Am 1. Juli 2017 feiert Kanada 150 Jahre Unabhängigkeit. Anlässlich dieses Jubiläums ist der Eintritt in alle Nationalparks im Jahr 2017 kostenfrei. Auf die Besucher warten Bergseen, Gletscher und Flüsse, tiefe Schluchten und schneebedeckte Bergketten, tiefgrüne Wälder sowie Elche und Bären in freier Wildbahn. Wir haben Experten um ein paar Geheimtipps ersucht.
British Columbia: Pacific Rim National Park
Tipp 1: Der West Coast Trail. Der 75 Kilometer lange „West Coast Trail“ auf Vancouver Island zählt zu den bekanntesten und gleichzeitig zu den härtesten Trekking-Routen in ganz Kanada. Er verläuft durch den südlichen Teil des Pacific Rim National Parks entlang der Steilküste, aber auch durch den Regenwald an der Küste und sumpfiges Terrain. Dazu kommen das oft unvorhersehbare Wetter, steile Leitern und tiefe Schluchten, die nur mit Seilbahnen überquert werden können.
Tipp 2: Surfen am Long-Beach. Weniger anspruchsvoll ist ein Besuch der Region Long-Beach an der Küste zwischen den Orten Tofino und Ucluelet. Auch Premierminister Justin Trudeau wurde dort schon beim Surfen gesichtet. Nur zwei Kilometer außerhalb des kleinen Küstenorts Tofino liegt das Tofino View House, das Platz für bis zu acht Personen bietet. Das luxuriöse Blockhaus mit Whirlpool auf der Veranda liegt direkt am Clayoquot Sound – dem zerklüfteten Küstengebiet im Westen von Vancouver Island – und ist ab 348 Euro pro Nacht buchbar.
Tipp 3: Campen auf den Broken-Group-Islands. „Urlauber sollten unbedingt mit dem Kajak einen Campingausflug zu den mehr als 100 kleinen Eilanden der Broken-Group-Islands machen, die vor der Küste von Vancouver Island liegen“, empfiehlt Jen O’Neal – Gründerin und Geschäftsführerin von www.tripping.com.
Alberta: Jasper National Park
Tipp 4: Wildwasser-Abenteuer auf dem Fraser River. „Den gesparten Eintritt investieren die Urlauber am besten in Aktivitäten vor Ort“, rät Johannes Reck, CEO von GetYourGuide. Beispielsweise in eine rund fünfstündige Rafting-Tour auf dem Fraser River – dem einzigen Wildwasser der Schwierigkeitsstufe Klasse 3, das ganzjährig befahrbar ist und als größtes und bestes Rafting-Gebiet in Jasper gilt.
Wer den Fluss von Mitte August bis Mitte September oder von Anfang bis Mitte Oktober erkundet, wird außerdem Zeugen eines berühmten Naturschauspiels. Denn dann ziehen die Königs- und Sockeyelachse flussaufwärts zu ihren Laichplätzen. Schwarzbären, Grizzlys und Weißkopfseeadler warten bereits an den Ufern auf ihr „Sushi to go“. Im Preis von rund 80 Euro pro Person ist die Leihgebühr für Schwimmweste, Neoprenanzug, Helm und das passendes Schuhwerk inkludiert.
Tipp 5: Wanderung durch den Nationalpark. Mit ihren gewaltigen Gletschern, endlosen Wäldern und verträumten Seen gelten die Rocky Mountains als eine der wohl schönsten Landschaften Kanadas. Diese Eindrücke vereint das österreichische Familienunternehmen ASI Reisen in einer zweiwöchigen, von einem Bergführer begleiteten Wanderreise. „Das Highlight ist zweifelsohne der Jasper National Park“, weiß Geschäftsführer Ambros Gasser: „Meine Lieblingswanderung führt die Bald Hills hinauf, von denen man einen fantastischen 360-Grad-Blick auf den Maligne Lake und die umliegenden Gipfel genießen kann“.
