Die besten Tipps für eine kulinarische Städtereise nach Toulouse

Luft­fahrt und Tech­nik ge­hö­ren bei ei­ner Städ­te­reise nach Tou­louse zwangs­läu­fig dazu. Den­noch sollte man sich im Sü­den von Frank­reich auch die ku­li­na­ri­schen Schätze auf der Zunge zer­ge­hen las­sen – und das ist gar nicht schwer, denn Gas­tro­no­mie gibt es in Tou­louse an je­der Ecke. Man kann kaum vor­bei­ge­hen, ohne zu ver­kos­ten. 

Toulouser Pintenkehr

Die bes­ten Wein­bars ent­deckt man mit Jes­sica Ham­mer (c) Rémi De­li­geon

Wenn Gene Kelly der Ame­ri­ka­ner in Pa­ris war, ist Jes­sica Ham­mer sein Pen­dant in Tou­louse. Ihr Mann kam als Stepp­tanz-Leh­rer nach Tou­louse, sie mit ihm und beide ver­lieb­ten sich in die Stadt an der Ga­ronne. Vor al­lem ent­wi­ckelte Jes­sica eine Vor­liebe für die re­gio­na­len Spe­zia­li­tä­ten, was sie zu ei­ner Ge­schäfts­idee ver­lei­tete. Mitt­ler­weile or­ga­ni­siert sie Food­tou­ren durch Tou­louse und preist die lo­kale Gas­tro­no­mie in den höchs­ten Tö­nen.

Bei ei­nem Be­such in der Markt­halle gibt es nicht nur vie­les zu ver­kos­ten. Jes­sica führt hier auch zu den emp­feh­lens­wer­tes­ten Tee­sa­lons von Tou­louse oder auch zu den tolls­ten Wein­bars. Diese höchst amü­sante Ent­de­ckungs­tour star­tet am Ende des Ta­ges und dau­ert zwei Stun­den.

Da­bei geht es zu ver­schie­de­nen ori­gi­nel­len Lo­ka­len, in de­nen man die oft un­be­kann­ten Weine der Re­gion Tou­louse und Ok­zita­ni­ens er­kun­det und ver­kos­tet. Be­glei­tet wird die De­gus­ta­ti­ons­runde durch die bes­ten Wein­bars mit ei­nem Ta­pas-An­ge­bot. Das gibt eine Ge­le­gen­heit, das lo­kale Ter­roir wie­der­zu­ent­de­cken und gleich­zei­tig die be­leb­ten Stra­ßen von Tou­louse auf amü­sante Art zu ent­de­cken.

Kulinarische Begegnungsstätte

Aus al­ten Fa­brik­hal­len machte man die Hal­les de la Car­tou­cherie (c) Rémi De­li­geon

La Car­tou­cherie ist das erste Öko-Vier­tel in Tou­louse und gilt als Pa­ra­de­bei­spiel für eine nach­hal­tige Stadt­pla­nung und mo­der­nes Woh­nen. Das Vier­tel ver­dankt sei­nen Na­men der Firma Ar­se­nal, die hier im 19. Jahr­hun­dert eine Mu­ni­ti­ons­fa­brik be­trie­ben hat. Als neur­al­gi­sches Zen­trum des Vier­tels hat man zwei große ehe­ma­lige Hal­len sa­niert und zu ei­nem le­ben­di­gen Treff­punkt um­funk­tio­niert.

Die Hal­les de la Car­tou­cherieha­ben sich so in­ner­halb ei­nes Jah­res zum neuen Hot­spot von Tou­louse ent­wi­ckelt, in dem man auf ein brei­tes An­ge­bot rund um Gas­tro­no­mie, Sport, Well­ness und Kul­tur trifft. Vor al­lem für den Mit­tags­tisch ist die Markt­halle be­liebt. Fünf neue Markt­stände sor­gen zu­dem seit kur­zem für ein noch brei­te­res An­ge­bot.

Gour­met­bur­ger, „Beig­nets“ süß oder sal­zig, Thai-Kü­che oder Spe­zia­li­tä­ten aus der Re­gion wie das „Cas­sou­lets”: Hier wird ga­ran­tiert Ab­wechs­lung ge­bo­ten. Vor­bild beim Kon­zept der Car­tou­cherie wa­ren große Markt­hal­len wie der „Time out-Mar­ket” in Lis­sa­bon. Der Er­folg zeigt sich je­den­falls in den täg­lich mehr als 7.000 Be­su­chern.

