Deutschland: Napoleons Reisekoffer und andere Insidertipps

In ganz Deutsch­land gibt es im­mer wie­der viel zu ent­de­cken. Auch ab­seits der be­kann­te­ren Rou­ten. Wir lie­fern Ih­nen die bes­ten In­si­der­tipps, die wir ken­nen – von quir­li­gen Städ­ten bis zu stil­len Land­schaf­ten mit ho­hen Ber­gen, tie­fen Seen, schrof­fen Fel­sen und ro­man­ti­schen Wäl­dern.

Napoleons Reisekoffer

Kel­heim (c) DZT /​ Deutsch­land ab­ge­lich­tet Me­di­en­pro­duk­tion

Bi­zarre Fels­for­ma­tio­nen, dichte Wäl­der und die Do­nau; Bei Kel­heim in Nie­der­bay­ern be­fin­det sich mit dem Do­nau­durch­bruch eine Eng­stelle, an der sich die Do­nau di­rekt an zum Teil 70 Me­ter ho­hen Fels­wän­den vor­bei­schlän­gelt, be­vor sie zu dem brei­ten Strom wird, wie wir ihn ken­nen.

Diese so­ge­nannte „Wel­ten­bur­ger Enge” wurde 2020 als Na­tio­na­les Na­tur­mo­nu­ment aus­ge­wie­sen. Die Fel­sen der Do­nau-Pas­sage tra­gen da­bei lus­tige Na­men wie „Ku­schel­fel­sen” oder „Na­po­le­ons Kof­fer”. Der Fan­ta­sie sind keine Gren­zen ge­setzt. Am Ende des Tal­ein­schnitts liegt das Klos­ter Wel­ten­burg mit ei­nem Sand­strand und ei­ner Bier­tra­di­tion, die bis ins Jahr 1050 zu­rück­reicht.

Meerjungfrau in der größten Stauseeregion

Ho­hen­warte (c) Ad­o­be­Stock /​ AVTG

Mit­ten im grü­nen Her­zen Deutsch­lands be­fin­det sich die größte Stau­see­re­gion des Lan­des. Hier wurde der Fluss Saale zum heu­ti­gen Thü­rin­ger Meer an­ge­staut. So ist eine ein­zig­ar­tige Fluss- und Seen­land­schaft ent­stan­den, die die Her­zen von Was­ser­sport­lern hö­her schla­gen lässt. Pad­deln, tau­chen, schwim­men, sur­fen oder se­geln – al­les ist mög­lich.

Mit knapp 80 Ki­lo­me­tern Stau­länge ist die so­ge­nannte „Saa­le­kas­kade” ein be­son­ders be­ein­dru­cken­des Stau­see­ge­biet zwi­schen stei­len Hän­gen in­mit­ten ei­ner fas­zi­nie­ren­den Wald­land­schaft. Um­ge­ben ist das Ge­biet von ei­nem Netz aus Rad- und Wan­der­we­gen, die sich durch idyl­li­sche Dör­fer und Land­schaf­ten zie­hen. Au­ßer­dem gibt es dort tat­säch­lich eine Meer­jung­frau. Sie ist eine Sym­bol­fi­gur, die die Ur­laubs­re­gion „Thü­rin­ger Meer” re­prä­sen­tiert.

Schweinswale, Robben und Krabben in Ostfriesland

Witt­mund (c) DZT /​ Flo­rian Try­kow­ski

Zwei­mal am Tag for­men Ebbe und Flut eine ein­zig­ar­tige Na­tur­land­schaft an der Küste der Nord­see. Das Wat­ten­meer ist ein sen­si­bles Öko­sys­tem und wird als UNESCO-Welt­na­tur­erbe ge­schützt. Man er­lebt ma­ri­time Land­schaf­ten und lernt mit den so­ge­nann­ten „Small Five” die win­zi­gen Be­woh­ner des Watts ken­nen – Watt­wurm, Herz­mu­schel, Strand­krabbe, Watt­schne­cke und Nord­see­gar­nele.

Dazu gibt es sal­zige Nord­see­luft, Ha­fen­feste, Krab­ben­tage, Fisch­märkte und über­all ein herz­li­ches „Moin”. Ein Stück hin­ter der Deich­li­nie öff­net sich die weite, ost­frie­si­sche Land­schaft – ge­prägt von den ty­pi­schen Klapp­brü­cken und Wind­müh­len. Hier kann man durch­at­men, zur Ruhe kom­men und Ost­frie­sen­tee trin­ken.

