Sehenswerte Burgen und Klöster in Irland – fast ohne Touristen

Auf der „Grü­nen In­sel” gibt es rund 3.000 ehe­ma­lige Fes­tun­gen, Bur­gen, Schlös­ser und Klös­ter, die ebenso be­ein­dru­ckend wie fo­to­gen sind – und da­mit mehr als ge­nug Op­tio­nen, um his­to­ri­sche Orte zu ent­de­cken. Wir ha­ben ein paar Tipps für se­hens­werte Bur­gen und Klös­ter in Ir­land ab­seits der tou­ris­ti­schen Tram­pel­pfade zu­sam­men­ge­stellt.

Rock of Duna­mase (c) Laois mas­ter

Ge­ne­rell ha­ben Top-Se­hens­wür­dig­kei­ten die Crux, dass sie zwar schön sind, aber mit­un­ter auch ganz schön voll. Zu viele Be­su­cher ma­chen da mit­un­ter nicht nur das Foto ka­putt, son­dern das Er­leb­nis gleich mit. Um­ge­hen kann dies, in­dem man ent­we­der be­son­ders früh am Tag, be­son­ders spät oder in der we­ni­ger fre­quen­tier­ten Ne­ben­sai­son un­ter­wegs ist.

Man kann aber auch eine an­dere Stra­te­gie ver­fol­gen, in­dem man ähn­li­che Stät­ten auf­sucht, die zwar viel­leicht nicht ganz so ful­mi­nant sind wie die Pre­mium-At­trak­tio­nen, aber im­mer noch viel Strahl­kraft ha­ben – und das bei deut­lich we­ni­ger An­drang. Diese Kom­bi­na­tion sorgt je­den­falls meist für ein au­then­ti­sche­res und in­ten­si­ve­res Be­suchs­er­leb­nis.

Grianán von Aileach /​ County Donegal

Gria­nan (c) K. Mitch Hodge via Un­s­plash

Vor etwa 1.400 Jah­ren er­baut, galt die auf dem Greenan Hill in Do­ne­gal be­find­li­che Fes­tung Grianán von Ai­leach über viele Jahr­hun­derte als die mäch­tigste in ganz Uls­ter, wie die Nord­pro­vinz der In­sel frü­her hieß. Das kul­tu­relle Zen­trum war in der Zeit der frü­hen iri­schen Herr­scher so­gar der Sitz der Kö­nige von Ai­leach.

Des­halb hat die­ser Ort auch häu­fig Er­wäh­nung in der iri­schen My­tho­lo­gie und Folk­lore ge­fun­den. Heute sind von der be­deut­sa­men An­lage nur noch Teile der in­ne­ren Mau­ern üb­rig, doch selbst die bis zu fünf Me­ter ho­hen Rui­nen des kreis­run­den Stein­forts ma­chen noch Ein­druck – al­lein schon we­gen der er­ha­be­nen Lage auf dem Hü­gel und der gran­dio­sen Aus­sicht.

Boyle Abbey /​ County Roscommon

Boyle Ab­bey (c) Ro­scom­mon

Über Jahr­hun­derte hin­weg wurde Ir­land von den Zis­ter­zi­en­ser­mön­chen ge­prägt – und das lag nicht nur an ih­rer Glau­bens­stärke, son­dern auch an der star­ken, mit­un­ter her­aus­ra­gen­den Ar­chi­tek­tur ih­rer Klös­ter. Noch heute zäh­len de­ren Über­reste zu den schöns­ten kirch­li­chen Rui­nen auf der iri­schen In­sel.

Ein Bei­spiel ist die Boyle Ab­bey - et­was au­ßer­halb des gleich­na­mi­gen Städt­chens. Trotz teils gro­ßer Schä­den übt die im frü­hen 13. Jahr­hun­dert ent­stan­dene An­lage im­mer noch eine starke Fas­zi­na­tion aus, was auch daran liegt, dass hier nie viel An­drang herrscht. Zu den High­lights der Klos­ter­ruine zäh­len die be­ein­dru­cken­den Kreuz­gänge und et­li­che, gut er­hal­tene Stein­schnit­ze­reien.

Quin Abbey /​ County Clare

Quin Ab­bey (c) Clare

Das un­weit der Mün­dung des Shan­non ge­le­gene Klos­ter Quin geht nicht auf die Zis­ter­zi­en­ser, son­dern auf die Fran­zis­ka­ner zu­rück. Es ist eine der am bes­ten er­hal­te­nen Ab­teien ih­rer Art in Ir­land und den­noch nicht über­lau­fen. Ver­gli­chen mit Muck­ross Ab­bey bei Kil­lar­ney kom­men hier­her deut­lich we­ni­ger Be­su­cher, die aber ein ähn­lich in­ter­es­san­tes Set­ting vor­fin­den.

