Wegen der hohen Temperaturen der letzten Wochen sind die Wachauer Marillen heuer ungewohnt früh reif: Bereits in den nächsten Tagen beginnt die Haupternte der EU-geschützten Frucht – und damit die beste Gelegenheit, frische Marillen zu kaufen oder sie in Form verschiedener Köstlichkeiten in der regionalen Gastronomie zu verkosten.
Wachauer Marillen werden fast ausschließlich ab Hof oder auch direkt vom Marillengarten weg verkauft. Nur die reifen Früchte werden laufend frisch gepflückt und die täglichen Erntemengen zum Verkauf angeboten.
Geerntet werden die vollreifen Früchte in sorgfältiger Handarbeit mit dem traditionellen Pflückkorb – dem Wachauer Marillenzistel. Durch seine schmale und spitz nach unten zusammenlaufende Form ist er in den hohen Bäumen einfacher nutzbar – und der Druck auf die unten im Pflückkorb liegenden Marillen wird nicht zu groß.
Da die Betriebe der Marillenbauern zum Teil sehr klein sind, ist die tägliche Verfügbarkeit der Marillen oft gering. Um sicherzugehen, dass man die gewünschte Menge bekommt, empfiehlt es sich daher, die Online-Marillenbörse zu nützen oder direkt beim Bauern zu reservieren.
Beim Kauf sollte man allerdings unbedingt auf das Gütesiegel „Original Wachauer Marille“ achten. Jedes Jahr gibt es auch Stände, die Marillen zweifelhafter Herkunft anbieten. Diese „importierten“ Früchte sind andere Sorten und haben ein deutlich schwächeres Aroma. Auch der ausnehmend süße, saftige Geschmack der Wachauer Marillen fehlt ihnen.
Das Logo mit dem typischen Wachauer Erntekorb „Marillenzistel“ und der grünen Schrift „Original Wachauer Marille“ ist an den Ständen auf den Schirmen und in vielen Fällen auch auf den Kartons sichtbar sind, mit denen die Marillen verpackt sind.
Generell sind die Wachauer Marillen durch ihr volles Aroma nicht gut transportfähig und sollten daher möglichst frisch verspeist werden. Daher landen sie in der Wachau meist auch direkt vom Baum in Knödeln, Kuchen und Strudeln und werden als Marmelade oder Kompott verarbeitet. Auch in den Landgasthäusern und Haubenrestaurants der Region hat die Wachauer Marille jetzt natürlich Hochsaison auf den Speisekarten.
Traditionell gefeiert wird die Marille dieses Jahr wieder von 13. bis 15. Juli beim Fest „Alles Marille“ in der Altstadt von Krems. Ein besonderes Erlebnis ist der Anschnitt des größten Wachauer Marillenkuchens.
Flaumig, frische Marillenknödel vom bunt bemalten „Marillenknödelautomaten“ sind der kulinarische Höhepunkt beim Spitzer Marillenkirtag von 19. bis 22. Juli. Auch der Spitzer Dorfbrunnen wird während des Festes zur Labstelle für flüssige Marillenköstlichkeiten. Feierlich zelebriert wird zudem die alljährliche Kür von „Prinz Marillus“ und „Prinzessin Aprikosia“ – begleitet von Volkstänzen in typischer Wachauer Tracht.
Alle Informationen zur Marillenernte, eine Webcam zur Kontrolle des Reifestatus, eine Online-Marillenbörse, viele Ausflugstipps und Adressen der Wachauer Marillenbauern finden sich auf www.marillenernte.com.