Chilli und Eierspeisen: Das sind die bizarrsten Food-Festivals 2020
Fleisch aus der Dose, Chilli in der Wüste, Gurkenwasser auf Brücken und gigantische Eierspeisen in der Südsee: Food-Festivals erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Manche Feierlichkeiten sind aber doch etwas anders – und irgendwie auch ein wenig verrückt, wie diese sechs Beispiele zeigen.
Hawaii: Dosenfleisch als Gaumenschmaus
Hawaii kann mit rund sieben Millionen Dosen SPAM den höchsten Konsum der gesamten USA vorweisen. Das Frühstücksfleisch wurde im Zweiten Weltkrieg auf Hawaii zur beliebten Mahlzeit, da es nicht gekühlt werden musste und lange gelagert werden konnte. SPAM ist die Abkürzung für „Spiced Ham”, wurde aufgrund des Kontexts aber schnell in „Special Army Meat” umbenannt. Heutzutage wird es auf Hawaii gerne mit Reis, Eiern oder als „Spam Musubi” – im Sushi-Stil mit Reis und Algen – serviert. Der „SPAM Jam Hawai’i” findet in diesem Jahr am 25. April auf der Kalākaua Avenue in Honolulu statt – fast direkt am Waikiki Beach.
Neukaledonien: Eierspeisen in der Südsee
Man nehme 8.400 Eier und verrühre sie mit fünf Kilogramm Hirschwurst und drei bis vier Kilogramm Frühlingszwiebeln. Dazu eine riesige Pfanne und idealerweise ein Holzfeuer. Denn ein normaler Herd wirkt bei den Ausmaßen, wie sie beim „Giant Omelette Festival” zur Tagesordnung gehören, eher lächerlich. Das kulinarische Fest findet jedes Jahr im April in Dumbéa – nahe der Hauptstadt Nouméa – auf Neukaledonien statt. Dieses Jahr fällt es auf den 25. April.
Florida: Shrimps und eine Miss auf der Insel
Seit 1562 stand Amelia Island unter nicht weniger als acht Flaggen. Berühmtheit erlangte die Insel zudem als Geburtsort der modernen Shrimp-Industrie. In ihren besten Jahren lieferte sie 80 Prozent aller süßen, weißen Florida-Shrimps. Beides zusammen wird von 1. bis 3. Mai 2020 beim „Isle of Eight Flags Shrimp Festival” zelebriert. Eingeläutet von einer großen Piratenparade am Tag vor dem Festival, gibt es danach nicht nur Shrimps in Hülle und Fülle, sondern auch die Wahl der „Miss Shrimp”, Piratenworkshops, ein Eiscreme-Wettessen für Groß und Klein und einen Shrimpboot-Dekorationswettbewerb.
Pittsburgh: Gurkenwasser auf der Brücke
Bei über 400 Brücken ist es kein Wunder, dass Festivals in Pittsburgh auch mal auf einer Brücke stattfinden. Die Roberto Clemente Bridge über den Allegheny-Fluss verbindet Downtown mit dem hippen North-Shore-Viertel. Hunderte Stände mit lokalen Spezialitäten und internationalen Leckerbissen – überwiegend „homemade“ und „Farm-to-table“ – werden hier alljährlich im Juli beim „PicklesBURGH Festival” aufgereiht. Skurriles Highlight ist der „Eingelegte-Gurken-Wasser-Trink-Wettbewerb“ im Gedenken an die Anfänge der Firma Heinz, die als erste das süß-saure Grünzeug in Konserven auf den Markt brachte und später mit dem Ketchup weltweit Kultstatus erlangte. Der Termin für 2020 soll demnächst auf der Homepage des Events bekannt gegeben werden.
Georgia: Jimmy Carter und die Erdnüsse
45 Prozent der Erdnussernte in den USA stammen aus dem Bundesstaat Georgia. Jedes Jahr strömen daher Ende September unzählige Besucher nach Plains, um in der „Erdnusshauptstadt“ mit ihren nicht einmal 1.000 Einwohnern das „Plains Peanut Festival” zu feiern. Zu Ehren der Erdnuss lässt sich hier jedes Jahr auch ein bekanntes Gesicht erblicken: Jimmy Carter, der 39. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er wurde in Plains als Sohn eines Erdnussbauern geboren, baut bis zum heutigen Tag selbst Erdnüsse an und ist immer noch in dem kleinen Ort heimisch. Besucher des Festivals sollten vier Dinge keinesfalls verpassen: Jimmy Carter die Hand schütteln, ein Erdnusseis probieren, sich mit Erdnussbutter der Georgia Grinders eindecken, die nur aus heimischen Nüssen und Meersalz hergestellt wird, und eine Tüte frischer Erdnüsse der Georgia Peanut Commission aus Tifton mit nach Hause nehmen.
Texas: Chilli in der Geisterstadt
Seit 1967 wird die Geisterstadt Terlingua jedes Jahr am ersten Samstag im November zum Austragungsort eines der bedeutendsten Feste der texanischen Küche – des „Terlingua Chilli Cook-Off”. Dabei zählt das „Tor zum Big Bend”, wie Terlingua häufig bezeichnet wird, nicht mehr als 50 Einwohner. Gleich zwei Veranstaltungen haben sich dem Chilli verschrieben, das ausschließlich aus Fleisch und Gewürzen bestehen darf. Diese finden zur selben Zeit am selben Ort statt. Auch dieses Jahr wird es wieder eingefleischte Chilli-Fans für vier Tage in die Big-Bend-Region ziehen, um nicht nur tief in die Töpfe zu schauen, sondern auch das Leben zu zelebrieren.