Unbekannte Perlen in der Ägäis
Amorgos: Hollywood in der südlichen Ägäis. Bekannt ist Amorgos vor allem für die unberührte Natur, die gemütlichen kleinen Fischerdörfchen mit den authentischen weiß-blauen Tavernen und die Spiritualität der Einheimischen. Bereits 1988 erkannte der Regisseur Luc Besson das schauspielerische Potenzial der abgeschiedenen Insel und drehte hier den Actionfilm „Im Rausch der Tiefe“. Neben den einladenden Stränden bildet das alte Kloster Panagia Hozoviotissa das historische Herz der Insel. Knapp 300 schmale Steinstufen sind es bis zur Eingangstür. Oben angekommen belohnt ein überwältigender Panoramablick über die Ägäis den schweißtreibenden Aufstieg.
Astypalea: Die erste rauchfreie Insel. Astypalea hat schon vor einiger Zeit deutliche Akzente in Sachen Umweltschutz gesetzt: Um die Verunreinigung der Strände mit Zigarettenstummel zu unterbinden, ist Rauchen auf der gesamten, 96 Quadratkilometer großen Insel verboten. Heute sind goldgelbe Strände wie Livadi deshalb die ideale Anlaufstelle für einen entspannten Badetag mit der Familie. Aufregend geht es hingegen unter Wasser zu: Der flache Sandboden der Lagunen bietet ideale Voraussetzungen für Schnorchelausflüge. Astypalea ist aber auch bei Kletterfreunden beliebt: 20 Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden durchziehen die Reliefs der weißen Kalksteinfelsen.
Sifnos: Mekka für Kunstliebhaber. Bereits in der Antike waren die Künstler von Sifnos für ihre filigranen Werke berühmt. Gold und Silber aus den eigenen Minen waren die bevorzugten Materialen. Auch wenn die Minen schon versiegt sind, zieht die Töpferkunst noch immer viele Besucher an. Gerade in den Ortschaften Vathi und Kamares schmiegen sich kleine, traditionelle Töpfereien in die Gassen. Die langen weißen Sandstrände rund um die beiden Künstlermetropolen versprechen außerdem wohltuende Abkühlung. Besonderes Highlight sind die felsigen Küstenabschnitte von Pnagia Chryssopigi: Todesmutig stürzen sich die Klippenspringer mit akrobatischen Kunststücken von den Felsen in die Fluten. Anders am abgelegenen Strand Fykiada: Seine leuchtend weißen Dünen mit ihrem azurblauen Wasser sind ein Refugium für alle, die eine Auszeit vom hektischen Alltagsstress suchen.
Mystisches Festland
Epirus: Auf den Spuren des Hades. Der Eingang zur Unterwelt liegt unweit des kleinen Dorfs Glyki in der westgriechischen Region Epirus: Hier entspringt der „Fluss der Toten“ – der türkis-blaue Acheron. Nach der griechischen Mythologie ist er einer der fünf Flüsse der Unterwelt und führt auf seinen 56 Kilometern direkt in den Hades. Heute bezwingen besonders Mutige seine wilden Fluten mit einer geführten Rafting-Tour. Andere pilgern einfach entlang der idyllischen Auen zu den eiskalten aber heilsamen Quellen des Flusses. Gemütlicher geht es während der Überfahrt auf die Insel Antipaxi zu. Das Bilderbuch-Eiland bietet einladende Buchten mit einsamen Sand- und Kiesstränden und smaragdgrünem Wasser. Moderne und alte Holzboote legen täglich im kleinen Steinhafen von Parga ab. Halbkreisförmig umrahmen die silbrigweißen Steilklippen und die grünen, bis zu 5.000 Jahre alten Olivenhaine den malerischen Küstenort mit seinem feinen Sandstrand.
Pilion: Reise durch die Jahreszeiten. Wer im Winter auf die Halbinsel Pilion kommt, entdeckt einsame Strände mit feinem, weißem Sand – nur um anschließend knietief im frischen Pulverschnee zu versinken. Auf den ersten Blick hat das Land der olympischen Götter wenig mit Wintersport zu tun. Doch auf den mehr als 2.000 Meter hohen Bergen erstrecken sich ganze 197 Pistenkilometer. Skifahren mit Blick auf das tiefblaue Meer – auf Pilion kein Problem. Fünf Skilifte bedienen dass 49 Hektar große Areal des Pilion Ski Resorts. Meerblick ist auf den unterschiedlichen Abfahrten natürlich inklusive. Auch im Sommer weiß die Halbinsel zu begeistern: Dann begeben sich Groß und Klein auf Entdeckungsreise nach den Zentauren – halb Mensch, halb Pferd. Der Legende nach haben die mystischen Fabelwesen ihren Ursprung in den dichten Wäldern von Pilion.
