Zehn außergewöhnliche Regeln für Autofahrer rund um die Welt
Beim Autofahren im Ausland ist es nicht alleine mit dem Starten des Motors getan. Wer ein Auto lenkt, muss die Regeln des jeweiligen Landes kennen. Sonst kann das schnell zu großen oder teuren Problem führen. Der Mietwagen-Spezialist Sunny Cars gibt Tipps und Hinweise zu einigen wichtigen, aber nicht so bekannten Regeln in beliebten Urlaubsländern.
Dänemark: Zwangsversteigerung für Alkohol-Sünder
In Dänemark muss der Fahrer bereits vor dem Start des Fahrzeugs aufpassen, denn zunächst gilt es zu prüfen, dass sich darunter keine Personen befinden. Nach dem Start ist die Beachtung der Tempolimits wichtig: In Städten sind maximal 50 km/h und außerhalb 80 km/h zulässig. Teuer wird alkoholisiertes Fahren: Oberhalb der Grenze von 0,5 Promille wird das Bußgeld durch eine Multiplikation des monatlichen Nettoeinkommens des Fahrers mit dem Promillewert berechnet. Bei mehr als 2,0 Promille kann das Auto beschlagnahmt und zwangsversteigert werden.
Frankreich: Augen auf im Kreisverkehr
Im Gegensatz zu den Regeln in Deutschland und Österreich haben in Frankreich die einfahrenden Autos generell Vorfahrt im „Rond-Point“ – also im Kreisverkehr. Umgekehrt ist die Regelung in einem „Giratoire“ – zu erkennen an den Vorfahrtsschildern. Ein Bußgeld kann übrigens auch mit einer Bußgeldmarke beglichen werden, die man in Tabakläden erwerben kann. Für die schnelle Bezahlung des Bußgeldes lacht ein Rabatt, der zwischen 13 und 45 Euro beträgt.
Griechenland: Parkverbot nach dem Kalender
Augen auf bei der Suche nach einem Parkplatz in Griechenland: Die Verbote richten sich nämlich oft nach den Kalendermonaten. Weisen die Halteverbotsschilder einen senkrechten Strich auf, gelten sie in ungeraden Monaten – mit zwei Strichen in geraden. Vorsicht ist auch für Raucher geboten: In Griechenland verlangt der Staat bei Rauchen am Steuer eine Strafe von bis zu 1.500 Euro, wenn sich Kinder unter zwölf Jahren im Auto befinden.
Großbritannien: Das Wirrwarr der Linien
Die Briten kennzeichnen Halte- und Parkverbote durch Markierungen direkt auf der Straße. Eine gelbe Linie am Straßenrand zeigt ein Parkverbot an, kurzzeitiges Halten ist aber erlaubt. Ist eine einzelne rote Linie sichtbar, gilt das Parkverbot zwischen 7 und 19 Uhr. Zwei rote Linien bedeuten absolutes Park- und Halteverbot. Eine doppelte, unterbrochene Linie zeigt hingegen kein Parkverbot an, sondern fordert ein langsames Heranfahren an eine Kreuzung. Wenn Fahrer am Rande der roten Markierungen anhalten, kann das Bußgeld bis zu 1.000 Britische Pfund betragen. Ein Bußgeld von bis zu 2.500 Pfund verlangt der Staat bei Halten oder Parken auf einer Autobahnauffahrt oder am gegenüberliegenden Fahrbahnrand.
