Italien: Mit der Bahn zu den schönsten „Small Luxury Hotels“

Ita­lien ist ein Rei­se­ziel, das man am bes­ten in ei­nem ge­mäch­li­chen Tempo ge­nießt, wenn man seine vie­len Reize wirk­lich aus­kos­ten will. Die beste Art und Weise, lang­sam in die Kul­tur des Lan­des ein­zu­tau­chen und sich da­bei um­welt­freund­lich fort­zu­be­we­gen, ist eine Bahn­reise.

Statt hek­ti­scher Städ­te­rei­sen und tur­bu­len­ter Wo­chen­en­den kann man er­he­bende Auf­ent­halte an zeit­lo­sen Or­ten ge­nie­ßen und un­ter­wegs in den „Small Lu­xury Ho­tels of the World“ über­nach­ten. Un­ser Vor­schlag: eine zwei­wö­chige Reise von Mai­land über Ve­ne­dig, Flo­renz und Rom nach Nea­pel mit „Ab­ste­chern” zum Co­mer See und nach Ve­rona.

Start mit Stil in Mailand

Mai­land (c) pix­a­bay /​ Theo Plug

Als ei­nes der mo­dischs­ten Rei­se­ziele der Welt hat Mai­land jede Menge Stil und Cha­rak­ter. Trend­set­ter kom­men hier voll auf ihre Kos­ten – vom be­rühm­ten Vier­tel Qua­dri­la­tero d’Oro, in dem Ar­mani, Ver­sace und Dolce & Gab­bana be­hei­ma­tet sind, bis zum De­si­gner-Out­let „Il Sal­va­gente”, in dem man High-Fa­shion-Stü­cke zu Schnäpp­chen­prei­sen er­wer­ben kann. Wer man am letz­ten Sonn­tag des Mo­nats kommt, sollte zu­dem den Mer­ca­tone del­l’­An­ti­qua­riato am Ka­nal be­su­chen.

Na­tür­lich gibt es in die­ser mon­dä­nen Stadt mehr als nur Ge­schäfte. Der be­ein­dru­ckende Dom, Leo­nardo da Vin­cis „Letz­tes Abend­mahl” in Santa Ma­ria delle Gra­zie, die Chiesa di San Mau­ri­zio al Mo­nas­tero Mag­giore und die Am­bro­siana-Bi­blio­thek sind nur ei­nige der vie­len High­lights. Die char­man­teste Art, Mai­land zu er­kun­den, ist da­bei die Fahrt mit ei­ner der kul­ti­gen gel­ben Stra­ßen­bah­nen.

Über­nach­tung in den „Small Lu­xury Ho­tels of the World“:

Mo­der­nis­ten soll­ten sich im Sina The Gray ein­quar­tie­ren – ei­nem mo­der­nen Re­fu­gium in un­mit­tel­ba­rer Nähe des Doms. Für ein sinn­li­ches Er­leb­nis emp­fiehlt sich ein Auf­ent­halt im Ma­gna Pars L’ Ho­tel à Par­fum – ei­ner ehe­ma­li­gen Par­füm­fa­brik, die heute als ers­tes „Ho­tel à Par­fum” der Welt gilt. Der emp­foh­lene Auf­ent­halt be­trägt zwei Nächte.

Wir fahren an den Comer See

Co­mer See (c) Je­s­per Brou­wers via Un­s­plash

Der Co­mer See ist ein emp­feh­lens­wer­ter Ab­ste­cher und mit dem Zug nur gut 30 Mi­nu­ten von Mai­land ent­fernt. In der Blü­te­zeit Hol­ly­woods wurde er zum Lieb­ling der Film­stars und die glit­zern­den Vil­len, die sich ent­lang des Ufers an­ein­an­der­rei­hen, zie­ren seit­her die Ki­no­lein­wände.