Der komische Vogel  im Dahner Felsenland

Dahn (c) DZT /​ Fran­cesco Ca­ro­vil­lano

Das Dah­ner Fel­sen­land liegt in der Pfalz und war­tet mit ei­ner Viel­zahl an Bur­gen und Burg­rui­nen auf. Ein­ma­lige Fel­sen­land­schaf­ten, atem­be­rau­bende Aus- und Weit­sich­ten, herr­li­che Wan­der­wege, zahl­rei­che Frei­zeit­mög­lich­kei­ten und die ty­pi­sche Pfäl­zer Kü­che ma­chen das „Dah­ner” zu je­der Jah­res­zeit zu ei­nem loh­nen­den Aus­flugs­ziel.

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Die „El­we­trit­sche” sind Fa­bel­we­sen, die im Schutz des Wal­des im Dah­ner Fel­sen­land le­ben. In Voll­mond­näch­ten, so sagt man, zie­hen „El­we­trit­sche-Jä­ger” mit Stock und Ju­te­sack durch die Wald- und Fel­sen­land­schaft, um den Na­tio­nal­vo­gel ein­zu­fan­gen. Da­bei wird ty­pisch pfäl­zisch ge­ges­sen, ge­trun­ken und vor al­lem ge­lacht.

Der Herr der Ringe auf der Schwäbischen Alb

Beu­ron (c) DZT /​ Jür­gen Pollak

Der An­blick er­in­nert sehr an die Ma­gie der Saga: Schroffe, fast senk­recht in den Him­mel ra­gende Fel­sen, dunkle Wäl­der, Mor­gen­ne­bel und ein glit­zern­der Fluss in ei­nem en­gen Tal. Das Obere Do­nau­tal in der Schwä­bi­schen Alb trägt den Bei­na­men „Schwä­bi­scher Grand Can­yon” sehr zu Recht.

Vor ei­ner atem­be­rau­ben­den Ku­lisse kann man Kanu fah­ren, wan­dern oder die Re­gion mit dem Rad er­kun­den. Wenn man sich auch für Kul­tur­ge­schichte in­ter­es­siert, wird ein Aus­flug zum Klos­ter Beu­ron si­cher ge­fal­len. Zahl­rei­che Höh­len, Bur­gen und Rui­nen zeu­gen au­ßer­dem von ei­ner Sied­lungs­ge­schichte, die bis ins fünfte Jahr­hun­dert zu­rück­reicht.

Eine Landschaft – drei Länder

Pop­pen­hau­sen (c) DZT /​ Flo­rian Try­kow­ski

Die Rhön liegt im Drei­län­der-Eck von Bay­ern, Hes­sen und Thü­rin­gen. Man nennt sie auch das „Land der of­fe­nen Fer­nen”, weil man auf ih­ren Hö­hen­zü­gen wun­der­volle Aus­bli­cke in die Weite ge­nie­ßen kann. Bu­chen­wäl­der, Rhön­schafe, sanfte Hü­gel und zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten für Ak­ti­vi­tä­ten war­ten auf die Ent­de­cker.

Auf der Was­ser­kuppe kann so­gar man mit dem Wind ab­he­ben und den Wol­ken ent­ge­gen flie­gen. Pa­ra­gli­ding, Se­gel- und Mo­dell­flug ist dort mög­lich. Wer lie­ber auf dem Bo­den blei­ben möchte, wan­dert auf den Hei­del­stein oder er­kun­det das rote oder schwarze Moor er­kun­den. Die Rhön bie­tet auch für Moun­tain­bi­ker at­trak­tive Trails. Der Groß­teil des Rhö­ner-Kern­ge­bie­tes liegt im rund 2.433 Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ßen Bio­sphä­ren­re­ser­vat.

Die Zschopau und ihre Geheimnisse

Burg Kriebstein (c) DZT /​ An­drea Hit­ze­mann

Die Zscho­pau ist ein 130 Ki­lo­me­ter lan­ger Fluss in der Nähe von Chem­nitz, der eine wild­ro­man­ti­sche Land­schaft im mit­tel­säch­si­schen Hü­gel­land ge­schaf­fen hat. An den Ufern rei­hen sich Bur­gen, Schlös­ser und Klös­ter wie die Per­len an ei­ner Kette. Im Drei­städte-Eck von Leip­zig, Chem­nitz und Dres­den fin­det man un­ter an­de­rem die Burg Kriebstein – eine echte Rit­ter­burg aus dem 14. Jahr­hun­dert.