Alberta: Banff National Park
Tipp 6: Der Icefields Parkway. Die beiden Nationalparks Jasper und Banff sind über eine der schönsten Fernstraßen der Welt verbunden – den „Icefields Parkway“. Die Straße führt von Jasper durch die kanadischen Rocky Mountains und vorbei am Columbia-Eisfeld, das als größte Ansammlung von Eis südlich des Polarkreises gilt, bis nach Banff.
Tipp 7: Historisches Bergresort am Lake Louise. Neben dem Moraine Lake im „Valley of the Ten Peaks“ ist der türkisfarbene Lake Louise eines der Highlights des Banff National Parks. An dessen Ufer liegt das Fairmont Château Lake Louise. Das Hotel wurde vor mehr als 100 Jahren als Basis für Outdoor-Enthusiasten und Alpinisten gebaut und ist heute ein Luxus-Bergresort mit 550 Zimmern, das zahlreiche Aktivitäten und Touren anbietet – von Bergwanderungen und Kanufahrten bis zu winterlichen Skitouren. „Im Winter verwandelt sich der gefrorene See in ein Winterwunderland. Die Gäste können Eislaufen gehen und dabei die einzigartige Kulisse genießen“, empfiehlt Angela Moore, Regional Director Public Relations bei Fairmont.
Alberta: Waterton Lakes National Park
Tipp 8: Murmeltiere auf dem „Carthew Alderson Trail“. Ein Besuch der Nationalparks in Kanada ist auch ein Besuch im Lebensraum zahlreicher Tierarten. Bären, Wölfe, Adler und Wapitis sind in den Wäldern zuhause und können hier in freier Wildbahn beobachtet werden. Swarovski Optik empfiehlt einen Besuch im weniger bekannten, aber nicht minder spektakulären Waterton Lakes National Park im Süden Kanadas.
Dort können sich die Besucher direkt vom Visitor Center auf den Trail „The Bear’s Hump“ begeben. Von oben bietet sich dann ein spektakulärer Blick über die Seen und die ganze Umgebung. Ein weiteres Highlight des Parks ist der „Carthew Alderson Trail“, auf dem die Wanderer Murmeltieren und den für die Rocky Mountains so typischen Dickhornschafen begegnen.
Ontario: Bruce Peninsula National Park
Tipp 9: Kombination aus Natur und Stadt. Der kontrastreiche Bruce Peninsula National Park liegt auf der gleichnamigen Halbinsel im Süden von Ontario. Die Region ist geprägt von steilen, felsigen Küsten und den landestypischen, tiefgrünen Wäldern. Der Park wird vom „Bruce Trail“ durchzogen – dem mit knapp 900 Kilometern längsten durchgehenden Wanderweg Kanadas. Innerhalb des 154 Quadratkilometer umfassenden Gebietes gibt es keinerlei Unterkünfte, was den Park vor allem bei Campern beliebt macht.
Stefan Menden, Geschäftsführer von Secret Escapes empfiehlt: „Nach einigen Nächten im Zelt und nur von Natur umgeben, würde ich einen Stopp im nur rund drei Autostunden entfernten Toronto einlegen und die vorgelagerten Toronto Islands erkunden. Dort gibt es naturbelassene Strände, einen schönen Vergnügungspark und zahlreiche Picknick-Plätze, von denen man einen tollen Blick auf die Skyline der Stadt hat.“ Sein passender Hoteltipp ist das Designhotel Thompson Toronto im Szeneviertel King West Village.
Québec: Parc National de la Mauricie
Tipp 10: Abstecher nach Montreal. Eine Kombination aus Städtetrip und Naturerlebnis empfiehlt auch Sascha Nitsche, Inhaber des mobilen Reisevertriebsexperten solamento: „Mich hat die Metropole Montreal mit ihrem pulsierenden internationalen Flair in ihren Bann gezogen“, verrät er. Sein Tipp ist ein Spaziergang vom Stadtzentrum zum Mount Royal. „Wer die Abgeschiedenheit eines Nationalparks sucht, macht einen Abstecher zum Parc National de la Mauricie, der zwei Stunden von Montreal entfernt liegt.“ Dort gibt es ein vielfältiges Angebot an Outdoor-Aktivitäten – von Wandern und Kajakfahren über Angeln bis zu Radtouren inmitten unberührter Natur.