Sechs Insel-Paradiese – weit abseits des Massentourismus

Viele seh­nen sich ge­rade in der fros­ti­gen Win­ter­zeit nach Ruhe und Er­ho­lung in der Sonne. Daran ist in den Tou­ris­ten­me­tro­po­len auf der gan­zen Welt meist nicht zu den­ken. Doch es gibt sie im­mer noch – idyl­li­sche In­sel-Pa­ra­diese, in die sich nur sel­ten Tou­ris­ten ver­ir­ren. Die Ur­laub­s­pi­ra­ten ha­ben sechs die­ser exo­ti­schen Ju­wele auf­ge­spürt.

Vieques /​ Puerto Rico

Vie­ques (c) Dis­co­ver Pu­erto Rico

Vie­ques ist die größte der Spa­ni­schen Jung­fern­in­seln und liegt nur etwa zehn Ki­lo­me­ter vor der Haupt­in­sel Pu­erto Rico. Bis 2003 war sie über­wie­gend mi­li­tä­ri­sches Sperr­ge­biet und ist da­her kaum tou­ris­tisch er­schlos­sen, so­dass hier so gut wie keine Ho­tels exis­tie­ren. Da­für gibt es kleine und ge­müt­li­che Pri­vat­häu­ser – so­ge­nannte Ca­sas. Rund um die In­sel war­tet mehr als ein Dut­zend ma­le­ri­scher Buch­ten, die mit ih­rem kris­tall­kla­ren Was­ser zu den schöns­ten der Ka­ri­bik zäh­len.

Das ab­so­lute High­light ist aber die Bio Bay. Hier fin­det jede Nacht ein ein­zig­ar­ti­ges Leucht­spek­ta­kel statt, wenn win­zige Le­be­we­sen – so­ge­nannte Di­no­fla­gel­la­ten – das Was­ser in der La­gune zum Fun­keln brin­gen. Die­ses Phä­no­men sieht man welt­weit nir­gendwo so in­ten­siv und häu­fig wie hier. An­reise: Mit der Fähre ab Fa­jardo oder per Flug­zeug ab Ce­iba oder San Juan im Nord­os­ten von Pu­erto Rico.

Pulau Weh /​ Indonesien

Pu­lau Weh /​ In­do­ne­sien (c) shut­ter­stock /​ 689446879

Ob­wohl haupt­säch­lich Ein­hei­mi­sche die In­sel be­woh­nen und be­su­chen, ist das kleine, ver­schla­fene Pa­ra­dies vor der Nord­küste Su­ma­tras in­zwi­schen auch für Tou­ris­ten leicht zu er­rei­chen: In­ner­halb von 45 Mi­nu­ten geht es mit dem Schnell­boot von Banda Aceh nach Pu­lau Weh.

Hier gibt es zwei schöne Strände und eine be­ein­dru­ckende Mee­res­welt in­klu­sive ei­nes Un­ter­was­ser­vul­kans zu ent­de­cken. So­wohl Tau­cher als auch Schnorch­ler kom­men voll auf ihre Kos­ten. Tier­freunde kön­nen auf der In­sel au­ßer­dem Orang-Utans in freier Wild­bahn be­stau­nen. An­reise: Mit der Fähre ab Banda Aceh oder per Flug ab Me­dan. Beide Orte er­reicht man gut ab Kuala Lum­pur und Sin­ga­pur.

Holbox /​ Mexiko

Hol­box /​ Me­xiko (c) shut­ter­stock /​ 1161420223

Auch wenn die deut­sche Über­set­zung „Schwar­zes Loch“ we­nig ein­la­dend klingt, ist Hol­box de­fi­ni­tiv ei­nen Ab­ste­cher von der me­xi­ka­ni­schen Ri­viera Maya wert. Die In­sel be­steht kom­plett aus Sand, doch die herr­li­chen Strände sind nicht das ein­zige High­light: Vor der Küste Wal­haie zu be­ob­ach­ten, ist ein spek­ta­ku­lä­res Rei­se­er­leb­nis. Je­des Jahr von Mai bis Sep­tem­ber fres­sen sich diese am Plank­ton in der Re­gion satt und schnor­chelnde Ur­lau­ber kön­nen ih­nen da­bei zu­se­hen.

Auf der In­sel selbst geht es ent­spannt zu. Statt Au­tos fah­ren hier Golf­cad­dys, die sich auch mie­ten las­sen. Abends la­den im Zen­trum des Or­tes jede Menge Street­food-Stände zum Schlem­men ein. Un­ter­künfte gibt es in al­len Preis­klas­sen. An­reise: Mehr­fach täg­lich ver­keh­ren Fäh­ren ab Chi­quilá – zwei Au­to­stun­den von Can­cún ent­fernt.

