Mexiko: So feiert Yucatán die Sonnenfinsternis im Oktober

Der me­xi­ka­ni­sche Bun­des­staat Yu­ca­tán hat für den Ok­to­ber eine Reihe von kul­tu­rel­len, as­tro­no­mi­schen und gas­tro­no­mi­schen Ak­ti­vi­tä­ten vor­be­rei­tet, um die erste ring­för­mige Son­nen­fins­ter­nis des Jahr­hun­derts ge­büh­rend zu fei­ern.

Die ring­för­mige Son­nen­fins­ter­nis wird am 14. Ok­to­ber 2023 in Yu­ca­tán zu be­ob­ach­ten sein. Die­ses as­tro­no­mi­sche Phä­no­men tritt auf, wenn sich der Mond zwi­schen Sonne und Erde be­fin­det und gleich­zei­tig auf sei­ner Um­lauf­bahn den größ­ten Ab­stand zur Erde ein­nimmt. Da­durch wirkt er klei­ner und ver­deckt die Son­nen­scheibe nicht voll­stän­dig.

Zo­nen der Eclipse 2023 auf Yucatán (c) Yu­ca­tán Tra­vel

Viel­mehr er­scheint der Mond vor der Sonne wie eine dunkle Scheibe über ei­ner grö­ße­ren, hel­len Scheibe. Dies er­zeugt die Il­lu­sion ei­nes Rings um den Mond, der auch als „Feu­er­ring” be­zeich­net wird. Aus die­sem sel­te­nen An­lass wird in Yu­ca­tán am 14. Ok­to­ber das „An­nu­lar So­lar Eclipse Fes­ti­val” mit zahl­rei­chen Ak­ti­vi­tä­ten in den Ge­mein­den Ma­x­canú und Mé­rida so­wie in den Städ­ten Te­kax, Si­sal und Iz­a­mal ge­fei­ert.

In ei­ge­nen Be­ob­ach­tungs­be­rei­chen wer­den Te­le­skope mit Son­nen­fil­tern zur Ver­fü­gung ste­hen und spe­zi­elle Bril­len zum si­che­ren Be­trach­ten der Son­nen­fins­ter­nis an­ge­bo­ten. Zu­dem sind Work­shops und Vor­träge von Fach­leu­ten ge­plant. Das Fes­ti­val soll je­doch über As­tro­no­mie und Wis­sen­schaft hin­aus auch eine Hom­mage an die kul­tu­relle Tra­di­tion Yu­ca­táns sein.

Ma­x­canu (c) Yu­ca­tán Tra­vel

Die As­tro­no­mie war für die al­ten Maya von ent­schei­den­der Be­deu­tung für ih­ren All­tag. So ent­wi­ckel­ten sie nicht nur ei­nen lan­gen Zähl­ka­len­der, der sich am Zy­klus der Ve­nus ori­en­tierte und dem Ju­lia­ni­schen Ka­len­der ähn­lich war, son­dern er­rich­te­ten auch große Bau­werke, die der Be­ob­ach­tung der Sterne ge­wid­met wa­ren – al­len voran El Ca­ra­col in Chi­chén Itzá, das eine der we­ni­gen von den Maya er­bau­ten Rund­struk­tu­ren dar­stellt.

Der so­ge­nannte „Dresd­ner Ko­dex” – eine der we­ni­gen über­lie­fer­ten Maya-Schrif­ten – be­han­delt ei­nen kom­ple­xen Rah­men von Ri­tua­len, die mit der As­tro­no­mie und den Ka­len­der­sys­te­men ver­knüpft wa­ren. Auf ei­ni­gen Fo­li­an­ten sind auch ver­schie­dene as­tro­no­mi­sche Phä­no­mene auf­ge­zeich­net – dar­un­ter Son­nen- und Mond­fins­ter­nisse samt Zeit und Ort ih­res Auf­tre­tens.

Iz­a­mal /​ Con­vento de Pa­dua (c) Yu­ca­tán Tra­vel

Wie sehr diese Him­mels­er­eig­nisse die Maya be­schäf­tigt ha­ben und wie sie von ih­nen ge­deu­tet wur­den, zeigt eine der Ta­feln, auf der eine Son­nen­fins­ter­nis durch eine weiße und eine schwarze Fi­gur dar­ge­stellt wird. Sie stel­len die Sonne und den Mond dar, die kurz da­vor ste­hen, von ei­ner Schlange ver­schlun­gen zu wer­den.

In Me­xiko gab es das letzte Mal am 11. Juli 1991 – also vor mehr als 30 Jah­ren – die Ge­le­gen­heit, eine to­tale Son­nen­fins­ter­nis zu be­ob­ach­ten. Die be­vor­ste­hen­den Son­nen­fins­ter­nisse von 2023 und 2024 sind aber auch des­halb so be­deu­tend, weil Me­xiko erst wie­der 2052 eine to­tale Son­nen­fins­ter­nis se­hen wird. Diese wird zu­dem nur in der Mitte des Lan­des in ih­rer To­ta­li­tät sicht­bar sein, wäh­rend in Yu­ca­tán eine to­tale Son­nen­fins­ter­nis erst wie­der 2071 zu be­wun­dern ist.

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