Die Magie der Brücke: Besondere Bauwerke rund um die Welt

Brü­cken ha­ben nicht nur ei­nen prak­ti­schen Zweck als Trans­port­weg – als po­si­ti­ves Sym­bol ste­hen sie auch für das Über­win­den von Hin­der­nis­sen, für An­nä­he­rung und Ver­bin­dung. Oft ran­ken sich Le­gen­den und My­then um sie, sie bre­chen Re­korde, sind Wahr­zei­chen ei­ner Re­gion oder er­ge­ben schlicht­weg ein spek­ta­ku­lä­res Fo­to­mo­tiv. Die Su­che nach den ein­drucks­volls­ten, le­gen­därs­ten und ver­blüf­fends­ten Bau­wer­ken be­ginnt!

Idaho /​ USA

Per­rine Bridge (c) Vi­sit Idaho
Per­rine Bridge (c) Vi­sit Idaho

Mit 148 Me­tern über dem Fluss kommt die Per­rine Bridge über dem Snake Ri­ver Can­yon nahe Twin Falls im US-Bun­des­staat Idaho auf den ach­ten Platz der höchs­ten Brü­cken im Land. Ein Blick von ei­nem der zahl­rei­chen Wan­der­wege ent­lang des Flus­ses auf die 303 Me­ter Stahl-Spann­weite lohnt ge­nauso wie der Aus­blick von oben auf die Schlucht und die um­lie­gende Land­schaft.

Die ho­hen Bö­gen er­lang­ten in den 1980er-Jah­ren Kult­sta­tus bei Ba­se­jum­pern aus al­ler Welt. Ein Vor­bild war der be­rühmte Stunt­man Evel Knie­vel, der 1974 nur knapp drei Ki­lo­me­ter öst­lich der Brü­cke sei­nen „Snake Ri­ver Can­yon Jump” voll­führte.

Hongkong

Hong­kong-Zhuhai-Ma­cao-Bridge (c) HZMB
Hong­kong-Zhuhai-Ma­cao-Bridge (c) HZMB

Die längste See­brü­cke der Welt ver­bin­det auf 55 Ki­lo­me­tern die bei­den Son­der­ver­wal­tungs­zo­nen Hong­kong und Ma­cao mit Zhuhai in der chi­ne­si­schen Pro­vinz Guang­dong. Die Fahr­zeit zwi­schen dem Flug­ha­fen Hong­kong auf Lan­tau Is­land nach Zhuhai ver­kürzte sich durch den Bau von vier Stun­den auf 45 Mi­nu­ten.

Die im Ok­to­ber 2018 er­öff­nete Stre­cke führt durch ei­nen Tun­nel und über meh­rere Brü­cken­ele­mente. An den je­wei­li­gen Auf- und Ab­fahr­ten be­fin­den sich Grenz­pos­ten. Die Di­stanz ent­spricht der 20-fa­chen Länge der Gol­den Gate Bridge in San Fran­cisco.

Martinique /​ Karibik

Mar­ti­ni­que (c) Co­mité Mar­ti­ni­quais du Tou­risme /​ R. Haugh­ton
Mar­ti­ni­que (c) pix­a­bay /​ ory­thys

Lange galt die kleine Ge­meinde Grand’Rivière im Nor­den der fran­zö­si­schen Ka­ri­bik­in­sel Mar­ti­ni­que als un­er­reich­bar. Hohe Fel­sen, eine raue See und der Vul­kan­berg Mon­tagne Pelée schot­te­ten den 900-Ein­woh­ner-Ort aus dem 17. Jahr­hun­dert von der Au­ßen­welt ab.

Seit 1963 führt nun die Pont de Grand’Rivière über den Fluss Po­ti­che. Mit 67 Me­tern Länge und 57 Me­tern Breite ist sie auch heute noch die größte Brü­cke auf Mar­ti­ni­que – und die ein­zige Mög­lich­keit, den Ort im äu­ßers­ten Nor­den der In­sel zu er­rei­chen.

North Carolina /​ USA

Mile High Swin­ging Bridge /​ North Ca­ro­lina (c) VisitNC.com
Mile High Swin­ging Bridge /​ North Ca­ro­lina (c) VisitNC.com

Die Mile High Swin­ging Bridge auf dem Grand­fa­ther Moun­tain in Lin­ville North Ca­ro­lina ist nichts für schwa­che Ner­ven. Mit mehr als 1.600 Me­tern Höhe ist sie die höchste Hän­ge­brü­cke der USA und schwingt beim Über­que­ren auf ih­ren 70 Me­tern Länge auch gerne mal et­was hin und her. Der 360-Grad-Aus­blick auf den Grand­fa­ther Moun­tain und die Land­schaft lohnt aber das Wag­nis. Im Na­tur­schutz­ge­biet rings­herum kön­nen sich die Be­su­cher auf Wan­de­run­gen be­ge­ben.