Caye Caulker /​ Belize

Caye Caul­ker /​ Be­lize (c) pix­a­bay

„Go Slow“ lau­tet das Motto auf die­ser re­lax­ten Ka­ri­bik­in­sel vor der Küste von Be­lize – und diese Phi­lo­so­phie wird mit Über­zeu­gung ge­lebt: Fahr­rä­der sind das meist­ver­brei­tete Trans­port­mit­tel. Viele Leute ge­hen auch ein­fach ge­müt­lich zu Fuß. Denn man er­reicht so je­den Punkt auf der klei­nen Ko­ral­len­in­sel in we­ni­gen Mi­nu­ten.

Tags­über sind Tou­ren ins Ma­rine Re­serve be­liebt, denn hier be­fin­det sich ei­nes der größ­ten Ko­ral­len­riffe der Erde, wo man un­ter an­de­rem mit See­kü­hen und Am­men­haien schwim­men kann. Abends tref­fen sich Rei­sende und Ein­hei­mi­sche zum Son­nen­un­ter­gang an der Bar am Split – der Stelle, an der die ur­sprüng­lich län­gere In­sel vor Jah­ren von ei­nem Hur­ri­kan zwei­ge­teilt wurde. An­reise: Per Fähre oder per Flug­zeug ab Be­lize City.

Ilha Grande /​ Brasilien

Ilha Grande /​ Bra­si­lien (c) pix­a­bay

Traum­hafte Strände ganz in der Nähe von Rio de Ja­neiro, aber ohne Men­schen­mas­sen? Da­von gibt es auf der Ilha Grande jede Menge. Die bra­si­lia­ni­sche In­sel hat eine be­wegte und we­nig glanz­volle Ge­schichte hin­ter sich: Pi­ra­ten­ver­steck, Skla­ven­markt, Qua­ran­täne-La­za­rett und La­ger für po­li­ti­sche Ge­fan­gene – für all das musste sie in den ver­gan­ge­nen 500 Jah­ren her­hal­ten.

Heute kom­men Rei­sende eher für Ta­ges­aus­flüge oder eine Über­nach­tung in ei­ner der Pousa­das hier­her. Au­tos gibt es keine und die Strände sind so ab­ge­le­gen, dass man sie nur nach län­ge­ren Wan­de­run­gen oder per Boot er­reicht. Der be­kann­teste von ih­nen ist der lang­ge­streckte Lo­pes Men­des. An­reise: Mit der Fähre ab Con­ce­i­ção de Ja­ca­reí. Man­che Ver­an­stal­ter bie­ten die Fähr­fahrt in Kom­bi­na­tion mit der zwei­stün­di­gen Bus­fahrt ab Rio de Ja­neiro und dem Trans­fer ab dem Flug­ha­fen an.

Pamilacan /​ Philippinen

Pa­mi­la­can /​ Phil­ip­pi­nen (c) Bo­hol Tou­rism

Viel­leicht der ab­ge­le­genste un­ter den Ge­heim­tipps: Die kleine phil­ip­pi­ni­sche In­sel süd­lich von Bo­hol hat nur rund 1.000 Ein­woh­ner und etwa ein hal­bes Dut­zend ein­fa­cher Un­ter­künfte. Hier gibt es we­der Au­tos noch Lei­tungs­was­ser – und Strom ist nur für vier Stun­den am Abend ver­füg­bar. Da­für kön­nen die Ur­lau­ber bei Dun­kel­heit ei­nen fun­keln­den Ster­nen­him­mel ge­nie­ßen.

Früh mor­gens ste­hen die Chan­cen gut, bei ei­ner Boots­tour jede Menge Del­fine zu se­hen und auch die rest­li­che Un­ter­was­ser­welt ist be­ein­dru­ckend. Sonn­tags wird es auf Pa­mi­la­can tur­bu­lent: Dann ver­sam­melt sich die halbe In­sel zum Hah­nen­kampf, der ei­nen Kon­trast zum sonst ru­hi­gen In­sel­le­ben dar­stellt. An­reise: Ab­ho­lung mit dem Boot ab Ba­clayon nach in­di­vi­du­el­ler Ab­spra­che – zum Bei­spiel über die Ba­clayon Tou­rism In­for­ma­tion oder über die In­ha­ber der Un­ter­kunft.