Overtourism war gestern: Städtereisen in der Corona-Zeit
Eine Städtereise in Zeiten von Corona? Viele zögern derzeit, in die europäischen Nachbarländer zu reisen. weekend.com – der App-Spezialist für Wochenendtrips – hat daher beliebte Ziele auf ihre Reisetauglichkeit in Zeiten von COVID-19 getestet. Das Ergebnis: Städte wie Rom, Madrid oder Verona präsentieren sich ungewohnt leer und ermöglichen ein neues, authentisches Reiseerlebnis.
Rom – Lauschige Abende in der ewigen Stadt
Einmal allein vor dem Trevi-Brunnen stehen: Wer aktuell eine Reise nach Rom unternimmt, braucht keine Angst vor Menschenmengen zu haben. Die Besucher müssen zwar vor dem Betreten von Sehenswürdigkeiten wie dem Forum Romanum, dem Kolosseum oder den Vatikanischen Museen mit Fieber-Messungen rechnen. Lange Warteschlangen bilden sich trotz dieser Maßnahmen nicht.
Auch in beliebten Restaurants, die üblicherweise nur mit Reservierung besucht werden können, ergattert man derzeit problemlos einen Platz. Generell gelten in Rom ähnliche Regularien wie auch in Deutschland. Dazu gehören Abstandsbegrenzungen und Maskenpflicht in Innenräumen von Restaurants, Geschäften und Museen.
Der abendlichen Atmosphäre tut das aber keinen Abbruch: Die Römer freuen sich nach der langen Ausgangssperre über ihre wiedergewonnene Freiheit und genießen entspannte Sommerabende in ihrer ausnahmsweise nicht überfüllten Stadt.
Malta – Entspannter Kurzurlaub trotz Corona-Regeln
Malta-Reisende füllen bei der Anreise eine Selbstauskunft zum Gesundheitzustand aus und geben ihren Aufenthaltsort während der Reise an. Auf der Insel gilt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch Supermarktangestellte und Servicepersonal tragen einen Mund-Nasen-Schutz.
Ein entspannter Urlaub ist trotzdem möglich, denn am Strand gibt es ausreichend Platz für alle Badegäste – und die Gassen von Valletta sind derzeit relativ leer, sodass es sich gemütlich durch die Stadt schlendern lässt. Bars und Clubs sind ebenfalls geöffnet. Vorsicht ist jedoch bei Taxifahrten geboten, da die meisten Fahrer keinen Mundschutz tragen und die Fahrzeuge auch nicht mit einer Trennscheibe ausgestattet sind.
Wien – Allein in Schloss Schönbrunn
Auch Wien präsentiert sich derzeit ungewohnt leer, da die sonst große Anzahl an Besuchern aus Asien und den USA fehlt. Für Reisende aus Europa bedeutet dies, dass sie beliebte Sehenswürdigkeiten wie Schloss Schönbrunn und den Schlosspark für sich alleine haben und die nervigen Warteschlangen wegfallen.
In den öffentlichen Verkehrsmitteln und in den Supermärkten gilt zwar eine Maskenpflicht – nicht aber in den Hotels und in der Gastronomie. Aufgrund der wenigen Touristen lässt sich auch Social Distancing problemlos umsetzen. Wer das wunderschöne Wien authentisch und in Ruhe entdecken möchte, sollte daher diesen Sommer für einen Besuch nutzen.
Madrid – Maskenpflicht und Kapazitätsbeschränkungen
Deutlich weniger entspannt geht es derzeit noch in der spanischen Hauptstadt zu. Die Einheimischen tragen nicht nur im Innenbereich, sondern auch draußen einen Mund-Nasen-Schutz. Touristen sollten sich über die aktuellen Verschärfungen der Maskenpflicht informieren. Für die Einreise nach Spanien ist ein QR-Code notwendig, der vorab online erteilt wird.
