Hotels als Museen: Übernachten zwischen Andy Warhol & Co

Ori­gi­nal­ge­mälde in der Bi­blio­thek, Werke hoch­ka­rä­ti­ger Künst­ler an den Wän­den des Re­stau­rants oder Gänge, die Ga­le­rien glei­chen: Se­cret Es­capes stellt Ho­tels vor, die nicht nur eine lu­xu­riöse Un­ter­kunft bie­ten, son­dern ihre Räume auch in kleine Mu­seen mit au­ßer­ge­wöhn­li­chen Kunst-Er­leb­nis­sen ver­wan­deln.

Gramercy Park Hotel /​ New York

(c) Gra­mercy Park Ho­tel /​ New York
(c) Gra­mercy Park Ho­tel /​ New York
(c) Gra­mercy Park Ho­tel /​ New York

Hoch­ka­rä­tig ist beim Gra­mercy Park Ho­tel in New York nicht nur die Lage im be­lieb­ten „Fla­ti­ron Dis­trict”. Einst tanzte so­gar Hum­phrey Bo­gart über die Dach­ter­rasse – und Ma­donna, die Rol­ling Stones, Da­vid Bo­wie und Bob Dy­lan gin­gen hier ein und aus. Schließ­lich hat Ju­lian Schna­bel im Jahr 2006 das Ho­tel mit sei­nem Re­nais­sance-Re­vi­val-Stil neu er­fun­den.

Seit­dem ver­fügt das „Gra­mercy” über eine nam­hafte Kunst-Kol­lek­tion, die Bil­der von Andy War­hol, Jean-Mi­chel Bas­quiat, Da­mien Hirst und Keith Ha­ring be­inhal­tet. Die zeit­ge­nös­si­schen Werke zeich­nen sich durch mu­tige Farb­nu­an­cen, über­di­men­sio­nale Bild­flä­chen und un­kon­ven­tio­nelle Ma­te­ria­lien aus. Man kann da­bei durch­aus öf­ters hier ein­che­cken, denn die Werke von Welt­rang än­dern sich stän­dig. Lan­ge­weile kommt also nicht auf.

21c Museum Hotel /​ Louisville /​ USA

(c) 21c Mu­seum Ho­tel /​ Louis­ville
(c) 21c Mu­seum Ho­tel /​ Louis­ville
(c) 21c Mu­seum Ho­tel /​ Louis­ville

Mit sei­ner Lage an der his­to­ri­schen West Main Street ent­lang der „Mu­seum Row” ist das 21c Mu­seum Ho­tel in Louis­ville ideal für Kunst­lieb­ha­ber. Seit mehr als ei­nem Jahr­zehnt be­geis­tert das Haus als Multi-Ve­nue-Mu­seum für zeit­ge­nös­si­sche Kunst. Das Bou­ti­que­ho­tel mit sei­nen 91 Zim­mern ist zu­dem die Hei­mat des Re­stau­rants „Proof on Main” von Chef­koch Mike Wajd.

Wech­sel­aus­stel­lun­gen mit mo­der­nen Wer­ken und lo­kal in­spi­rier­ten In­stal­la­tio­nen ge­hen flie­ßend vom Ho­tel in das Re­stau­rant über. Die Gäste spei­sen so ne­ben span­nen­den Wer­ken, wie der le­ben­di­gen In­stal­la­tion „The Prac­ti­ces of Ever­y­day Life” des Künst­ler­duos Fal­len Fruit. In ei­nem der Zim­mer schla­fen sie wort­wört­lich un­ter ei­nem Meis­ter­werk: Vom Bett aus bli­cken sie auf die kun­ter­bunte Skulp­tu­ren­in­stal­la­tion „As­leep in a Cy­clone” von Jo­nah Free­man und Jus­tin Lowe.