Hawaii: Cabrio-Feeling auf der Ladefläche
Im Aloha State gelten teilweise andere Regeln als auf dem Festland der USA. So beträgt die maximal erlaubte Geschwindigkeit innerhalb der Städte 56 km/h und außerhalb gemächliche 72 km/h – perfekt für eine Cabriofahrt. Die Gesetzgeber lassen auch eine besondere Variante zu: Sind innerhalb des Fahrzeugs alle Plätze besetzt, dürfen Personen auch auf den Ladeflächen mitfahren, wenn diese an den Seiten geschlossen sind. Die Freiluft-Passagiere müssen mindestens zwölf Jahre alt sein. Keinen Unterschied zu den meisten US-Bundesstaaten gibt es beim Rechtsabbiegen an einer roten Ampel: Nach einem vollständigen Stopp des Fahrzeugs und wenn keine Behinderung der Fußgänger und des übrigen Verkehrs vorliegt, ist es auch auf Hawaii erlaubt.
Italien: Höheres Bußgeld bei schnellen Nachtfahrten
In Italien gelten Tempolimits wie in den meisten europäischen Ländern: 50 km/h in den Ortschaften, 80 km/h auf Landstraßen und 130 km/h auf Schnellstraßen und Autobahnen. Entscheidend ist aber der Zeitpunkt einer Überschreitung: Bei Tempoverstößen zwischen 22 und 7 Uhr steigt die Höhe der Geldbußen um ein Drittel. Auch Autofahren nach ein paar Gläsern Wein ist keine gute Idee: Beim Überschreiten der Grenze von 0,5 Promille fallen Bußgelder von 530 bis 2.000 Euro an. Ab 0,8 Promille winkt ein Fahrverbot und das Vergehen gilt als Straftat. Ab einem Promillewert von 1,5 kann die Polizei das Fahrzeug beschlagnahmen und zwangsversteigern, wenn der Fahrer auch der Besitzer ist.
Russland: Strafgebühr für schmutzige Autos
In Moskau überprüft die Polizei nicht nur das Tempo – sie ist auch in Bezug auf saubere Fahrzeuge ziemlich empfindlich. Das Fahren von schmutzigen Autos kann nämlich zu kleinen Geldbußen führen. Die Polizisten entscheiden nach Augenmaß. Maximal fordern sie aber nur 50 Rubel – weniger als 1 Euro. Beim Parken sollten die Autofahrer auch einen Blick in den Kalender werfen: Weist ein Parkverbotsschild einen roten Kreis mit einem weißen Strich in der Mitte auf, ist das Parken an ungeraden Tagen verboten, bei zwei Streifen an geraden Tagen.
Schweiz: Gefängnisstrafe für Raser
Ein striktes Strafmaß gilt in der Eidgenossenschaft: Sind Autofahrer in einer Tempo-30-Zone um mehr als 40 km/h zu schnell unterwegs, droht ihnen mindestens ein Jahr Gefängnis. Das gleiche Strafmaß wartet bei einer Überschreitung des Autobahn-Tempolimits um mehr als 80 km/h.
Spanien: 50 Prozent Rabatt für schnelles Zahlen
Tempolimits, Falschparken oder Bedienen des Navigationssystems während der Fahrt: Auch in Spanien holen sich Autofahrer schnell mal einen Strafzettel. Schnelles Bezahlen lohnt sich dabei aber besonders: Bei Begleichung innerhalb von 15 Tagen erhalten die Sünder einen Rabatt von 50 Prozent. Eine weitere Besonderheit gilt für das Ampelsystem: Ist ein gelbes Wechsellicht in Betrieb, bevor die Ampel auf Rot schaltet, dürfen Autolenker in die Kreuzung einfahren, solange sie niemanden behindern oder gefährden.
USA: Alkoholverbot für den Beifahrer
In den USA gelten strikte Regeln in Bezug auf Alkohol – nicht nur beim Fahrer. Das „Open-Container-Law“ verbietet geöffnete Alkoholflaschen im Innenraum. Nur im Kofferraum sind sie zulässig. Auch Beifahrer und Insassen müssen daher mit dem kühlen Bier auf die nächste Bar warten. Dieses absolute Alkoholverbot hat nur der Bundesstaat Mississippi gelockert: Solange der Fahrer hier die festgelegte Promillegrenze nicht überschreitet, darf er Alkohol konsumieren.