200.000 Elefanten: Botswana ist Afrikas bestgehütetes Geheimnis

Bots­wana gilt als „Afri­kas best­ge­hü­te­tes Ge­heim­nis“. Tat­säch­lich ist in der Öf­fent­lich­keit kaum be­kannt, wel­che Vor­rei­ter­rolle das Land beim Na­tur- und Um­welt­schutz ein­nimmt. Dem nach­hal­ti­gen Han­deln ver­dankt Bots­wana auch sei­nen un­glaub­li­chen Reich­tum an wil­den Tie­ren.

Selbst­ver­ständ­lich sind in Bots­wana die „Big Five“ ver­tre­ten – Ele­fant, Löwe, Spitz- und Breit­maul­nas­horn, Büf­fel und Leo­pard. Sie wur­den üb­ri­gens nicht we­gen ih­rer Größe, son­dern we­gen ih­rer Ge­fähr­lich­keit beim Ja­gen frü­her so ge­nannt.

Bots­wana /​ Oka­vango Delta (c) Rhino Af­rica

120.000 Ele­fan­ten sind al­lein im Chobe Na­tio­nal­park zu Hause – ne­ben Fluss­pfer­den und Kro­ko­di­len. Ins­ge­samt le­ben in Bots­wana aber mehr als 200.000 Dick­häu­ter, was rund ei­nem Drit­tel al­ler Sa­van­nen-Ele­fan­ten Afri­kas ent­spricht.

Im Oka­vango-Delta be­kom­men Sa­fari-Teil­neh­mer mit et­was Glück auch ei­nes der sel­te­nen White Rhi­nos zu se­hen. Als dra­ma­ti­sches Er­geb­nis der Wil­de­rei und der Jagd nach den Hör­nern der Tiere ist ihre Po­pu­la­tion in Afrika be­reits be­droh­lich zu­rück­ge­gan­gen. Im­mer­hin wer­den für ein Kilo El­fen­bein 50.000 US-Dol­lar ge­zahlt, wes­halb in Afrika alle acht Stun­den ein Nas­horn ge­tö­tet wird.

Vum­bura Plains /​ Bots­wana (c) Wil­der­ness Sa­fa­ris /​ Dana Al­len

Da die Le­bens­be­din­gun­gen im Oka­vango-Delta viel bes­ser sind und die Re­gie­rung kon­se­quent ge­gen alle Wil­de­rer vor­geht, wer­den in­zwi­schen Nas­hör­ner aus an­de­ren süd­afri­ka­ni­schen Län­dern nach Bots­wana um­ge­sie­delt, wo sie weit­ge­hend si­cher sind. An die­sen Ak­tio­nen be­tei­ligt sich un­ter an­de­rem auch der Afrika-Ver­an­stal­ter Wil­der­ness Sa­fa­ris – im­mer­hin ver­schlingt ein sol­cher Um­zug pro Tier rund 45.000 US-Dol­lar.

Die Bots­wana Tou­rism Or­ga­niza­tion (BTO) en­ga­giert sich in vie­len Pro­jek­ten zur Be­wah­rung der Tier­welt des Lan­des. So be­müht sie sich zum Bei­spiel, Gel­der für die „Cen­tral Rhino Ope­ra­ti­ons Unit“ auf­zu­brin­gen, um mit die­ser Nas­horn-Taskforce die vom Aus­ster­ben be­drohte Art für die Mensch­heit zu er­hal­ten.

Qor­okwe Camp /​ Bots­wana (c) Wil­der­ness Sa­fa­ris /​ Dana Al­len

Im Jahr 2014 wurde da­für auch die Rhino Con­ser­va­tion Bots­wana ins Le­ben ge­ru­fen, die sich um die be­drohte Tier­welt küm­mert. Da­mit ist Bots­wana ne­ben Ke­nia, Ga­bun und Uganda das vierte afri­ka­ni­sche Land, das die Ele­fan­ten-Po­pu­la­tion des Kon­ti­nents ge­gen den il­le­ga­len El­fen­bein­han­del schüt­zen und er­hal­ten will.

Ze­bras und Gi­raf­fen, die sich im süd­west­li­chen Teil des Oka­vango-Del­tas gut be­ob­ach­ten las­sen, Fluss­pferde und Fla­min­gos, die in der Re­gen­zeit ent­ste­hende Seen be­völ­kern – auch sie ge­hö­ren zu den Stars, die auf Sa­fa­ris haut­nah er­lebt wer­den kön­nen. Au­ßer­dem ist Bots­wana ein Zu­fluchts­ort für wei­tere be­drohte Tier­ar­ten, wie etwa den Afri­ka­ni­schen Wild­hund, die Schab­ra­cken­hyäne, den Kap­geier und den Klun­ker­kra­nich.

Bots­wana (c) Rhino Af­rica

Für Mi­chael Mer­beck – be­kann­ter Afrika-Spe­zia­list und Ge­schäfts­füh­rer des Rei­se­ver­an­stal­ters Abend­sonne Afrika – ha­ben die Sa­fa­ris in Bots­wana je­den­falls et­was Ex­klu­si­ves: „Das Land ist dünn be­sie­delt, hier drän­gen sich noch nicht zehn Jeeps an ei­ner Was­ser­stelle und schauen ei­nem Ele­fan­ten beim Ba­den zu.“

Die Re­pu­blik Bots­wana ist ein Bin­nen­land ohne Meer und Ba­de­strände. Sie grenzt im Sü­den an Süd­afrika, im Wes­ten und Nor­den an Na­mi­bia so­wie im Nord­os­ten an Sam­bia und Sim­babwe. Der Staat ein­ein­halb­mal so groß wie Deutsch­land, zählt aber nur knapp zwei Mil­lio­nen Ein­woh­ner. Mehr als 10 Pro­zent woh­nen da­bei in der Haupt­stadt Ga­bo­rone.

Bots­wana (c) Rhino Af­rica

Bots­wana ist auch ein Hoch­land: Die meis­ten Re­gio­nen lie­gen gut 1.000 Me­ter hoch, Hü­gel gibt es nur we­nige. Sa­van­nen, Busch­land und Sümpfe ge­stal­ten das Land viel­fäl­tig. Das wich­tigste tou­ris­ti­sches Ka­pi­tal sind die Na­tio­nal­parks, die mit 52.000 Qua­drat­ki­lo­me­tern fast 40 Pro­zent der Lan­des­flä­che be­de­cken.

Die Ge­fahr, in der Ein­sam­keit auf wil­dernde Ban­den zu tref­fen, die in ei­ni­gen an­de­ren afri­ka­ni­schen Staa­ten durch­aus be­steht, exis­tiert in Bots­wana nicht. „Es gibt keine Wil­de­rei und es wird auch nicht für das täg­li­che Es­sen ge­jagt“, be­tont Mi­chael Mer­beck. Viel eher kann es Tou­ris­ten wi­der­fah­ren, dass wäh­rend ei­ner Sa­fari plötz­lich in ih­rer Nähe ein Hub­schrau­ber lan­det. Die Be­sat­zun­gen – Mit­glie­der der Bots­wana De­fence Force – ha­ben den strik­ten Auf­trag, den Wild­be­stand und il­le­ga­len Han­del mit Wild­tro­phäen zu kon­trol­lie­ren.

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