Italien: Die besten Tipps für den Frühsommer in der Romagna

Im Früh­som­mer lockt die Adria­küste der Ro­ma­gna die Ur­lau­ber an die noch lee­ren Strände so be­kann­ter Ba­de­orte wie Ri­mini, Ce­se­na­tico oder Milano Ma­rit­tima – und in den klei­nen Dör­fern im Hin­ter­land freuen sich die Ein­hei­mi­schen über die ers­ten Tou­ris­ten.

Die Ro­ma­gna ist der an der Adria­küste ge­le­gene Teil der Dop­pel­re­gion Emi­lia Ro­ma­gna, der im Sü­den an die Mar­ken und im Nor­den an Ve­ne­tien grenzt – das Meer vor sich und den Apen­nin im Rü­cken. Mit ei­nem Ape­ri­tivo in der Hand kann man sich hier in der Vor­sai­son wun­der­bar aufs Meer hin­aus träu­men und von den ers­ten Son­nen­strah­len wär­men las­sen.

Von der Küste ins Hinterland

Pia­dina Ro­ma­gnola (c) Ni­co­letta Za­nella via Sut­ter­stock /​ APT Emi­lia-Ro­ma­gna

Die Ro­ma­gna ist Ab­wechs­lung pur. Die Re­gion an der öst­li­chen Adria hat mit ih­ren brei­ten Sand­strän­den schon Ge­ne­ra­tio­nen von Fa­mi­lien be­geis­tert. Seichte Ge­wäs­ser und Ba­gni mit Ret­tungs­schwim­mern ma­chen den Ba­de­ur­laub zum si­che­ren Ver­gnü­gen. Ei­nen Ge­gen­pol dazu bil­den die trut­zi­gen Bur­gen, mit­tel­al­ter­li­chen Dör­fer und die ver­wun­sche­nen Ort­schaf­ten im Hin­ter­land.

Die Be­woh­ner der Ro­ma­gna, die Ro­ma­gnoli, sind für ihre Ku­li­na­rik und Gast­freund­schaft be­kannt. Ihre ver­füh­re­ri­sche Kü­che lässt sich hier au­then­tisch er­le­ben. Die „Pia­dine” – ein dün­nes Fla­den­brot, das zu­sam­men­ge­klappt und mit Schin­ken, dem ty­pi­schen, cre­mi­gen Käse Squac­que­rone di Ro­ma­gna DOP und an­de­ren Köst­lich­kei­ten ge­füllt wird – sind eine Ver­su­chung wert.

Provinz Ferrara: Strand und Lagunenstadt

Co­m­ac­chio (c) Vanni Laz­z­ari

Den Sand un­ter den Fü­ßen, das Meer vor der Nase und herr­li­che Na­tur um sich herum spürt man in der Pro­vinz Fer­rara. Die sie­ben Lidi fer­ra­resi“ – wie die Strand­bä­der von Co­m­ac­chio ge­nannt wer­den – ver­tei­len sich auf 25 Ki­lo­me­tern Länge im Po-Delta Na­tur­park an der Küste der Re­gion Fer­rara.

Da­bei ist für je­den Ge­schmack das pas­sende Strand­bad vor­han­den: Wer quir­li­ges Strand­le­ben, Spaß, Un­ter­hal­tung, Nacht­clubs und Ge­schäfte sucht, wird am Lido degli Es­tensi und am Lido di Spina fün­dig, wäh­rend sich die Be­su­cher am Lido degli Sc­ac­chi, am Lido di Pom­posa und am Lido di Vo­lano an ab­so­lu­ter Ruhe er­freuen kön­nen.

Am Lido delle Na­zioni lockt ein Aus­ritt mit Pfer­den und am Porto Ga­ri­baldi der Blick auf ei­nen der größ­ten See­hä­fen Eu­ro­pas. An­schlie­ßend emp­fiehlt sich in je­dem Fall ein Bum­mel durch das La­gu­nen­städt­chen Co­m­ac­chio, das we­gen der vie­len Ka­näle und Brü­cken den Bei­na­men „Klein-Ve­ne­dig” trägt. Von der Ponte degli Sb­irri fällt der Blick auf den Pa­lazzo Bel­lini und auf die Trep­ponti-Brü­cke – das Wahr­zei­chen von Co­m­ac­chio.