In Supermärkten, Shops und der Gastronomie werden den Gästen ausreichend Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Außerdem gelten Kapazitätsbeschränkungen für Geschäfte, öffentliche Einrichtungen, Hotelpools und Spielplätze. Wer sich trotzdem für eine Städtereise nach Madrid entscheidet, hat die einmalige Gelegenheit, die Prachtstraße Gran Via ohne das sonst übliche Gedränges zu erleben.
Verona – Freiluftkonzerte in Krisenzeiten
Kunst und Kultur gehören im UNESCO-Weltkulturerbe Verona zum Alltag, Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt auch in Krisenzeiten ein gewisses Angebot an Kultur aufrecht erhält. So werden zum Beispiel rund um die Arena zahlreiche Freiluftkonzerte veranstaltet.
Die örtlichen Sehenswürdigkeiten sind zwar noch nicht stark besucht, aber die Gegend nahe der Arena ist am Abend trotzdem wieder sehr belebt und auch alle Restaurants haben geöffnet. Wer mit dem Zug anreist, sollte beachten, dass in Italien in der Bahn jeder zweite Platz gesperrt ist, was zu Engpässen bei der Sitzplatzreservierung führen kann.
Zürich – Ausweispflicht in den Clubs
In Zürich gilt erst seit Anfang Juli eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Berg- und Seilbahnen. Eine generelle Maskenpflicht in öffentlichen Einrichtungen und Supermärkten gibt es aber derzeit noch nicht. In den Restaurants tragen nur die Servicekräfte einen Mund-Nasen-Schutz.
Wer abends eine Bar oder einen Club besuchen möchte, wird beim Betreten nach seinen Kontaktdaten gefragt und die Handynummer wird überprüft. Zur Beachtung des Mindestabstandes von eineinhalb Metern wird geraten. Angesichts sommerlicher Temperaturen sollten die Besucher wissen, dass einige Badeanlagen der Stadt geschlossen wurden, um steigende Infektionszahlen zu vermeiden.
Altea – Sauberes Meer und leerer Strand
Nicht nur die Metropolen Europas sind derzeit wenig besucht. Wer aktuell Urlaub im Küstenort Altea an der spanischen Costa Blanca macht, hat den Strand so gut wie für sich allein. Auch das Meer ist deutlich sauberer als gewohnt.
Lebhaft und etwas enger geht es hingegen schon wieder in der Altstadt zu. Aber auch hier gehört das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes mittlerweile zum gewohnten Anblick. Bei der Anreise sollten die Urlauber etwas Geduld mitbringen. Aufgrund des Fiebermessens und der Überprüfung der Selbstauskunft zu Symptomen am Flughafen dauert das Einreise-Prozedere etwas länger als sonst üblich.
Comeback der Städtereisen
Nach wochenlanger Ausgangssperren und hohen Infektionszahlen erholt sich Europa langsam vom Reise-Stopp. Anhand aktueller Buchungen prognostiziert auch der Kurztrip-Spezialist weekend.com ein Comeback der Städtereisen. Dabei sind die Destinationen Barcelona, Wien, Amsterdam, Rom und Budapest derzeit besonders beliebt und scheinen als erstes ein Comeback feiern zu können.
weekend.com empfiehlt den Urlaubern für alle Reiseziele, schon vor der Anreise ausreichend Informationen zu den geltenden Corona-Regularien und möglichen Einschränkungen bei Sehenswürdigkeiten und Gastronomie einzuholen. Vor Ort gilt dann: Vorsicht ist die Mutter des negativen Corona-Tests. Machen Sie daher lieber einen Bogen um allzu belebte Orte, an denen kein Abstand gehalten und auch kein Mundschutz getragen wird.
Die Corona-Regeln des Landes sollten die Reisenden immer befolgen – schon allein aus Respekt vor den Gastgebern, aber auch, um unangenehme Begegnungen mit der Polizei zu vermeiden. Wenn Sie sich bei der Rückkehr am Flughafen freiwillig einem Corona-Test unterziehen, können dann auch Ihre Mitmenschen zu Hause und am Arbeitsplatz sicher sein, dass Sie nur schöne Erinnerungen aus dem Urlaub mitgenommen haben – aber keinen Virus…