Das hüb­sche Dorf Bell­agio – oft als die „Perle des Co­mer Sees” be­zeich­net – wird sei­ner Be­liebt­heit ge­recht, wäh­rend ver­schla­fene Fi­scher­dör­fer wie Torno und Laglio ein ru­hi­ge­res, rus­ti­ka­le­res Er­leb­nis ver­spre­chen. Und ob­wohl es zu Fuß viel zu er­kun­den gibt, lässt sich die ganze Schön­heit des Sess am bes­ten vom Was­ser aus be­wun­dern.

Über­nach­tung in den „Small Lu­xury Ho­tels of the World“:

Mit der Stadt im Rü­cken und dem Co­mer See vor der Tür, hat das Vista Pa­lazzo Lago di Como die per­fekte Lage. Nur eine 50-mi­nü­tige Boots­fahrt von der al­ten Stadt Como ent­fernt, liegt das Grand Ho­tel Vic­to­ria – eine neo­klas­si­zis­ti­sche Villa aus dem 19. Jahr­hun­dert. Nach ei­nem Abend­essen im „Ris­tor­ante Lago” mit Blick auf den See spa­ziert man ent­lang der ele­gan­ten Pro­me­nade von Menag­gio und ge­nießt den Son­nen­un­ter­gang. Der emp­foh­lene Auf­ent­halt be­trägt zwei bis drei Nächte.

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Im schönen Verona

Casa di Giu­li­etta /​ Ve­rona (c) pix­a­bay /​ Bro­nisław Dróżka

Fast ge­nau auf hal­ber Stre­cke zwi­schen Mai­land und Ve­ne­dig ge­le­gen und mit dem „Freccia­rossa” oder dem „ItaloEVO” nur et­was mehr als eine Stunde von bei­den Städ­ten ent­fernt, ist die UNESCO-Welt­kul­tur­er­be­stadt Ve­rona der per­fekte Aus­gangs­punkt für eine Reise zu klas­si­schen Schät­zen, rö­mi­schen Rui­nen und ro­man­ti­schen Orte, ehe man in ei­ner tra­di­tio­nel­len Os­te­ria ein Ri­sotto ge­nießt.

Nach ei­nem Be­such im Haus von Ju­lia in der Via Ca­pello, wo man den be­rühm­ten Bal­kon se­hen kann, sollte man den Lam­berti-Turm be­stei­gen, der die Piazza della Erbe im Her­zen der Stadt do­mi­niert. Hier sieht man die al­ten Glo­cken „Ma­ran­gona” und „Rengo” und wird mit ei­nem fan­tas­ti­schen Pan­ora­ma­blick be­lohnt.

Über­nach­tung in den „Small Lu­xury Ho­tels of the World“:

Das Vista Pa­lazzo Ve­rona bie­tet ei­nen wei­ten Blick über die Dä­cher Ve­ro­nas bis zu den fer­nen Hü­geln und emp­fängt seine Gäste mit opu­len­ten Zim­mern, krea­ti­ver Kü­che und ita­lie­ni­schem Charme. Der emp­foh­lene Auf­ent­halt be­trägt ein bis zwei Nächte.

Nächster Halt: Venedig

Ve­ne­dig (c) tra­vel by tropf

Die Stadt am Was­ser, die mit ih­ren Ka­nä­len zum Schau­platz so vie­ler Film­mo­mente wurde, ver­sprüht auch heute noch Ma­gie bei je­dem Be­such. Nach­dem man den Mar­kus­platz, die Ri­al­to­brü­cke und den Do­gen­pa­last be­sich­tigt hat, sollte man sich ins L’al­tra Ve­ne­zia im ve­ne­zia­ni­schen Ghetto be­ge­ben. Im äl­tes­ten Teil der Stadt ge­hen noch im­mer viele Ein­hei­mi­sche ih­rem All­tag nach – ohne Hor­den von Tou­ris­ten.

Ei­nen Vor­ge­schmack auf das au­then­ti­sche Ve­ne­dig er­hält man auf den Märk­ten von Ri­alto. Wer früh mor­gens an­kommt, kann das ge­schäf­tige Trei­ben in vol­len Zü­gen ge­nie­ßen. Die Märkte sind zu­dem ein groß­ar­ti­ger Ort, um sich mit ei­nem Pick­nick lo­ka­ler Köst­lich­kei­ten für den Sight­see­ing-Tag ein­zu­de­cken.