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Atlantikküste /​ Frankreich

Pont Trans­bordeur /​ Ro­che­fort (c) Wi­ki­pe­dia /​ Pa­trick Des­poix
Pont Trans­bordeur /​ Ro­che­fort (c) Sté­pha­nie Char­pen­tier

Die Schwe­be­fähre von Ro­che­fort – die „Pont Trans­bordeur“ – über­quert den Fluss Cha­rente und ver­bin­det die Städte Ro­che­fort und Échil­lais an der fran­zö­si­schen Alt­lan­tik­küste. Vom In­ge­nieur Fer­di­nand Ar­no­din ge­schaf­fen, ist diese Mög­lich­keit der Fluss­über­que­rung ein­zig­ar­tig in Frank­reich. Das Bau­werk ist seit 1976 his­to­ri­sches Denk­mal und Wahr­zei­chen der Re­gion: Auf der Land­seite sym­bo­li­siert es die Ein­fahrt in den Ha­fen von Ro­che­fort und auf der See­seite die Öff­nung zur Welt.

Florida /​ USA

Se­ven Mile Bridge (c) Rob O’­Neal
Se­ven Mile Bridge (c) Flo­rida Keys News Bu­reau /​ Andy New­man

Die Flo­rida Keys sind vor al­lem be­kannt für die 42 Brü­cken des Over­seas High­way, die die In­sel­kette mit dem Fest­land ver­bin­den. Die be­rühm­teste und längste von ih­nen ist die Se­ven Mile Bridge zwi­schen Ma­ra­thon Knight’s Key und Little Duck Key.

Sie ver­läuft par­al­lel zu ei­ner al­ten Brü­cke, die von ei­nem Hur­ri­kan teil­weise zer­stört wurde und nun für Rad­fah­rer und Fuß­gän­ger zu­gäng­lich ist. Je­des Jahr im April fin­det der „Se­ven Mile Bridge Run” statt. Der Lauf ist ei­ner der be­lieb­tes­ten der Ver­ei­nig­ten Staa­ten und im­mer in­ner­halb von we­ni­gen Mi­nu­ten aus­ge­bucht.

Tokyo /​ Japan

Rain­bow Bridge (c) To­kyo Con­ven­tion Vi­si­tors Bu­reau
Rain­bow Bridge (c) To­kyo Con­ven­tion Vi­si­tors Bu­reau

Die meis­ten ken­nen sie aus Kino-Block­bus­tern oder Manga-Co­mics: Die Rain­bow Bridge ge­hört zu den be­kann­tes­ten At­trak­tio­nen in To­kyo. Sie über­spannt die To­kyo Bay und ver­bin­det die kleine In­sel Odaiba mit dem Fest­land.

Ih­ren Na­men hat sie auf­grund ih­rer Be­leuch­tung er­hal­ten, denn im De­zem­ber wird sie nachts in den bun­ten Far­ben des Re­gen­bo­gens an­ge­strahlt. Die Brü­cke ver­fügt über zwei Eta­gen und ist auch für Fuß­gän­ger ge­öff­net. Diese be­nö­ti­gen für die Über­que­rung rund 20 bis 30 Mi­nu­ten.

Pittsburgh /​ USA

Sis­ter Bridges /​ Pitts­burgh (c) Dave Di­Cello
Sis­ter Bridges /​ Pitts­burgh (c) 7Line

Ein­zig­ar­tig in den USA sind die Sis­ter Bridges in Pitts­burgh – drei iden­ti­sche Hän­ge­brü­cken aus Stahl, die den Al­leg­heny Ri­ver zwi­schen Down­town und dem Künst­ler­vier­tel North Shore über­span­nen. Ent­stan­den in den 1920er-Jah­ren, wa­ren sie die ers­ten selbst ver­an­ker­ten Hän­ge­brü­cken des Lan­des.

Jede wurde zu Eh­ren ei­nes be­rühm­ten Pitts­burg­hers be­nannt – nach Base­ball-Ikone Ro­berto Cle­mente, Pop-Art-Künst­ler Andy War­hol und der Mee­res­bio­lo­gin Ra­chel Carson. Ar­chi­tek­tur-Fans be­geis­tern sich für die auf­wän­dige Kon­struk­tion mit Stahl-Ösen­ket­ten, die sich heute fast nir­gendwo mehr fin­det. Doch da­mit nicht ge­nug: Mit ins­ge­samt 446 Brü­cken darf sich Pitts­burgh wahr­lich „City of Bridges” nen­nen.