Türkei: Ephesus Experience Museum macht die Antike wieder lebendig

Ein­ge­bet­tet in die ar­chäo­lo­gi­sche Stätte des heu­ti­gen Efes /​ Sel­çuk in der Tür­kei, lässt das neue Ephe­sus Ex­pe­ri­ence Mu­seum die rei­che Ver­gan­gen­heit der einst le­gen­dä­ren Stadt Ephe­sos er­neut auf­le­ben. Eine für 2.200 Gäste pro Tag aus­ge­legte au­dio­vi­su­elle Sym­pho­nie ent­führt die Be­su­cher auf eine atem­be­rau­bende Reise.

Die Ar­chi­tek­tur des Mu­se­ums mit 2.400 Qua­drat­me­tern Aus­stel­lungs­flä­che und das Be­su­cher-Er­leb­nis stam­men vom deut­schen Aus­stel­lungs­ge­stal­ter Ate­lier Brück­ner. Die In­stal­la­tion spricht alle Sinne an und kann seit Ok­to­ber 202 er­lebt wer­den.

Die Be­su­cher tau­chen in das his­to­ri­sche Ephe­sos und seine Ge­schichte ein, die in drei Ka­pi­teln er­zählt wird. Eine drei­di­men­sio­nale Klang­land­schaft – reich an mu­si­ka­li­schen Kom­po­si­tio­nen – durch­dringt die Räume. Sie er­in­nert an Me­lo­dien aus der An­tike, das ge­schäf­tige Trei­ben auf dem Markt und das Ge­flüs­ter längst ver­gan­ge­ner Zeit.

Wie le­ben­dige Par­ti­kel schwir­ren My­thos und an­ti­ker All­tag um die Be­su­chen­den herum. Die groß­for­ma­ti­gen 360-Grad-Pro­jek­tio­nen for­men dazu ein le­ben­di­ges Raum­bild. Er­gänzt um mo­dernste Au­dio­tech­nik und mul­ti­sen­so­ri­schen Ele­mente wie Ge­ruch und Ne­bel, ent­steht ein im­mersi­ves Er­leb­nis. Ein Ge­schich­ten­er­zäh­ler be­glei­tet die Be­su­cher durch die Räume. Der Au­dio­guide steht in gut ei­nem Dut­zend Spra­chen zur Ver­fü­gung.

Ephe­sus Ex­pe­ri­ence Mu­seum /​ zwei­ter Raum (c) Ate­lier Brück­ner /​ San­dra Ci­am­pone

Im ers­ten Raum er­fährt der Be­su­cher et­was über die Pro­phe­zei­un­gen des Ora­kels von Del­phi, über den athe­ni­schen Prin­zen An­dro­klos, der die neue Stadt in Klein­asien grün­dete, und über Ar­te­mis – die Schutz­göt­tin der Stadt. Die Be­su­cher be­tre­ten ihre drei Tem­pel – den Grün­dungs­tem­pel, den Mar­mor­tem­pel und schließ­lich das Ar­te­mi­sion, das zu den sie­ben Welt­wun­dern der An­tike zählte.

Der zweite Raum ver­setzt die Be­su­cher in die Blüte der Stadt in der rö­mi­schen Epo­che. Aus der Vo­gel­per­spek­tive hoch über dem Meer er­hal­ten sie ei­nen Über­blick, be­vor sie in das ge­schäf­tige Trei­ben ein­tau­chen und auf der Ar­ka­di­schen Straße, die vom Ha­fen zum Thea­ter führte, Kleo­pa­tra und Mar­cus An­to­nius be­geg­nen.

Ephe­sus Ex­pe­ri­ence Mu­seum /​ zwei­ter Raum (c) Ate­lier Brück­ner /​ San­dra Ci­am­pone

Die Mu­se­ums­gäste sind in pracht­volle, pri­vate Häu­ser ein­ge­la­den und spü­ren das Echo der Wett­kämpfe, das vom an­ti­ken Thea­ter her­über­dringt. Das rö­mi­sche Le­ben vi­briert, bis sich in der ein­drucks­voll be­bil­der­ten Däm­me­rung ein neuer Glaube durch­setzt. Pau­lus pre­digt und die präch­tige Jo­han­nes­ba­si­lika wird er­rich­tet, be­vor die Me­tro­pole in ein Zeit­al­ter der Stille ein­tritt.

Der dritte und letzte Raum ist der Schutz­göt­tin der Stadt ge­wid­met. Er setzt die ori­gi­nal­ge­treue Ko­pie ei­ner le­bens­gro­ßen Ar­te­mis-Sta­tue in Szene. Die Ehr­furcht ge­bie­tende Ar­te­mis ist Hü­te­rin des Le­bens – über die Jahr­hun­derte hin­weg ver­ewigt im Atem der Bäume, im Puls der Berge und im Herz­schlag der Stadt. Das ein­drucks­volle Licht- und Klang­er­leb­nis ist als ma­jes­tä­ti­sches Fi­nale kom­po­niert, das alle in sei­nen Bann zu zie­hen ver­mag.

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Ephe­sus Ex­pe­ri­ence Mu­seum /​ drit­ter Raum (c) Ate­lier Brück­ner /​ San­dra Ci­am­pone

Die ful­mi­nante In­sze­nie­rung steht im Kon­trast zur re­du­zier­ten Ar­chi­tek­tur des Mu­se­ums, die in den Baum­be­stand der ar­chäo­lo­gi­schen Land­schaft ein­ge­bet­tet ist. Ihr ar­chi­tek­to­ni­sches Vo­lu­men zeich­net sich erst all­mäh­lich zwi­schen den Kie­fern ab. Die Ober­flä­che des Ge­bäu­des re­flek­tiert die Um­ge­bung.

Eine sanft ab­fal­lende Rampe bie­tet ei­nen ein­la­den­den Weg. Die­ser führt in ei­nen halb ge­schlos­se­nen In­nen­hof, wo die im­mersive Reise star­tet. Das Bau­werk ist voll­stän­dig re­ver­si­bel, was die Ver­pflich­tung un­ter­streicht, die In­te­gri­tät des Or­tes für künf­tige Ge­ne­ra­tio­nen zu er­hal­ten.

www.demmuseums.com