Über­nach­tung in den „Small Lu­xury Ho­tels of the World“:

Die Aus­wahl der „Small Lu­xury Ho­tels of the World” in Ve­ne­dig um­fasst un­ter an­de­rem das Ca’ Sag­redo aus dem 15. Jahr­hun­dert und das Ca’ di Dio, in dem die Gäste von den pri­va­ten Ter­ras­sen der Alt­ana-Sui­ten ei­nen 360-Grad-Blick auf San Gi­or­gio und die La­gune ge­nie­ßen. Das Ho­tel ai Reali liegt nur ei­nen Stein­wurf von der Ri­alto-Brü­cke ent­fernt. Auch das Sina Cen­tu­rion Pa­lace und das Sina Pa­lazzo Sant’ An­gelo lie­gen di­rekt am Ca­nal Grande. Der emp­foh­lene Auf­ent­halt be­trägt zwei Nächte.

Kunstliebhaber, auf nach Florenz!

Flo­renz /​ Ponte Vec­chio (c) pix­a­bay /​ Tom­maso Mo­rini

Mit den Hoch­ge­schwin­dig­keits­zü­gen ge­langt man in zwei Stun­den von Ve­ne­dig nach Flo­renz, aber nur die lang­sa­me­ren, land­schaft­lich reiz­vol­le­ren Stre­cken füh­ren auch am wun­der­schö­nen Bo­lo­gna, dem mit Mo­sai­ken über­sä­ten Ra­venna und den Hü­geln der Tos­kana vor­bei.

Flo­renz selbst ist klein – und auf fast je­der Piazza fin­den sich ei­nige der schöns­ten Kunst­werke der Welt. Ganz zu schwei­gen von den bes­ten Spei­sen, die man je es­sen wird. Mi­chel­an­ge­los „Da­vid”, die Ponte Vec­chio, Bot­ti­cel­lis „Ve­nus”, die Bo­boli-Gär­ten – muss man da noch mehr sa­gen?

Über­nach­tung in den „Small Lu­xury Ho­tels of the World“:

Das Ho­tel Lun­garno bie­tet ein mit Mi­che­lin-Ster­nen aus­ge­zeich­ne­tes Re­stau­rant am Ufer des Arno und son­nen­über­flu­tete Ter­ras­sen mit un­ver­schämt gu­ter Aus­sicht. Ein ty­pisch flo­ren­ti­ni­sches Er­leb­nis ist der Pa­lazzo Vec­chi­etti, der einst ein aris­to­kra­ti­sches Haus war, in dem Mä­zene der Re­nais­sance-Künst­ler wohn­ten.

Rom – die ewige Stadt

Pe­ters­dom in Rom (c) pix­a­bay

Von Flo­renz nach Rom kann man in 90 Mi­nu­ten rei­sen. Die „Ewige Stadt” wurde nicht an ei­nem Tag er­baut und man kann sie auch nicht an ei­nem Tag er­for­schen. Füh­run­gen sollte man am bes­ten im Vor­aus bu­chen, um die lan­gen War­te­schlan­gen zu über­sprin­gen, wenn das Ko­los­seum, das Fo­rum Ro­ma­num, die Six­ti­ni­sche Ka­pelle und die Gal­le­ria Borg­hese auf der Hit­liste ste­hen.

Lei­der ist auch der Ein­tritt zum Pan­theon nicht mehr kos­ten­los. Die Spa­ni­sche Treppe und den Trevi-Brun­nen kann man zwar nach wie vor ohne Ti­cket be­sich­ti­gen, sollte dies aber trotz­dem – oder ge­rade des­we­gen – mög­lichst früh am Mor­gen tun, um zu­min­dest den größ­ten Men­schen­mas­sen zu ent­ge­hen.