Provinz Ravenna: Gartenstadt und Olivenöl

Cer­via (c) APT Emi­lia-Ro­ma­gna

Lange, von Bäu­men ge­säumte Fla­nier­mei­len, die von run­den Grün­an­la­gen auf­ge­lo­ckert wer­den: Die „Gar­ten­stadt”, wie Milano Ma­rit­tima auch ge­nannt wird, ver­strömt noch heute die Ele­ganz aus ih­ren An­fän­gen zu Be­ginn des 20. Jahr­hun­derts, als das Mai­län­der Bür­ger­tum be­gann, hier in ele­gan­ten Vil­len die Som­mer­mo­nate zu ver­brin­gen.

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Be­son­ders fa­mi­li­en­freund­lich sind die Strände von Pi­na­rella und Ta­gliata. Im na­he­ge­le­ge­nen, jahr­hun­der­te­al­ten Pi­ni­en­wald be­fin­den sich viele Cam­ping­plätze. Da ist es von der Un­ter­kunft an den Strand nicht weit. Ab­seits vom Strand­le­ben lockt Cer­via mit sei­nen 800 Hektar Salz­wie­sen, auf de­nen das süße Salz ge­won­nen wird. Von sei­ner Ge­schichte er­zählt das Mu­seo del Sale.

In Bri­sig­hella bleibt es ku­li­na­risch. Hier ist das kalt­ge­presste ex­tra Ver­gine DOP Oli­venöl Bri­sig­hello hei­misch. Der mit­tel­al­ter­li­che Ort ist in eine ma­le­ri­sche Hü­gel­land­schaft ein­ge­bet­tet und zählt zur Ver­ei­ni­gung der schöns­ten Dör­fer Ita­li­ens. Be­son­ders be­ein­dru­ckend sind der Uhr­turm Torre dell’Orologio und die Via degli Asini mit ih­ren gut er­hal­te­nen, schmu­cken Häu­sern.

Provinz Forlì-Cesena: Vom Meer ins Thermalbad

Cesenatico(c) Elio Zamm­ar­chi

Die Pro­vinz Forlì-Ce­sena ist das per­fekte Bei­spiel für die Viel­sei­tig­keit der Ro­ma­gna. Hier kann man ei­nen per­fek­ten Strand­tag im re­nom­mier­ten Ba­de­ort Ce­se­na­tico ver­brin­gen, der im Kern noch im­mer ein al­tes Fi­scher­dorf ist. Im schö­nen Mu­seo della Ma­ri­ne­ria las­sen sich die tra­di­tio­nel­len Boote der Adria mit ih­ren bun­ten Se­geln im von Leo­nardo Da Vinci ent­wor­fe­nen Ka­nal­ha­fen be­wun­dern.

Da­nach sollte man durch die en­gen, kopf­stein­ge­pflas­ter­ten Gas­sen von Cas­tro­caro Terme und Terra del Sole schlen­dern, in ei­ner der Bars ei­nen Es­presso ge­nie­ßen und den äl­te­ren Ein­hei­mi­schen, die ihre Stühle vor die Haus­tü­ren ge­stellt ha­ben, beim Schach­spie­len zu­se­hen.

In Cas­tro­caro Terme kann man im Ther­mal­bad ent­span­nen, des­sen Mi­ne­ral­was­ser durch Salz, Brom, Jod und Schwe­fel eine be­son­ders wohl­tu­ende Wir­kung hat, oder in Terra del Sole die noch kom­plett er­hal­te­nen Ver­tei­di­gungs­an­la­gen mit den 13 Me­ter ho­hen Mau­ern be­stau­nen. Beide Städte wur­den vom ita­lie­ni­schen Tou­ring Club mit der „Ban­diera Aran­cione” aus­ge­zeich­net – ei­nem Qua­li­täts­sie­gel für kleine Ort­schaf­ten, die sich durch her­aus­ra­gende Stadt­bil­der her­vor­he­ben.

