An dieser Idee könnte sich so manche Stadt in Österreich und Deutschland ein Beispiel nehmen: Die Stadtverwaltung von Helsinki hat den zentralen Senatsplatz in eine urbane kulinarische Oase mit einer weitläufigen, einem Garten ähnlichen Terrasse verwandelt. Damit will man die Innenstadt beleben und gleichzeitig Unternehmen unterstützen, die durch die Corona-Krise wirtschaftliche Verluste erlitten haben.
Städte seien Orte, an denen Menschen zusammenkommen – und die Corona-Pandemie habe einen Bedarf an neuen, sicheren Räumen geschaffen, damit sich die Menschen treffen können, sagt Bürgermeister Jan Vapaavuori: „Wenn das Coronavirus etwas Gutes hat, ist es möglicherweise die Tatsache, dass wir gezwungen sind, unsere Vorgehensweise auf eine neue Art und Weise zu überdenken. Gute Ideen und eine innovative Experimentierkultur sind jetzt wirklich willkommen“.
Die neue kulinarische Oase auf dem Senatsplatz befindet sich direkt vor der Kathedrale – dem Wahrzeichen von Helsinki und besteht aus 16 Gastronomen, vier Popup-Spots, 480 Sitzplätzen, 16 Toiletten und zwölf Plätzen zum Händewaschen. Geöffnet ist die Terrasse bis 30. August 2020 täglich von 9 bis 23 Uhr. Der Alkoholkonsum endet um 22 Uhr.
Die 16 Gastronomen wurden dabei so ausgewählt, dass eine exklusive und vielfältige Auswahl an hochwertigen Restaurants aus ganz Helsinki entstanden ist. Die Auswahl umfasst zum Beispiel ein erfrischendes Frühstück, ein sommerliches Mittagessen, Pizza, baltischen Hering, Tapas, Premium-Hot Dogs, Cocktails und Craft-Biere aus lokalen Mikrobrauereien.
Bei der Gestaltung hat sich die Stadt an Kleingärten mit ihren Hütten inspirieren lassen, die seit mehr als einem Jahrhundert zur städtischen Kultur in Helsinki gehören. Die einzelnen Bereiche am Senatsplatz sind daher durch rund 200 Kisten mit verschiedenen Blumen und Nutzpflanzen getrennt. Sie sollen helfen, klare Wege auf dem Platz zu bilden und so ein sicheres Bewegen der Kunden steuern. Gleichzeitig sorgen die Pflanzkästen für den nötigen Abstand zwischen den Sitzbereichen.
„Der Senatsplatz ist nun zu einem Schaufenster hochwertiger Restaurants geworden. Wir glauben, dass diejenigen, die in Zukunft reisen, genau nach solchen lokalen Erfahrungen suchen werden. Auch wenn wir in Zukunft weniger reisen, möchten wir mehr in die Reisen investieren und gemeinsam mit den Einheimischen lokale Dienstleistungen in Anspruch nehmen“, ist Laura Aalto, CEO von Helsinki Marketing, überzeugt. Übrigens wurden in verschiedenen Teilen von Helsinki neue und größere Terrassenbereiche eröffnet, da die Stadt die Bearbeitung der Genehmigungen erleichtert hat.