Über­nach­tung in den „Small Lu­xury Ho­tels of the World“:

Mit elf Häu­sern der „Small Lu­xury Ho­tels of the World” in Rom hat man die Qual der Wahl. Die stil­vol­len Sui­ten im kul­ti­gen Ho­tel d’Ing­hil­terra wur­den erst kürz­lich re­no­viert, die Gäste schwär­men aber auch von der nach Zi­trus­früch­ten duf­ten­den Dach­ter­rasse. Der Pa­lazzo Man­fredi be­fin­det sich in ei­ner Adels­villa aus dem 17. Jahr­hun­dert di­rekt ge­gen­über dem Ko­los­seum. Die Aus­sicht ist so episch, wie man es er­war­ten würde. Vom skur­ril ge­stal­te­ten Palm Suite sind alle „Big Five” in Rom in sie­ben Mi­nu­ten zu Fuß zu er­rei­chen. Das Maalot Roma – die ehe­ma­lige Re­si­denz des Kom­po­nis­ten Ga­et­ano Do­ni­zetti – be­sticht wie­derum durch maß­ge­ar­bei­tete ita­lie­ni­sche Mö­bel und perl­mutt­far­bene Mar­mor­bä­der.

Großes Finale in Neapel

Nea­pel (c) Zsolt Cserna via Un­s­plash

Nea­pel ist nur 70 Mi­nu­ten mit dem Zug von Rom ent­fernt und bie­tet den Rei­sen­den ei­nen Vor­ge­schmack auf Süd­ita­lien. Voll von Re­nais­sance-Ka­the­dra­len und ‑Kir­chen, be­her­bergt die Stadt au­ßer dem welt­weit füh­ren­den Ar­chäo­lo­gi­schen Na­tio­nal­mu­seum auch das Tea­tro San Carlo, das als äl­tes­tes Opern­haus Ita­li­ens gilt.

Wenn man Ap­pe­tit hat, kann man die his­to­ri­schen Stra­ßen­märkte der Stadt er­kun­den, auf de­nen sich Obst und Ge­müse sta­peln. Im schi­cken Vier­tel Santa Lu­cia fin­det man fri­sche Mee­res­früchte, hand­ge­machte Pasta und au­then­ti­sche nea­po­li­ta­ni­sche Piz­zas. Al­lein da­für lohnt sich schon die Reise nach Nea­pel.

Über­nach­tung in den „Small Lu­xury Ho­tels of the World“:

Der Pool auf dem Dach des Ro­meo Na­poli ist wie ge­schaf­fen für ein Bad mit der In­sel Ca­pri und dem Ve­suv als Ku­lisse. Die Lage des Ho­tels am Meer be­deu­tet, dass Ta­ges­aus­flüge nach Ca­pri, Is­chia, Pom­peji und an die Amal­fi­küste nur eine Boots­fahrt oder eine Fahrt mit dem Old­ti­mer ent­fernt sind.

Reisetipps

Si­zi­lien (c) Flo P via Un­s­plash

Das ita­lie­ni­sche Hoch­ge­schwin­dig­keits­netz „Alta Ve­lo­cità” ist schnel­ler, ein­fa­cher und ent­spann­ter als Flie­gen und es gibt keine Ge­wichts­be­schrän­kun­gen oder Ge­büh­ren für das Ge­päck. Man er­hält er­mä­ßigte Fahr­kar­ten, wenn man etwa zwei Mo­nate vor der Reise bucht.

Last-Mi­nute-Ti­ckets sind in der Re­gel am Bahn­hofs­ki­osk wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten oder an den ro­ten Touch­screen-Au­to­ma­ten er­hält­lich. Man sollte al­ler­dings nicht ver­ges­sen, das Ti­cket vor dem Ein­stei­gen zu ent­wer­ten. Wer will, kann so­gar mit dem Zug vom Fest­land nach Si­zi­lien fah­ren, wenn die Reise über die Meer­enge von Mes­sina ver­län­gert wer­den soll.

slh.com/europe/italy