Das berühmte Icehotel im Norden von Schweden ist in seine 30. Saison gestartet – und auch diesmal haben Künstler aus 16 Ländern in wochenlanger Arbeit gut 30.000 Kubikmeter blankes Eis in kunstvolle Unterkünfte verwandelt. Werfen Sie mit uns einen Blick in die schönsten Zimmer!
Was 1989 als einzelnes Iglu und improvisierte Unterkunft für Künstler während einer Eisskulpturen-Ausstellung im kleinen schwedischen Ort Jukkasjärvi begann, ist heute ein Sehnsuchtsziel für Reisende aus aller Welt. Einmal in einer Suite aus Eis auf Rentierfell schlafen – diesen Traum erfüllen sich Deutsche, Amerikaner, Russen, Chinesen, Inder und Gäste vieler anderer Nationen.
Eine Million Gäste waren es insgesamt, die sich in den letzten drei Jahrzehnten rund 200 Kilometer nördlich des Polarkreises in der Nähe von Schwedens nördlichster Stadt Kiruna einfanden, um im Icehotel zu frieren, wie sie noch nie gefroren haben – und zu staunen, wie sie noch nie gestaunt hatten.
Ein Teil des Reizes besteht dabei sicherlich in der vergänglichen Schönheit dieses magischen Ortes: Jeden Herbst kreieren internationale Künstler fantasievolle Räume aus natürlichem Eis – stets mit einem anderen Thema und immer mit einer kurzen Lebensdauer. Denn sobald die Sonne im Frühling auch im Norden von Schweden wieder scheint, tauen die Kunstwerke und machen Platz für ein ganz neues Eishotel im nächsten Winter.
Von Santorin bis zum Weltraum
Für die Saison 2019/20 wurden 18 Designteams ausgewählt, um unter der Leitung des neuen Kreativdirektors Luca Roncoroni insgesamt 15 sogenannte „Art Suites” zu errichten. Die Ideen reichen dabei von einem „Weißen Santorin” über eine „Nacht im Theater” bis zum Weltraum. Daneben stehen noch 20 klassische Eiszimmer bereit.
Das Thema der Haupthalle lautet in diesem Jahr „Brutalismus”. Die große Zeremonienhalle, in der auch gerne geheiratet wird, ist dem Ginkgobaum als Symbol für Hoffnung, Stärke und Langlebigkeit gewidmet, während die IceBar als Hommage an 30 Jahre gefrorenen Spaß mit eisgeschnitzten Achterbahnen, Riesenrädern und Heißluftballons geschmückt wurde.
3.000 Tonnen Eis aus dem Fluss
Die Arbeiten für das Icehotel begannen bereits im März: Rund 3.000 Tonnen Eis wurden aus dem nahe gelegenen Fluss Torne geborgen und dann bis zum Baubeginn im Oktober aufbewahrt. Wenige Wochen vor der Eröffnung kamen schließlich die Künstler, um die 15 Suiten und die öffentlichen Räume zu gestalten. Das Eis wurde aber auch für die Herstellung von Gläsern, Tellern und Schüsseln verwendet.
Die Raumtemperatur im Icehotel beträgt stets fünf Grad unter Null. Man muss aber nicht im Eis übernachten, um die kunstvollen Zimmer zu sehen, denn gleich nebenan stehen auch normale, warme Hotelzimmer bereit – und tagsüber ist das Hotel ein Museum, zu dem jeder Zutritt hat. Seit 2016 gibt es zudem einen ganzjährigen Bereich namens „Icehotel 365”, der mit Sonnenenergie gekühlt wird. Auch die Eisbar bleibt erhalten und lädt selbst im Sommer auf einen (sehr) gut gekühlten Drink ein.
Bis zum Saisonende im April wird das Icehotel rund 70.000 Besucher in den Norden von Schweden locken. Zudem sind mehr als 50 Hochzeiten angemeldet. Tagsüber können die Gäste an Ausflügen mit dem Schneemobil oder mit Hunde- und Rentierschlitten teilnehmen. Auch Fotografiekurse für die Nordlichter, Abendessen in der Wildnis und schwedische Sauna-Rituale werden angeboten. Hier sehen Sie die schönsten „Art Suiten” des Icehotels im vergangenen Winter.