Das liegt ne­ben dem gut er­hal­te­nen Säu­len­gang und den ver­win­kel­ten, wenn auch dach­lo­sen In­nen­räu­men auch an der in­ter­es­san­ten Ge­schichte, die bis ins 14. Jahr­hun­dert zu­rück­reicht – und an den in­ter­es­san­ten Ge­schich­ten. Dazu ge­hört etwa die vom Gold, das Mön­che der Quin Ab­bey im na­he­ge­le­ge­nen Fluss ver­steck­ten. Ge­fun­den wurde es aber bis heute nicht.

Fore Abbey /​ County Westmeath

Fore Ab­bey (c) West­me­ath mas­ter

Ne­ben Zis­ter­zi­en­sern und Fran­zis­ka­nern wa­ren auch die Be­ne­dik­ti­ner in Ir­land ak­tiv. Die größ­ten Über­reste ei­ner ih­rer Ab­teien be­fin­den sich beim Dorf Fore. Da­bei fü­gen sich die Rui­nen des im 7. Jahr­hun­dert in ei­nem Moor er­bau­ten Klos­ters hübsch in die lieb­li­che Talland­schaft ein.

Doch die Fore Ab­bey ist mehr noch für ihre sie­ben Wun­der be­kannt. Dazu ge­hört Was­ser, das berg­auf fließt, ein Baum, des­sen Holz nicht brennt, und die Tat­sa­che, dass das Klos­ter nicht im Moor ver­sun­ken ist. Man­che hal­ten Fore Ab­bey gar für den „wun­der­sams­ten Ort der In­sel“. Da wun­dert es fast, dass hier so we­nig los ist.

Enniskillen Castle /​ County Fermanagh

En­nis­kil­len Castle (c) Tou­rism Ire­land

En­nis­kil­len ist die ge­müt­li­che Haupt­stadt des mit sei­ner Seen­land­schaft oh­ne­hin sehr ge­müt­li­chen Coun­tys Fer­ma­nagh – der kleins­ten Graf­schaft Nord­ir­lands. Das Wahr­zei­chen des 14.000-Einwohner-Städtchens ist die am Fluss Erne ge­le­gene, rund 600 Jahre alte Burg. Sie be­schert mit ih­ren ho­hen Mau­ern und Tür­men den Haus­boot­fah­rern, die vom Up­per oder Lower Lough Erne kom­men, ei­nen tol­len Emp­fang.

Das gilt aber auch für alle, die sich von Land aus nä­hern. So oder so sollte man noch ein paar Schritte wei­ter­ge­hen – näm­lich hin­ein. En­nis­kil­len Castle hat es näm­lich in sich. Näm­lich gleich meh­rere Mu­seen, die die Ge­schichte der Re­gion von der Prä­his­to­rie bis zur Neu­zeit zei­gen. Dazu ge­hö­ren durch­aus auch nicht so ge­müt­li­che The­men wie Mi­li­tär und Krieg, in­dem Uni­for­men, Re­gi­ments­in­si­gnien, Waf­fen und an­dere Er­in­ne­rungs­stü­cke aus­ge­stellt wer­den.

Audley‘s Castle /​ County Down

Aud­leys Castle (c) Castle Ward mas­ter

Viele iri­sche und nord­iri­sche Rui­nen, Klös­ter und Bur­gen wer­den nicht nur von in­ter­es­sier­ten Be­su­chern ent­deckt, son­dern auch von Fil­me­ma­chern. So diente das im Os­ten Ir­lands be­find­li­che Trim Castle als Dreh­ort des Schot­ten-Epos „Bra­ve­he­art“ und die Klos­ter­reste auf der um­tos­ten In­sel Skel­lig Mi­chael spiel­ten bei „Star Wars: Das Er­wa­chen der Macht“ eine be­acht­li­che Rolle. Durch sol­che Auf­tritte stei­gen ehe­mals eher un­be­kann­ten Orte zu wah­ren Pil­ger­zie­len der Fans auf.

Ein Schick­sal, das auch et­li­chen Bur­gen in Nord­ir­land wi­der­fuhr, wenn sie als Ku­lisse für „Game of Thro­nes“ – der wohl er­folg­reichs­ten Fern­seh­se­rie der Ge­schichte – dien­ten. Dun­luce Castle an der Cau­se­way Co­ast ist so ein Bei­spiel. Eine der we­ni­ger be­such­ten GoT-Film­lo­ca­ti­ons stellt das drei­stö­ckige Turm­haus Audley’s Castle ober­halb des Strang­ford Lough dar – ein ty­pi­sches Bei­spiel für iri­sche Häu­ser des Adels aus dem 14. bis 15. Jahr­hun­dert.

www.ireland.com

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Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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