Kavala und Thassos: Zwei wie Pech und Schwefel. Kavala gilt als Schmelztiegel von modernen, weltlichen Einflüssen und traditioneller, griechischer Lebensfreude. Ein Spaziergang durch die lebhafte Altstadt ist die beste Möglichkeit, in das rege Treiben einzutauchen. In den schmalen Gässchen verbergen sich kleine Geschäfte und Basare. Hier feilschen Händler und Touristen um Souvenirs der charmanten Hafenstadt. Nur eine kurze Bootsfahrt trennt Kavala von der Insel Thassos. Gedeckt in Blau- und Grüntönen, ist sie ein beliebtes Ausflugsziel und bietet eine Vielzahl an Aktivitäten. Beliebt sind vor allem Wassersportarten wie Tauchen oder Wasserski und die Bootsfahrten zu abgelegenen Strandabschnitten. Auch kulinarisch weiß Thassos zu überzeugen. Empfehlenswert ist das fruchtige, native Olivenöl der heimischen Throuba-Olive – idealerweise mit ofenfrischem Weißbrot und frisch gehacktem Knoblauch serviert.
Urlaub für den Gaumen
Kefalonia: Edler Weißwein aus den Ionen. Westlich des griechischen Festlands liegt die charmante Insel Kefalonia. Sie besticht mit sandigen Buchten, rauen Gebirgszügen und ganz viel Sonnenschein – und das sind wiederum ideale Voraussetzungen für den Weinanbau. Markenzeichen der Insel ist die Robola – eine Rebsorte, die fast ausschließlich hier gedeiht. Der Weißwein hat einen fruchtigen Geschmack mit ausgeprägter Zitrusnote und zählt zu den teuersten und besten griechischen Weinen. Auch für das Auge hat Kefalonia einiges zu bieten. Ursprünglich galt die Melissan-Tropfsteinhöhle als Kulturstätte, die den Nymphen geweiht war. Jetzt zieht der magische Ort viele Besucher in seinen Bann: Durch ein Erdbeben stürzte ein Teil des Dachs ein. Die eindringenden Sonnenstrahlen reflektieren das Blau des Wassers in sämtlichen Schattierungen und erinnern an die schillernden Schuppen der griechischen Fabelwesen.
Korfu: „In tödlicher Mission“. Obwohl die Insel vor der griechischen Nordwestküste zu einer der beliebtesten Ferienregionen zählt, bietet sie auch einige unbekannte Schätze. Von der Spitze des Pantokrator-Berges offenbart sich ein weiter Panoramablick über die Dörfer mit ihren weißen Fassaden und üppigen Blumengärten. Selbst Hollywood kam bereits auf den Geschmack Korfus: 007-Darsteller Roger Moore verzichtete in der James-Bond-Verfilmung „In tödlicher Mission“ zugunsten eines edlen regionalen Weißweins sogar auf den legendären Martini. Auch das schmackhafte Olivenöl aus den traditionellen Mühlen lädt zu einer Verkostung ein und begeistert dabei mit seinem nussigen Aroma.
Rhodos: Der Koloss und der Wein. Schon in der Antike war Rhodos über Griechenlands Grenzen hinaus bekannt: Die 30 Meter hohe, handgefertigte, Bronze-Statue des Sonnengotts Helios begrüßte die Ankömmlinge schon von weitem. Auch wenn der Riese im Jahr 200 vor Christus einem Erbeben zum Opfer fiel, zeugen die mittelalterlichen Ritterstraßen rund um den Großmeisterplatz bis heute vom handwerklichen Geschick der Insulaner. Inzwischen hat sich Rhodos auch einen Namen unter Weinliebhaber gemacht: Edle Sorten wie die weißen Athiri- und Muskattrauben oder die roten Mandilaria und Amorgiano begeistern selbst feinste Gaumen. Die aromatischen Weine lassen sich hervorragend in den kleinen, gemütlichen Tavernen verkosten oder mit einem schattigen Picknick im Rodini Valley Park unweit der Altstadt kombinieren.