In Ruanda geht es nicht nur darum, die Bevölkerung vor dem Coronavirus zu schützen – auch die Berggorillas benötigen Schutz. Wissenschaftliche Studien belegen nämlich, dass diese Tiere sehr anfällig für Infektionen mit menschlichen Atemwegserregern sind. Eine Ansteckung mit dem Coronavirus könnte deshalb schwerwiegende Folgen haben.
Generell hat die Regierung von Ruanda schnell und konsequent auf die Coronavirus-Pandemie reagiert: Um den Ausbruch im Land zu mildern, wurden bereits am 20. März alle Flüge gestoppt, Ausgangsbeschränkungen eingeführt und alle Nationalparks geschlossen.
Der Lohn dieser Maßnahmen: Trotz vieler Tests gab es in Ruanda mit Stand vom 28. April 2020 lediglich 207 bestätigte Corona-Fälle – und bisher ist noch niemand mit dem Virus gestorben. Daher berät die Regierung inzwischen über eine erste Lockerung der Restriktionen.
In den Nationalparks wurden alle Forschungs- und Tourismus-Aktivitäten vorübergehend unterbunden. Die Anzahl der Ranger, die weiterhin zum Schutz der Tiere im Park unterwegs sind, wurde verringert. Außerdem müssen sie Abstand zu den Berggorillas halten. Nicht zuletzt wurde das gesamte Personal getestet und lebt seither isoliert von seinen Familien, um das Ansteckungsrisiko zu verringern.
Sollte es ein Notfall nötig machen, dass sich die Ranger einem Tier nähern müssen, sind sie verpflichtet, einen Mundschutz zu tragen. Auch wenn die Aktivitäten in den Nationalparks irgendwann wieder starten, wird dies für längere Zeit unter ähnlich strengen Vorschriften sein. Denn Ruanda möchte weiterhin alles tun, um die fantastischen, ohnedies bereits gefährdeten Menschenaffen zu schützen, heißt es in einer Pressemeldung.