Provinz Rimini: Cattolica und Montefiore Conca

Ri­mini /​ Ponte di Ti­berio (c) Matteo Stuc­chi

Wo die Ro­ma­gna in die Hü­gel­aus­läu­fer der Mar­ken über­geht, liegt Cat­to­lica – die „Kö­ni­gin der Adria”. Die Stadt wird so be­zeich­net, weil das Meer und die Land­schaft hier be­son­ders schön sind. Die Gast­freund­schaft Cat­to­li­cas reicht bis in vor­christ­li­che Zei­ten zu­rück, als die Rei­sen­den auf der Via Fla­mi­nia gerne eine Rast im Ge­biet des heu­ti­gen Ba­de­orts ein­leg­ten.

Seit da­mals hat sich Cat­to­lica vom ein­fa­chen Rast­platz zur ele­gan­ten, vor­neh­men Stadt mit Bou­le­vards, Ge­schäf­ten und ge­müt­li­chen Lo­ka­len ge­wan­delt – und zu ei­nem be­lieb­ten Ur­laubs­ziel für ita­lie­ni­sche und aus­län­di­sche Gäste.

Wer gerne auf ge­schicht­li­chen Pfa­den wan­deln, den zieht es nach Mon­te­fiore Conca. Im Mit­tel­al­ter war der Ort die Haupt­stadt der Valle del Conca, heute ge­hört er der Ver­ei­ni­gung der schöns­ten Dör­fer Ita­li­ens an. Die Fes­tung zeugt von der Macht der Mala­testa, die sie einst er­bau­ten. Der Blick auf die Adria­küste der Ro­ma­gna ist atem­be­rau­bend.

Vier Provinzen – vier besondere Aktivitäten

Al Meni (c) APT Emi­lia-Ro­ma­gna

Das Kanu schiebt sich sanft durch die Ge­wäs­ser der La­gu­n­en­land­schaft im Po-Delta-Park: Un­ter dem Motto „Pri­ma­vera Slow” lädt der Na­tur­park im Mün­dungs­delta des Po zu ent­schleu­nig­ten Ent­de­ckungs­tou­ren zu Was­ser, zu Fuß, per Rad oder hoch zu Ross.

Wer will, kann sich aber auch wäh­rend ei­ner Fahrt im his­to­ri­schen Zug zwi­schen Flo­renz und Ra­venna ins Herz des tos­ka­nisch-ro­ma­gno­li­schen Apen­nins chauf­fie­ren las­sen und da­bei den Spu­ren Dante Ali­ghie­ris fol­gen – vor­bei an mit­tel­al­ter­li­chen Dör­fern und be­rühm­ten Kunst­städ­ten, die Dante einst be­sucht hat.

Eben­falls eine Reise in die Ver­gan­gen­heit ist die Aus­stel­lung „L’Arte della Moda” in den Musei San Do­me­nico in Forlì, wo mit 300 Ex­po­na­ten die Mode und die Kunst im Zeit­al­ter der Träume und Re­vo­lu­tio­nen zwi­schen 1789 und 1968 mit­ein­an­der in Be­zie­hung ge­setzt wer­den.

Ma­nege frei heißt es wie­derum beim Street-Food-Fes­ti­val „Al Mèni” von 17. bis 18. Juni 2023 im gro­ßen Zir­kus­zelt „Circo 8 e ½” – be­nannt nach ei­nem von Felli­nis Fil­men – mit­ten im Her­zen von Ri­mini. Bei die­sem Event tref­fen sich je­des Jahr die be­rühm­tes­ten Kü­chen­chefs der Emi­lia Ro­ma­gna und aus dem Rest Ita­li­ens, um ihr Kön­nen zu zei­gen. Die köst­li­chen Ge­richte wer­den als Street­food ge­reicht.

emiliaromagnaturismo.it