Brenners Park-Hotel & Spa /​ Baden-Baden

„Fritz & Fe­lix” /​ Bren­ners Park-Ho­tel & Spa (c) Lu­kas Li­en­hard
„Fritz & Fe­lix” /​ Bren­ners Park-Ho­tel & Spa (c) Lu­kas Li­en­hard
Bren­ners Park-Ho­tel & Spa (c) Lu­kas Li­en­hard

Seit 2018 hat Ba­den-Ba­den mit dem „Fritz & Fe­lix” im Bren­ners Park-Ho­tel & Spa ei­nen neuen gas­tro­no­mi­schen Hot­spot. Ne­ben dem mo­der­nen In­te­ri­eur, das der bri­ti­sche De­si­gner Ro­bert An­gell ent­wor­fen hat, bie­tet das Re­stau­rant auch eine au­ßer­ge­wöhn­li­che Art Coll­ec­tion. So be­fin­den sich in der Bar aus­ge­fal­lene Zeich­nun­gen der Künst­le­rin So­y­oung Kim, die Ba­den-Ba­den und Um­ge­bung dar­stel­len.

Er­gänzt wer­den die schwarz-wei­ßen Skiz­zen von vier far­ben­fro­hen Ge­mäl­den des zeit­ge­nös­si­schen Künst­lers Te­gen Ri­chard­son, die von den vier Jah­res­zei­ten in­spi­riert sind. Die Aus­wahl der Kunst­werke ver­deut­licht die Aus­rich­tung des „Fritz & Fe­lix”: Auf der Spei­se­karte ste­hen nur sai­so­nale Ge­richte. Da­her wird das Menü re­gel­mä­ßig ak­tua­li­siert. Die Pro­dukte stam­men über­wie­gend von re­gio­na­len Lie­fe­ran­ten.

QT Museum Wellington /​ Neuseeland

(c) QT Mu­seum Wel­ling­ton
(c) QT Mu­seum Wel­ling­ton
(c) QT Mu­seum Wel­ling­ton

Von au­ßen be­trach­tet, lässt das über­wie­gend in Schwarz ge­hal­tene Ge­bäude die wahre Pracht des QT Mu­seum Wel­ling­ton nicht wirk­lich er­ah­nen. Drin­nen aber er­strahlt das De­sign-Ho­tel in ei­nem Meer aus bun­ten Far­ben, was un­ter an­de­rem an den mehr als 270 Ge­mäl­den neu­see­län­di­scher Künst­ler liegt, die hier an den Wän­den hän­gen.

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Das Ho­tel mu­tiert so­mit re­gel­recht zur Kunst­ga­le­rie: Für die Bett­kopf­wände der neun re­no­vier­ten Zim­mer in der so­ge­nann­ten „Gal­lery 4” wur­den zu­nächst Kunst­werke per Aus­schrei­bung ge­sucht. Die Re­so­nanz war aber der­art hoch, dass kur­zer­hand alle 25 Zim­mer auf Ebene 4 mit maß­ge­schnei­der­ten Kunst­wer­ken aus­ge­stat­tet wur­den.

Hotel Matilda /​ San Miguel de Allende /​ Mexiko

(c) Ho­tel Ma­tilda /​ San Mi­guel de Al­lende
(c) Ho­tel Ma­tilda /​ San Mi­guel de Al­lende
(c) Ho­tel Ma­tilda /​ San Mi­guel de Al­lende

Be­kannt wurde der Künst­ler Diego Ri­vera un­ter an­de­rem durch seine Ehe mit Frida Kahlo. Sein Werk „Ma­tilda“ ist Na­mens­ge­ber des Ho­tel Ma­tilda in San Mi­guel de Al­lende – rund vier Au­to­stun­den nord­west­lich von Me­xiko-Stadt. Das be­rühmte Werk ist hier im Ori­gi­nal zu be­stau­nen und reiht sich ein in eine Reihe wei­te­rer Werke nam­haf­ter Künst­ler wie Bo­sco Sodi und Aldo Chaparro.

Wech­sel­aus­stel­lun­gen in­sze­nie­ren die weit­läu­fige Ga­le­rie im­mer wie­der neu und lo­cken Kunst-Fans von über­all her in das lu­xu­riöse Ho­tel, das zwar aus un­se­rer Sicht im me­xi­ka­ni­schen Nir­gendwo liegt, aber im­mer­hin 2016 von „Conde Nast Tra­velle” zum bes­ten Ho­tel in Me­xiko und zum dritt­bes­ten Ho­tel der Welt ge­kürt wurde. Also auf nach San Mi­guel de Al­lende!