ÖAMTC gibt Tipps für den Winterurlaub mit dem Elektroauto

Wenn man mit dem Elek­tro­auto in den Win­ter­ur­laub fährt, sollte man auf die Menge an Ge­päck ach­ten, die Route in­klu­sive La­de­stopps vorab pla­nen und mit ei­ner even­tu­ell ge­rin­ge­ren Reich­weite kal­ku­lie­ren.

In ei­ner um­fang­rei­chen ÖAMTC-Be­fra­gung von Lang­zeit-Elek­tro­auto-Nut­zern zeigte sich, dass eine hohe Reich­weite und schnel­les La­den die wich­tigs­ten Kri­te­rien beim Kauf ei­nes Elek­tro­au­tos sind.

E‑Ladestation (c) pix­a­bay

Auch wenn sich die Reich­weite im Win­ter re­du­zie­ren kann, ist die La­de­infra­struk­tur mit über 13.500 La­de­punk­ten in ganz Ös­ter­reich mitt­ler­weile so gut aus­ge­baut, dass die Ski­ge­biete pro­blem­los er­reicht wer­den kön­nen.

„Tiefe Tem­pe­ra­tu­ren wir­ken sich ne­ga­tiv auf die An­triebs­bat­te­rien von E‑Autos aus und man be­nö­tigt mehr Zeit beim La­den. Das in Kom­bi­na­tion mit viel Ge­päck kann die Reich­weite ei­nes E‑Autos um bis zu ei­nem Drit­tel re­du­zie­ren. Kurze La­de­stopps zwi­schen­durch sollte man si­cher­heits­hal­ber ein­pla­nen – oft rei­chen schon zehn Mi­nu­ten. Diese las­sen sich auch su­per mit Pau­sen ver­bin­den, um sich die Füße zu ver­tre­ten.”

Mar­kus Kai­ser, ÖAMTC-Ex­perte für Elek­tro­mo­bi­li­tät

Tipps für die Urlaubsfahrt mit dem E‑Auto

  • Vor Ab­fahrt und Rück­reise: Das Fahr­zeug voll­stän­dig auf­la­den, um eine ma­xi­male Reich­weite zu ha­ben. Viele Elek­tro­au­tos sind stan­dard­mä­ßig so ein­ge­stellt, dass sie nur bis zu 80 Pro­zent auf­ge­la­den wer­den, was vorab kon­trol­liert und ge­ge­be­nen­falls um­ge­stellt wer­den sollte.
  • Rou­ten­pla­nung: Plant man die Route in­klu­sive La­de­stopps, steht ei­ner ent­spann­ten Ur­laubs­fahrt nichts mehr im Weg. Be­ach­ten sollte man nur, dass wäh­rend der Ur­laubs­zeit mit mehr An­drang an den La­de­säu­len zu rech­nen ist – vor al­lem ent­lang der Au­to­bah­nen. Mit dem ÖAMTC-Rou­ten­pla­ner fin­det man die op­ti­male Stre­cke in den Ur­laub.
  • Be­la­dung: Zu­sätz­li­ches La­de­ge­wicht wirkt sich ne­ga­tiv auf den En­er­gie­ver­brauch und so­mit auf die Reich­weite von Elek­tro­au­tos aus. Der Ex­perte des Mo­bi­li­täts­clubs emp­fiehlt, eine un­ter Um­stän­den mon­tierte Dach­box nach dem Ski­ur­laub mög­lichst zeit­nah wie­der zu ent­fer­nen. Diese er­höht näm­lich den Luft­wi­der­stand und das kos­tet zu­sätz­li­che En­er­gie.
  • Hei­zen: Bei der er­wähn­ten Be­fra­gung von Elek­tro­auto-Nut­zern ga­ben knapp 15 Pro­zent an, wäh­rend der Fahrt sehr auf Zu­satz­ver­brau­cher wie bei­spiels­weise die Hei­zung im Win­ter zu ach­ten. Die Hei­zung der Fahr­gast­zelle hat tech­nisch ge­se­hen ei­nen nach­tei­li­gen Ef­fekt auf den Ver­brauch. Man sollte aber nicht an der fal­schen Stelle spa­ren, denn ne­ben der rich­ti­gen Raum­tem­pe­ra­tur im Auto trägt der Kom­fort we­sent­lich zur Fahr­si­cher­heit und Stress­min­de­rung bei. Ab­ge­se­hen von der Luft­hei­zung sollte man vor al­lem auf kör­per­nahe Heiz­sys­teme wie Sitz- und Lenk­rad­hei­zung zu­rück­grei­fen. Das spart En­er­gie.
  • Reich­weite: Da­mit die Hei­zung eine mög­lichst ge­ringe Aus­wir­kung auf die Reich­weite hat, kann das Auto vor­ge­wärmt wer­den, wäh­rend es noch an der La­de­sta­tion an­ge­schlos­sen ist. Die En­er­gie für den Auf­heiz­vor­gang der Fahr­gast­zelle wird so nicht von der Bat­te­rie, son­dern über das Netz be­zo­gen. Das ver­rin­gert zwar in Summe nicht den En­er­gie­be­darf, er­höht aber die Reich­weite für den Fahr­be­trieb.
  • Im Ur­laubs­ort: Wenn mög­lich und vor­han­den, sollte das Elek­tro­auto in ei­ner Ga­rage ab­ge­stellt wer­den. Da­durch wird die Tem­pe­ra­tur­dif­fe­renz zwi­schen Auto und Um­ge­bung mög­lichst ge­ring ge­hal­ten und der Heiz­ener­gie­be­darf re­du­ziert sich deut­lich. Zu­dem sollte man sich vorab in­for­mie­ren, wo eine ge­eig­nete La­de­infra­struk­tur zur Ver­fü­gung steht – di­rekt bei der Un­ter­kunft oder mit öf­fent­li­chen La­de­punk­ten in der Nähe.
  • La­de­ta­rif: Neun von zehn Lang­zeit-Elek­tro­auto-Nut­zern ga­ben bei der Be­fra­gung an, dass sie bei öf­fent­li­chen La­de­sta­tio­nen eine Ab­rech­nung nach En­er­gie­menge – also nach kWh – be­vor­zu­gen. In Ös­ter­reich wird je­doch über­wie­gend nach La­de­zeit ab­ge­rech­net. Bei tie­fen Tem­pe­ra­tu­ren er­höht sich die La­de­zeit und da­durch stei­gen auch die Kos­ten im Fall ei­ner Ab­rech­nung nach Zeit. Es ist da­her rat­sam, sich im Vor­hin­ein mit den La­de­ta­ri­fen in der Ur­laubs­re­gion ver­traut zu ma­chen. Wenn vor­han­den und mög­lich, sollte man auch die Bat­te­rie­kon­di­tio­nie­rung mit­ver­wen­den.

www.oeamtc.at

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