Gourmet-City Tour mit dem Chefkoch

Gour­met­tour mit Ale­jan­dro durch Tou­louse (c) Ale­jan­dro Ja­va­loyas

Der Mal­lor­qui­ner Ale­jan­dro ver­diente seine Spo­ren in ver­schie­de­nen Mi­che­lin-Re­stau­rants in ganz Eu­ropa, bis er Chef­koch in der spa­ni­schen Bot­schaft in Hel­sinki wurde. Nach die­sem ver­meint­li­chen Kar­riere-Hö­he­punkt dürs­tete es ihn aber doch nach mehr. Also machte er sich selbst­stän­dig und er­öff­nete zu­erst ein preis­ge­krön­tes Gour­met­bur­ger-Re­stau­rant auf Mal­lorca.

Heute führt er Tou­ris­ten in Tou­louse zu den Se­hens­wür­dig­kei­ten. Aber es wäre nicht Ale­jan­dro, wenn das al­les wäre. Wäh­rend der vier­stün­di­gen Tou­louse Gour­met Tourdurch das Herz der Stadt be­rei­tet der ver­sierte Koch­künst­ler in sie­ben Gour­met-Stopps re­gio­nale Re­zepte live vor den Be­su­chern zu.

Je­der Halt bie­tet da­bei die Ge­le­gen­heit, eine Ge­schichte, eine Tra­di­tion und ein Ge­richt zu ent­de­cken, so­dass man kom­plett in den ku­li­na­ri­schen Reich­tum von Süd­west­frank­reich ein­taucht. Ein ein­zig­ar­ti­ges Er­leb­nis, das Tou­louse in ein neues Licht rückt und gleich­zei­tig die Ge­schmacks­ner­ven an­regt.

Wiedergeburt einer Spezialität

Der Gâ­teau du Fé­né­tra (c) Rémi De­li­geon

Ver­ges­sen, wie­der ge­fun­den und neu in­ter­pre­tiert, reiht sich der „Fénétra”-Kuchen in die Tou­lou­ser Spe­zia­li­tä­ten ein. Er ba­siert auf ei­nem Mür­be­teig mit Ma­ril­len­mar­me­lade und kan­dier­ten Zi­tro­nen, wäh­rend ein Ma­kro­nen­bis­kuit den Ku­chen ge­konnt ab­schließt. Das heu­tige Re­zept stammt vom Pâ­tis­sier Chris­tian La­coste, ist pa­ten­tiert und darf nur von den Kon­di­to­ren der Haute-Ga­ronne her­ge­stellt wer­den.

Der Ur­sprung geht auf gallo-rö­mi­sche Zei­ten zu­rück, als man im März zu den „Fe­re­tra­lia“ der To­ten ge­dachte. Der Ku­chen war da­bei Gabe und der Name ent­wi­ckelte sich über die Jahre hin­weg zu „Fé­né­tra“. Im 13. und 14. Jahr­hun­dert war der Ku­chen noch bei Fa­mi­li­en­fei­ern prä­sent. Doch im 20. Jahr­hun­dert ver­schwin­den die Zeug­nisse, als das Fest nicht mehr prak­ti­ziert wurde.

1963 plä­dierte der Chef­re­dak­teur der „Dé­pê­che du Midi“ für eine Wie­der­auf­nahme des Fes­tes „Grand Fé­né­tra“, wor­auf die Kon­di­to­ren der Re­gion mit ei­nem Wett­be­werb ant­wor­te­ten. Der Ku­chen hatte da­bei ei­nige Be­din­gun­gen zu er­fül­len – bei­spiels­weise dass er trans­por­tier­bar ist, da­mit die Stadt be­kann­ter wird. Das ist so gut ge­lun­gen, dass er bei den Be­su­chern mehr Be­kannt­heit ge­nießt als bei den Tou­lou­sern selbst. Man be­kommt ihn bei den gro­ßen Kon­di­to­ren von Tou­louse wie „Pil­lon” auf der Place du Ca­pi­tol oder „Conté” im Saint-Eti­enne-Vier­tel.

www.toulouse-tourismus.de

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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