Aber in die­ser Re­gion muss man sich nicht zwi­schen Kul­tur­ge­schichte und Na­tur­er­leb­nis ent­schei­den, son­dern kann bei­des ge­nie­ßen. Der wei­test­ge­hend na­tür­li­che Fluss­lauf der Zscho­pau ist fas­zi­nie­rend, ge­heim­nis­voll und sa­gen­um­wo­ben. Wan­de­run­gen durch diese Land­schaft mit be­wal­de­ten Hän­gen, en­gen Tä­lern, schrof­fen Fel­sen und wei­ten Auen im Erz­ge­birgs­vor­land sind Na­tur­er­leb­nis, ak­tive Er­ho­lung und Ma­gie glei­cher­ma­ßen.

Die Spree und ein Boot

Spree­wald (c) TMB Fo­to­ar­chiv /​ Flo­rian Try­kow­ski

Wer in das Bio­sphä­ren­re­ser­vat Spree­wald zwi­schen Dres­den und Ber­lin kommt, sollte eine Tour im Pad­del­boot oder Kanu ge­nie­ßen. Der Spree­wald ist eine Mi­schung aus Na­tur- und Kul­tur­land­schaft. Die Spree ver­zweigt sich dort in un­zäh­lige Was­ser­läufe, die zu­sam­men ein Ge­wäs­ser­la­by­rinth mit ei­ner Ge­samt­länge von etwa tau­send Ki­lo­me­tern bil­den.

Eine der vie­len mög­li­chen Kanu-Tou­ren ist die „Hoch­wald­tour”. Da­bei fährt man über den Lei­per Gra­ben in den Hoch­wald hin­ein und er­kun­det ihn über das Nord­fließ und die Zerra. Ei­nen Wald mit dem Kanu oder Pad­del­boot zu ent­de­cken, ist ein au­ßer­ge­wöhn­li­ches Er­leb­nis. Um die Ei­gen­heit und Schön­heit des Spree­wal­des zu be­wah­ren, sind so­wohl Ober- als auch Un­ter­spree­wald als Bio­sphä­ren­re­ser­vat ge­schützt.

Monschau und ein Ausflug in die Eifel

Mo­schau (c) DZT /​ Stijn Van Hulle

Wer ein Ei­fel-Er­leb­nis plant, sollte die kleine Stadt Mon­schau an der bel­gi­schen Grenze in Au­gen­schein neh­men. Hier wohnt man zau­ber­haft in ei­nem mit­tel­al­ter­li­chen Zen­trum mit Fach­werk­häu­sern und en­gen Kopf­stein­pflas­ter­stra­ßen. Dar­über thront die Burg Mon­schau mit ih­ren Tür­men als be­lieb­ter Ver­an­stal­tungs­ort für Open-Air-Kon­zerte.

Wenn Sie da­nach das Ver­lan­gen nach Wild­kat­zen, Schwarz­stör­chen oder ei­nem Meer aus wil­den Nar­zis­sen ver­spü­ren, ist Nord­rhein-West­fa­lens Na­tio­nal­park Ei­fel nicht weit. Die­ses Pa­ra­dies für Na­tur­lieb­ha­ber lässt sich sehr schön über den Wild­nis-Trail ent­de­cken – eine 86 Ki­lo­me­ter lange Route, die ein­mal quer durch das Ge­biet führt.

Blau so blau im Geopark Schwäbische Alb

Blau­topf Karst­quelle (c) DZT /​ Fran­cesco Ca­ro­vil­lano

Sie heißt Blau und ist ein Fluss in Ba­den-Würt­tem­berg. Ge­nauer ge­sagt in der Schwä­bi­schen Alb. Von ih­rer Farbe muss man an die­ser Stelle nicht mehr be­rich­ten. An ih­ren Ufern fin­den sich Höh­len, Fel­sen und noch mehr blaue Quel­len. Die um­lie­gen­den Höh­len im Ach- und Blau­tal sind be­deu­tende Fund­stel­len ur­ge­schicht­li­cher Re­likte in Eu­ropa und Blau­beu­ren ist längst zur Haupt­stadt der Ar­chäo­lo­gie auf­ge­stie­gen.

So­wohl der Ne­an­der­ta­ler als auch der mo­derne Mensch ha­ben hier ge­lebt. Da­von zeu­gen Waf­fen, Schmuck und Werk­zeuge aus weit zu­rück­lie­gen­den Epo­chen der Mensch­heits­ge­schichte. In den Höh­len wird wei­ter ge­forscht und stän­dig Neues ent­deckt. Al­ler­dings wird das ge­samte Blau­topf-Areal der­zeit sa­niert und ist da­her bis Ende 2028 nur ein­ge­schränkt und zeit­weise zu­gäng­lich. In­for­ma­tio­nen zu den Zu­gangs­mög­lich­kei­ten sind hier zu fin­den.

www.germany.travel

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.