucher beim Aufstieg zwölf Stationen, an denen die verschiedenen Arten von Grenzen thematisiert und die Geschichte zum Thema Grenzen nähergebracht wird. Erwachsene, Jugendliche und Kinder haben dabei Gelegenheit, sich auch mit ihren eigenen Grenzen auseinanderzusetzen. Für Kinder gibt es ein spezielles Spielangebot, bei dem sie in ihrem „KniePASS“ Felsbilder sammeln und Rätsel lösen.
Am Ende des Weges, der ungefähr eine bis eineinhalb Stunden in Anspruch nimmt, wenn man alle Stationen durchspielt, sind die Besucher dazu eingeladen, ihren persönlichen „KniePASS“ auszuwerten und zu erfahren, wie sie selbst mit Grenzen umgehen. Der Erlebnisweg ist somit eine fesselnde Mischung aus Kultur, Reflexion und Abenteuer für die ganze Familie. Oben angekommen in der historischen Befestigungsanlage, tauchen die Besucher dann in die Geschichte des Kniepass ein.
Die längste und höchste Röhrenrutsche der Alpen
Auf alle Abenteuerlustigen, die den Weg hinunter ins Tal nicht zu Fuß zurücklegen möchten, wartet zudem ein absoluter Adrenalinkick – nämlich die mit 150 Metern längste und mit 56 Höhenmetern höchste Röhren-Trockenrutsche der Alpen. Spektakulär schlängelt sie sich von der historischen Festung hinunter ins Tal und bietet ein einzigartiges Erlebnis für Jung und Alt.
In bequemen Filz-Sitzsäcken geht es auf der Rutsche mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 35 km/h zuerst durch einen horizontalen Kreisel, bevor die rasante Rutschpartie im Indoor-Spielplatz des Besucherzentrums endet. Für zusätzliche Spannung sorgen spezielle Licht- und Soundeffekte sowie eine Zeitnehmung. Geeignet ist die Rutsche, die bei jeder Witterung benützt werden kann, für Kinder ab einer Mindestgröße von 130 Zentimetern.
Kulinarik, Indoor-Spielplatz und Shop
Das kulinarische Highlight von Fort Kniepass ist das Restaurant „Fort Kulinarik“. Die Gastgeber Eva Schevers und Thomas Hollaus servieren hier Spezialitäten aus hochwertigen regionalen Produkten in einem modernen, hellen und freundlichen Ambiente mit 80 Sitzplätzen. Nachhaltige Produkte können aber auch im Take-away-Bereich oder im Shop mit nach Hause genommen werden. Bei schönem Wetter lädt der Gastgarten mit seinem Spielplatz zu einer entspannten Auszeit ein.
Ergänzt wird der Innenbereich des Besucherzentrums durch einen 80 Quadratmeter großen Indoor-Spielplatz. Mit einer großen Felsformation, Netzen, einer Rutsche, einer Kugelbahn und Bauelementen bietet der Spielbereich jede Menge Spaß und Action. Während die Erwachsenen einen Kaffee trinken, toben sich die Kinder beim Bauen, Balancieren und Klettern aus und testen dabei ihre Geschicklichkeit und Kreativität.
Fermentationszentrum ab Herbst 2025
Ein zukunftsweisendes kulinarisches Projekt, das im Rahmen des Besucherzentrums realisiert wird, ist das Fermentationszentrum. Hier werden nicht nur köstliche, fermentierte Produkte, sondern ab Herbst 2025 auch ein umfassendes Workshop-Programm angeboten.
Die Ernährungswissenschafterin und Fermentationsexpertin Karin Buchart hat das Angebot gemeinsam mit den Gastronomen auf Fort Kniepass entwickelt. Auf diese Weise soll das „Fort Kulinarik“ nicht nur ein lohnender Stopp für Ausflugsgäste, sondern auch ein Treffpunkt für die einheimische Bevölkerung werden.
Freiluftarena in mittelalterlichen Mauern
Eine weitere Neuerung auf Fort Kniepass ist die Freiluftarena, die nun mit einer Bühne und moderner Technik ausgestattet wurde. Ab sofort können hier bis zu 500 Besucher bei Veranstaltungen wie Konzerten, Theateraufführungen, Shows und Präsentationen unvergessliche Momente erleben.
Fort Kniepass ist aber nicht nur das perfekte Ausflugsziel für Individual-Gäste, sondern auch für Schulklassen und Gruppen, denen verschiedene Themen- und Schwerpunktführungen geboten werden – von der Führung „Wir erobern den Kniepass!“ für Schulklassen oder Kindergruppen bis zur speziellen Gruppenführung für Erwachsene „Was ist ein FORT?“
Öffnungszeiten 2025
- Kultur / Erlebnisweg:
Juli & August: 9 bis 18 Uhr
September & Oktober: 10 bis 17 Uhr
8. Dezember bis Ostermontag: 10 bis 16 Uhr - Action / Rutsche:
Juli & August: 9 bis 18 Uhr
September &Oktober: 10 bis 18 Uhr
8. Dezember bis Ostermontag: 10 bis 18 Uhr
(Dienstag und Donnerstag von 10 bis 20 Uhr) - Kulinarik / Restaurant und Shop:
September & Oktober: 9 bis 18 Uhr
Juli & August: 9 bis 18 Uhr
8. Dezember bis Ostermontag: 9 bis 18 Uhr
Achtung: Am Mittwoch wird ganzjährig ein Ruhetag eingelegt. Fort Kniepass ist mit allen Verkehrsmitteln ideal erreichbar – egal ob mit dem Fahrrad über den Tauernradweg, mit dem Auto oder mit dem Bus mit der Haltestelle direkt vor der Tür.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.