Wenn die Bewohner der Insel Rab in der Region Kvarner von 25. bis 27. Juli 2025 ihr Mittelalterfest „Rabska fjera” ausrufen, erwartet die Gäste kein touristisches Spektakel, sondern eine der schönsten und traditionsreichsten Brauchtumsveranstaltungen in Kroatien.
Das Fest wirkt wie ein bombastisch inszenierter Ritterfilm – und alle Besucher der Stadt Rab sind Statisten. Posaunen erklingen, Fackeln tauchen die mittelalterlichen Mauern und Türme in mystisches Licht. Angeführt von farbenprächtig kostümierten Fahnenträgern, schreitet ein historisch gewandeter Zug die Feststiege hinunter zur Stadtloge auf dem Platz des Heiligen Christophorus.
Mit dem feierlichen Aufziehen der Fahne sind die „Rabska Fjera” eröffnet und damit ein dreitägiges Spektakel, das jedes Jahr am letzten Juli-Wochenende in der mittelalterlichen Hauptstadt der Insel Rab gefeiert wird. Ein Fest der Raber, die ihre Tradition lieben und ehren und die bei den monatelangen Vorbereitungen mit Leib und Seele dabei sind.
„Die Rabska Fjera sollen dazu beitragen, dass wir unsere Wurzeln nicht vergessen”, sagen sie und setzen gleichzeitig alles daran, auch ihren Gästen eine spannende Zeitreise zu gestalten. Etwa 800 historisch gekleidete Inselbewohner beleben als Steinmetze, Schmiedemeister, Notare, Fischer, Bäcker, Imker, Münzschmiede, Gaukler oder Sänger die Plätze und Gassen. Altes Handwerk und Fischfang werden vorgeführt, es duftet nach frischem Brot, Fleisch und Fisch gibt es vom offenen Feuer.
Die Damen können ihre Haare nach mittelalterlicher Tradition mit winzigen Blumen schmücken lassen. Am Strand entsteht ein ganzes Fischerdorf. Auf den Straßen erklingen Lieder und Musik, während Thunfisch, Fritule, Käse und Wein gereicht werden. Als Höhepunkt des Festes findet zum Abschluss ein professionelles Turnier statt, bei dem die besten Armbrustschützen von Rab und der Republik San Marino gegeneinander antreten.
Die Veranstaltung geht auf eine Tradition zurück, die im 14. Jahrhundert ihren Anfang nahm und vom damaligen Raber Stadtrat zu Ehren des Heiligen Christophorus, dem Schutzpatron der Stadt, beschlossen wurde.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.