Formel 1‑Star Daniel Ricciardo hat kürzlich seinen Rennwagen gegen einen komfortablen Mietwagen getauscht, um Westaustralien zu erkunden. Bei diesem Roadtrip durch seine Heimat ist es nicht darum gegangen, als erster am Ziel zu sein, sondern in entspanntem Tempo die grandiosen Landschaften und unvergesslichen Begegnungen am Wegesrand zu genießen.
Egal ob einsame, einspurige Highways an der Küste oder staubige, rote Sandpisten im Outback: Im Westen Australiens erwartet die Besucher der Roadtrip ihres Lebens. Wer den größten Bundesstaat von Down Under auf vier Rädern erkundet, erfährt spektakuläre Naturkulissen und ein wahres Feuerwerk der Farben.
Rostroter Sand trifft an der Küste Westaustraliens auf schneeweiße Strände und den türkisblauen Ozean, der in der Sonne glitzert. Ein buntes Blütenmeer überzieht im australischen Frühling die karge Landschaft im Outback. Im Süden erstrecken sich weitläufige Eukalyptuswälder mit hoch aufragenden Baumriesen.
Über Jahrmillionen sind bizarre, absolut einmalige Felsformationen und tiefe Schluchten entstanden. Mitten in der Unwirtlichkeit des Outbacks finden Reisende kleine Oasen mit rauschenden Wasserfällen und natürlichen Felsenpools, die zu einem erfrischenden Bad einladen. Nachts funkeln die Sterne fernab jeglicher Lichtquellen besonders schön.
Coral Coast Highway
„Falls das ein Traum ist, weck mich bitte nicht auf“, scherzt Daniel Ricciardo, am Ende seines Roadtrip-Abenteuers auf der als Coral Coast Highway bekannten, 1.250 Kilometer langen Strecke, die Westaustraliens Hauptstadt Perth (Boorloo) mit Exmouth (Warnangoora) am Ningaloo Reef (Nyinggulu) verbindet.
Sie gehört zu den Paradestrecken für Selbstfahrertouren in Westaustralien und ist in etwa zehn bis vierzehn Tagen gut machbar. Was der aus Perth stammende Sunnyboy der Formel 1‑Szene an diesem Roadtrip besonders gefallen hat, kann man hier nachlesen.
Immer wieder verläuft die Route direkt am Indischen Ozean. Sie führt die Reisenden zu Landschaften und Erlebnissen, die zu den schönsten auf dem fünften Kontinent gehören, zu menschenleeren Traumstränden und mitten durch rote Wüstenlandschaften im Outback.
Mit der Shark Bay (Gathaagudu/Gutharraguda) und dem Ningaloo Reef – dem größten Saumriff der Erde – gehören dabei gleich zwei Küstenabschnitte an der Strecke zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Einmalige Gesteinsformationen wie die Pinnacles oder das „Nature’s Window” warten ebenso am Wegesrand wie ein pinker See und unvergessliche Begegnungen mit den Big Five der Ozeane. Als absolutes Highlight können die Besucher am Ningaloo Reef in Exmouth von März bis August mit Walhaien und von Juli bis Oktober mit Buckelwalen schwimmen.
„Ich war so weit außerhalb meiner Komfortzone, als ich ins Wasser sprang. Aber dann siehst du zum ersten Mal einen Walhai und es ist so friedlich, es ist wirklich ein einzigartiges Erlebnis.“
Formel 1‑Rennfahrer Daniel Ricciardo
Für diejenigen, die die lange Strecke nicht zurückfahren möchten, bietet Avis günstige Einwegmieten an. Wer möchte, kann also nach einer Woche Roadtrip-Abenteuer seinen Mietwagen in Exmouth zurückgeben und entspannt mit dem Flugzeug zurück nach Perth reisen.
South West Edge
Auf dieser Route, die auf knapp 1.900 Kilometern von Perth (Boorloo) durch die Weinregion Margaret River und dann an den Traumstränden der Südküste entlang bis nach Esperance (Kepa Kurl) führt, jagt ein grandioses Fotomotiv das nächste, bevor es durch das Outback zurückgeht. Einplanen sollte man für die South West Edge mindestens elf Tage.
Natürliche Spa-Pools mit türkisfarbenem Wasser wechseln sich mit Jahrhunderte alten, weitläufigen Wäldern mit hoch aufragenden Eukalyptusbäumen ab. Ein kitschig pinker See liegt unweit des weißesten Sandstrands Australiens, an dem sogar die Kängurus gerne faul in der Sonne liegen.
Die Besucher können in freier Wildbahn mit Delfinen schwimmen und am marinen Hotspot Bremer Bay Canyon die größte Ansammlung von Orcas auf der Südhalbkugel erleben. Der Fitzgerald River Nationalpark gibt einen guten Einblick in den fantastischen Artenreichtum der Region. Auf dem Rückweg surfen die Reisenden schließlich in Hyden kurz einmal die höchste Welle Australiens, denn eine etwa 15 Meter hohe, als „Wave Rock” bekannte Felswand sieht aus wie eine Welle, die gleich über dem Buschland zusammenschlägt.
Zwischen September und November, wenn die „Wildflower Season” die Landschaft mit einem üppigen, farbenfrohen Blütenteppich bedeckt, ist die Region besonders fotogen. Egal, ob man auf Instagram oder nur im eigenen Fotobuch glänzen möchte: Einen Farbfilter braucht man bei diesem Roadtrip nie.
Gibb River Road
Wer davon träumt, auf einer roten Sandpiste mit Waschbrettfeeling mitten in der romantischen Einsamkeit des Outbacks unterwegs zu sein, ist auf der Gibb River Road genau richtig. Die „Gibb“ gehört zu den legendären Allradwagen-Strecken Australiens und führt mitten durch das Herz der Kimberley-Region – einem der letzten unberührten und in weiten Teilen unerforschten Wildnisgebieten unserer Erde.
Die ehemalige, 660 Kilometer lange Viehtriebroute, die die Orte Derby und Kununurra verbindet, führt die Besucher durch die karge Schönheit einer Region, die als Kulisse für den Film „Australia“ diente. Die Reisenden treffen auf bizarre Felsformationen, tiefe Schluchten, natürliche Felsenpools und riesige Rinderfarmen. Sie kommen auch mit der uralten Kultur der Aboriginal People in Kontakt und lauschen fesselnden Erzählungen aus der Pionierzeit.
Zu den Highlights dieser Route, für die man mindestens zehn Tage einplanen sollte, gehören die Windjana Gorge, Tunnel Creek, Bell Gorge, Manning Gorge, die Mitchell Falls, der El Questro Wilderness Park und die Home Valley Station. Ein besonderes Übernachtungserlebnis bietet der Imintji Campground, der auf dem Land einer Aboriginal Community liegt und von dieser betrieben wird.
Die neue deutschsprachige Roadtrip-Broschüre „Traumstraßen in Westaustralien“ stellt die schönsten Touren durch den größten Bundesstaat Australiens Etappe für Etappe vor und gibt den Reisenden zusätzlich wichtige Informationen und Tipps an die Hand. Sie kann kostenlos über broschueren@westernaustralia.com als Hardcopy bestellt werden.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.